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Wie bringt viel Lesen eine Menge Geld nach Madagaskar?
Stolz waren die Schüler und die Organisatoren Melissa Hoch, Jana Oppel und Sarah Busch (von rechts) über ihren Erfolg für das UNICEF-Projekt mit Direktorin Manuela Küfner (links).
Foto: Günther Geiling | Stolz waren die Schüler und die Organisatoren Melissa Hoch, Jana Oppel und Sarah Busch (von rechts) über ihren Erfolg für das UNICEF-Projekt mit Direktorin Manuela Küfner (links).
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:38 Uhr

Es ist schön, wenn neben dem regulären Unterricht in den Schulen auch die Botschaft des Weihnachtsfestes und die Hilfe für andere Kinder zum Tragen kommt. Auf eine ganz besondere Idee kamen dabei an der „Wallburg-Realschule“ die zwei Klassen 9 b und 9 d. Sie veranstalteten nämlich ihr Pilotprojekt „Lesemarathon“, dessen Reinerlös einem Projekt von UNICEF und damit Kindern in Madagaskar zugutekommt.

Wie ein Sponsorenlauf – nur mit Lesen

„Lesen für Unicef“ ist eine Spendenaktion für Schulen und Schüler, die schon lesen können. Es funktioniert ähnlich wie ein Sponsorenlauf – nur laufen die Kinder nicht, sondern sie lesen. Im Rahmen eines Lesetages oder einer Lesenacht lesen die Kinder vorgegebene oder eigene Bücher. Eltern, Freunde und Nachbarn unterstützen sie dabei mit Spenden pro gelesener Seite. Sie motivieren damit die Kinder auch, sich neues Wissen zu erschließen, fördern die Freude am Lesen und ebenso die Lesekompetenz.

Die Eltern legten dabei selbst fest, wie viel Geld sie pro Seite spenden wollten: In der Regel waren dies circa zehn Cent pro Seite. Im Rahmen einer Lesenacht in der Schule stand das Buch „Hilfe die Herdmanns kommen“ im Mittelpunkt. Darin ging es um ein Krippenspiel aus der Weihnachtszeit. Die „Herdmanns Kinder“ sind nämlich die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Sie lügen, klauen, rauchen Zigarren (auch die Mädchen) und bringen die Nachbarn zur Verzweiflung. Jetzt haben sie es sogar geschafft, sämtliche Rollen in dem Krippenspiel zu bekommen, das zu Weihnachten aufgeführt werden soll. Natürlich erwartet jeder das schlimmste Krippenspiel aller Zeiten.

Aber es kommt ganz anders, denn die Herdmanns übertragen die Weihnachtsgeschichte völlig unvoreingenommen in ihr eigenes Leben und wecken bei Zuschauern ein ganz neues Verständnis für die Weihnachtsbotschaft.

Aber nicht nur „Lesen“ gab es bei dem Schülerprojekt, das in sieben Gruppen aufgeteilt war. Andere beschäftigten sich mit Werbefilmen oder auch einem Kennenlernspiel für die Bücherei. Den Schülern gefiel diese Lesenacht mit Deutschlehrerin Stefanie Zorn so sehr und machte ihnen so großen Spaß, dass sie schon an das nächste Jahr dachten. Die drei Organisatoren Melissa Hoch, Jana Oppel und Sarah Busch meinten deswegen übereinstimmend: „Vielleicht machen wir es das nächste Jahr wieder, aber dann mit mehr Klassen, denn dann kommt noch mehr Geld zusammen!“

Diesmal kamen 300 Euro raus

Diesmal waren es 300 Euro. Das würde das Lesen von circa 3000 Seiten oder 30 Büchern wie „Hilfe, die Herdmanns kommen“ mit 94 Seiten bedeuten. Das Geld fließt nun an Unicef und unterstützt ein Bildungsprojekt in Madagaskar. Dort gehen nämlich nahezu 1,7 Millionen Kinder zwischen sechs und 14 Jahren nicht zur Schule. Fast jedes dritte Kind schließt die Grundschule nicht ab, vor allem in ländlichen Gebieten. Das soll mit dem Projekt geändert werden. (gg)

 
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