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BAMBERG
„Weihnachtsgeschenk für die Region“
Sie stellten die neue Hochschule in Bamberg vor: Vorstandsvorsitzender Günther Goth, Landrat Günther Denzler, Oberbürgermeister Andreas Starke und Studienleiter Peter Geier (v. li.).
Foto: Marion Krüger-Hundrup | Sie stellten die neue Hochschule in Bamberg vor: Vorstandsvorsitzender Günther Goth, Landrat Günther Denzler, Oberbürgermeister Andreas Starke und Studienleiter Peter Geier (v. li.).
Von unserer Mitarbeiterin Marion Krüger–Hundrup
 |  aktualisiert: 26.04.2023 19:11 Uhr

Die neue Hochschule schließt eine Lücke in der nordbayerischen Bildungslandschaft: Sie bietet Berufstätigen ohne klassischen Hochschulzugang Weiterbildungsmöglichkeiten auf akademischem Niveau, ohne dass sie den Job aufgeben müssen.

Bei einer Pressekonferenz stellten Professor Günther Goth, Vorsitzender des Vorstands des Bildungswerkes der Bayerischen Wirtschaft e.V., und Studienleiter Peter Geier das Konzept der künftigen Hochschule mit wirtschaftlicher und technischer Ausrichtung vor.

Zum Start der Hochschule im Oktober 2013 umfasst das Angebot zunächst drei Studiengänge: Betriebswirtschaft – internationales Management, Wirtschaftsingenieurwesen – Logistik und Supply Chain Management sowie Maschinenbau – Mechatronik. Die Regelstudienzeit von zehn Semestern wird mit dem Bachelor abgeschlossen. Allerdings kann sich die Studienzeit durch Anrechnung der Berufserfahrung und Qualifikationen verkürzen. So kann bei entsprechender Vorleistung etwa das Praxissemester entfallen. 2014 soll als vierter Studiengang Elektrotechnik hinzukommen.

Für Professor Goth bedeutet dieses Bildungsangebot einen „Paradigmenwechsel“. „Das gab es bisher noch nicht, dass ein 21-jähriger Facharbeiter berufsbegleitend einen Bachelor machen kann“, sagte er bei der Pressekonferenz. Strukturwandel und Demografie würden die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften verändern.

Goth prognostiziert für Bayern bis zu 1,7 Millionen fehlende Arbeitskräfte im Jahr 2020. Doch das sei kein „unabwendbares Schicksal, das droht“. Denn die „Stellschraube für den Lückenschluss ist das Bildungssystem“.

Gerade der Bedarf an akademischer Weiterbildung werde in den nächsten fünf Jahren steigen. Da biete sich die neue Hochschule als „Partner besonders für mittelständische Unternehmen“ an. Zumal Bildungsangebote in der Region auch ein „exzellentes Mitarbeiterbindungsprogramm“ seien. Und ein „ideales Instrument der Personalentwicklung“, wie Studienleiter Geier ergänzte. Das berufsbegleitende Studium in Nähe des Wohnortes und Arbeitsplatzes soll nach seinen Worten auch dazu beitragen, „Beruf, Studium und Familie besser zu vereinbaren".

Professor Goth will mit dem neuen Studienzentrum „zur positiven Dynamik der Region beitragen". Bamberg liege in einer strategisch günstigen Lage in Europa und im Kern der Metropolregion Nürnberg. Zahlreiche Firmen und Arbeitgeber hätten sich in der Stadt und im Landkreis Bamberg angesiedelt.

„In den vielen Unternehmen der unterschiedlichen Branchen sehen wir das Potenzial für die gezielte akademische Weiterbildung", so Goth. Er hat ein ehrgeiziges erstes Ziel: Die neue Bamberger Hochschule will in jedem Studiengang mit 20 Studenten beginnen. Und zwar nicht in eigens geschaffenen Räumlichkeiten, sondern im BFZ (Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft gGmbH) an der Lichtenhaidestraße.

Für Landrat Günther Denzler füllen die Studiengänge ein „Angebotsdefizit im Raum Bamberg". Er freue sich über die Hochschule als „Weihnachtsgeschenk der bayerischen Wirtschaft an die Region“. Oberbürgermeister Andreas Starke sprach davon, dass gerade die in Bamberg angesiedelten Großunternehmen wie Bosch und Brose (ab 2014) „zwingend angewiesen sind auf qualifizierte Mitarbeiter in technischen Berufen". Da sei die neue Hochschule der Bayerischen Wirtschaft „ein Segen für unsere Stadt“ und keine Konkurrenz, sondern eine „sinnvolle Ergänzung zu unserer Universität Bamberg mit aktuell rund 13 000 Studierenden".

Hauptsitz der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft ist München. Dort kann neben dem berufsbegleitenden Studium ebenso in Vollzeit studiert werden. Neben Bamberg bekommt auch Traunstein ein entsprechendes Studienzentrum. Weitere Dependancen in Bayern sind geplant.

Die staatliche Anerkennung der Hochschule soll voraussichtlich im April 2013 erfolgen: „Das Akkreditierungsverfahren läuft“, erklärte Studienleiter Geier. Bereits jetzt seien Professoren für die Lehre und Forschung sowie Dozenten aus Unternehmen avisiert. Fest steht auch die Höhe der Studiengebühren für diese private Hochschule: 15 900 bis 16 900 Euro für das gesamte Studium.

Weitere Informationen: www.hdbw-hochschule.de.

 
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