Nach 13 Jahren als Leiter des Amtes für Verbraucherschutz und Veterinärwesen am Landratsamt Haßberge geht Dr. Werner Hornung aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes hervor.
Landrat Wilhelm Schneider würdigte bei der Verabschiedung die Leistungen des 62-Jährigen, mit dem er schon zusammen die Schulbank im Eberner Gymnasium drückte. „Du warst für mich immer wie ein Fels in der Brandung. Ich wusste zu jedem Zeitpunkt, dass ich mich auf Dich verlassen kann. Und die Menschen im Landkreis Haßberge konnten das auch“, sagte Schneider bei der Übergabe der Entlassungsurkunde. Stets verlässlich, loyal und mit Sach- und Fachverstand habe der Veterinärmediziner seine Arbeit im Verbraucher- und Tierschutz ausgeführt, betonte Schneider.
Werner Hornung habe seine Tierliebe zum Beruf gemacht: Er ist auf einem Bauernhof mit Rindern, Schweinen, Enten, Hühnern und Katzen bei Ebern aufgewachsen. „An meinen Kinderwagen hat der Hofhund fremde Menschen nicht herangelassen“, erzählt er schmunzelnd. Nach dem Abitur folgte ein Studium in Berlin und München. Der langjährige Leiter des Verbraucherschutzes im Landkreis ist auch Fachtierarzt für Fleischhygiene und besitzt die Zusatzbezeichnung „Qualitäts- und Umweltmanagement“.
Seine berufliche Karriere begann Hornung zunächst als amtlicher Tierarzt in Bamberg und im Landkreis Haßberge, bevor er von 1987 bis 1999 zwölf Jahre lang in der Qualitätssicherung bei der Firma „Südfleisch GmbH“ arbeitete. Nach der Ausbildung zum Amtstierarzt arbeitete er 2001 zunächst ein halbes Jahr am Landratsamt Bamberg, danach im Veterinäramt Haßberge. Im November 2004 wurde Werner Hornung an die Regierung von Unterfranken abgeordnet, wo er bis zu seiner erneuten Versetzung im April 2008 in den Landkreis Haßberge als neuer Leiter der Fachabteilung Verbraucherschutz und Veterinärwesen tätig war.
Zu seinen Aufgaben gehörte zu Beginn seiner Amtszeit die Zulassung der Schlachtbetriebe, Eierpackstellen und Großküchen. „Als Allrounder und auch aufgrund der Tatsache, dass die Fachabteilung zunächst mit nur zwei Amtstierärzten besetzt war, musste ich mich um alle amtstierärztlichen Aufgaben kümmern. Eine Spezialisierung, wie in großen Ämtern, war nicht möglich“, berichtet der Veterinärmediziner.
Bei Tierseuchen wie Blauzungenkrankheit oder Geflügelpest tauchte immer die Frage auf, ob damit auch das Fleisch betroffen und damit die Gesundheit der Menschen in Gefahr sei. Die Lebensmittelkontrolle sei deshalb auch bei den Veterinären verankert, denn „unsere Aufgabe ist es, die Überwachung der Lebensmittelkette vom Stall bis zum Tisch sicherzustellen“, erläutert Hornung. Zu kontrollieren seien alle Betriebe und alle Bereiche, von der Imbissbude bis zum Restaurant, vom Burger bis zum Festtagsmenü.
Dazu gehöre auch die Überwachung der Metzgereien und der Betriebe, die Lebensmittel tierischer Herkunft behandeln. Weit über 2000 Betriebe im Bereich des Einzelhandels, der Gastronomie, der Lebensmittelherstellung und selbstverständlich auch am Anfang der Kette, also im Bereich der Landwirtschaft, sind von den Veterinären zusammen mit Lebensmittelüberwachung zu überprüfen. Erheblich an Bedeutung gewonnen hat im Laufe der Jahre auch der Tierschutz. „Viele kaufen sich beispielsweise einen Hund, ohne sich bewusst zu sein, was das an Aufgaben und Verantwortung mit sich bringt. Und dann gerät der ein oder andere in die Überforderung“, erläutert Hornung.
„All dies sind sehr verantwortungsvolle Aufgaben, die die Fachabteilung leisten muss“, bekräftigt Landrat Schneider. Die staatliche Lebensmittelüberwachung und die betrieblichen Eigenkontrollen seien die eine Seite der Medaille. Aber auch auf den Verbraucher komme es an. „Der Verbraucher muss hinsehen und es nicht möglichst billig haben wollen. Qualität hat eben ihren Preis."
Nach seinen persönlichen Plänen befragt, antwortet Dr. Werner Hornung, der lange Jahre auch Kreisvorsitzender der Imker war: „Ich freue mich sehr auf die Zeit für die Familie, mehr Zeit für die Enkel und für meine Bienen. Und sobald es Corona bedingt wieder möglich ist, möchte ich verreisen und unbekannte Orte entdecken.“