Die „Medienwelt unserer Kinder“ stand in den vergangenen Wochen an der Grundschule Ebelsbach im Mittelpunkt und dies gleich in dreifacher Weise. Der Medienfachberater von Unterfranken, Lambert Zumbrägel, sprach in einem öffentlichen Vortrag zum Thema „Alles Smartphone – oder was?“ und Eva Pfeil, kommunale Jugendpflegerin am Landratsamt Haßberge, hielt einen Elternabend über das Thema „Die Medienwelt unserer Kinder“. Dem folgten jetzt Workshops in den 4. Klassen, bei denen die Schüler ihre Erfahrungen einbringen konnten, sich aber auch über Regeln für den Umgang mit den neuen Medien Gedanken machten.
Der Vortrag und die Elternabende sollten erste Impulse geben für die Thematik, denn die Eltern sind diejenigen, die den Zugang zu Smartphone, Tablet und Computer ermöglichen. Den Eltern wurden Hilfen mit an die Hand gegeben wie das Internetportal „Klicksafe.de“, ein Mediennutzungsvertrag mit den Kindern und Tipps für den Umgang mit Computerspielen. Zudem wurden Probleme des Datenschutzes erläutert.
Kindern die Nutzung Digitaler Medien zu verbieten, bringe gar nichts, sagte Pfeil. Wichtig sei dagegen, dass die Eltern Interesse für das zeigten, was Kinder im Internet, am Handy oder am PC machen. Eltern sollten ihre Kinder von Anfang an bei der Mediennutzung begleiten, selbst ein gutes Vorbild sein und den Nachwuchs über Risiken aufklären. Das sei aber nicht so einfach, weil Kinder ihren Eltern auf diesem Gebiet oft überlegen seien. Es sei deswegen auch Aufgabe der Schule, Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Handy oder Tablet beizubringen.
Facebook spielt keine Bedeutung
Wie die Kinder in ihrem Workshop berichteten, hat etwa die Hälfte aller Schüler Zugang zu einem eigenen Handy oder zu dem der Eltern. Fast alle nutzen zudem das Internet per Tablet oder PC. Ein Drittel der Schüler nutzt „WhatsApp“, während Facebook nahezu keine Bedeutung für diese Altersgruppe hat. Fast alle Kinder konnten im Workshop mit Begriffen wie Youtube oder Snapchat etwas anfangen.
Wie Eva Pfeil erklärt, werden die Einsteiger in die Mediennutzung immer jünger. „Früher wurde ich mit meinen Vorträgen fast nur von weiterführenden Schulen angefordert. Nun hat sich mein Arbeitsfeld aber weiter nach unten verlagert“, sagt Pfeil. Die neun- bis zehnjährigen Kinder zeigten sich in dem Projekt sehr aufgeschlossen. Sie brachten viele Fragen und Erfahrungen ein, erzählten von ihren Lieblingsapps und favorisierten Internetseiten. Whatsapp stehe mit weitem Abstand an der Spitze, aber die Kinder kommunizieren auch mit anderen Apps wie Musically, Telonym, Snapchat und Instagram. Den Kindern wurde vermittelt dass sie bei der Nutzung dieser Apps und bei der Herausgabe ihrer persönlichen Daten vorsichtig sein sollen.
Mobbing im Internet
Großes Thema war auch das Thema Cybermobbing. Eva Pfeil zeigte an einigen Beispielen auf, was respektvolles Verhalten bedeutet und wie sich Opfer von Mobbing fühlen. Auch Hilfemöglichkeiten wurden besprochen. Am Ende der Workshops in der Klasse 4a mit Lehrer Oliver Männer in der Klasse 4b mit Lehrerin Kerstin Fischer überlegten sich die Kinder Regeln für den Umgang mit Internet, Smartphone und Cybbermobbing in der eigenen Klasse. Die Regeln stellten sie selbst mit Tablets und Kameras bildlich dar.