Dass eine ganze Bundesstraße für einen Faschingsumzug gesperrt wird, gibt es im Landkreis nach Maroldsweisach wohl nur noch in der Faschingshochburg Ermershausen. Am Faschingsdienstag war es wieder soweit. Wie gewohnt startete der Ermetzia-Gaudiwurm vom Ortsausgang nach Maroldsweisach durch den ganzen Ort bis zur Adolf-Höhn-Halle. Politische Botschaften waren zwar Fehlanzeige. Dennoch bot der bunte Zug ein Programm für jung und alt.
Die Gymnastikdamen der "2Z" luden nicht nur zur Gymnastik ein, sondern hatten auch einen Plan in Krisenzeiten: "Wenn die Welt bald untergeht, die 2Z zu Noah auf die Arche zieht", verkündeten sie per Plakat. Die "Gemeefelder 88" waren mit eigenem Traktor aus Gemeinfeld (Markt Burgpreppach) angereist. "Fällt der Bauer voll vom Trecker, war der Schnaps mal wieder lecker", lautete ihre Botschaft.
40 Jahre alt wird in diesem Jahr nicht nur die Karnevalsgesellschaft "Ermetzia", sondern auch der Skiclub "Chain Gang Ibind". Die Clubmitglieder zogen mit einem rund zehn Meter langen Riesen-Ski durch den Ort, in den Löcher gebohrt waren, in denen die Clubmitglieder steckten. Angereist waren sie mit einem VW-Bus, der noch viel vor hat ins seinem Autoleben: "Ich bin ein 48-Mann-Bus. Ich wachs noch", stand darauf zu lesen. Ob er auch Skier wachst, blieb offen.
Die Evangelische Landjugend war mit einem eigenen Racing-Team, bestehend aus einem tiefer gelegten und getunten Aufsitzmäher am Start. "Fahr nicht fort, sauf im Ort", riet die Jugend, die ohne Pfarrer angereist war, führerscheinschonend.
Dass Hellingen (Kreis Hildburghausen) ein Taucherparadies ist, erfuhren die Zuschauerinnen und Zuschauer, als der Motivwagen der Thüringer vorbeifuhr. Denn darauf stand zu lesen: "Wenn Euch das Wasser bis zum Halse steht, tauchen wir schon mal ab in die Hellinger Unterwasserwelt".
Auch drei Garden waren am Start. Endpunkt des Gaudiwurms war wieder die Adolf-Höhn-Halle, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Faschingszug sich aufwärmen konnten und verköstigt wurden.
Die Stimmung war wieder ausgelassen. Kamellen flogen reichlich. Sogar die Sonne lachte über den Umzug in Unterfrankens kleinster Gemeinde, die in punkto Fasching sicherlich zu den großen gehört.