
Wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Die Frage einer eitlen Königin beherrscht bekanntermaßen eines von Grimms Märchen. „Welche ist die schönste Ferienregion?“ Diese Frage beschäftigt regelmäßig viele Menschen bei der Auswahl ihrer Reiseziele. Was dabei herauskommt, hat mit Märchen nicht mehr viel zu tun. Denn Fremdenverkehr ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Um die Region Haßberge als Reiseziel interessant zu machen und den Naturpark Haßberge weit über die Grenzen des Landkreises immer wieder ins Gespräch zu bringen, gibt es die Tourismuszentrale in Hofheim. Geschäftsführer Gerhard Schmidt beantwortet die Frage nach der schönsten Ecke im Landkreis so: „Der Blick von einer Wiese zwischen Altershausen und Königsberg hinauf zur Burgruine hat für mich etwas Einzigartiges.“
Es versteht sich von selbst, dass der Tourismusfachmann viele derart reizvolle Winkel kennt. „Aber hier bei Königsberg“ verkörpere sich das Leitbild „Natur trifft Kultur“. Das „Naturerlebnis Haßberge“ stets in Verbindung mit der reichen Kulturgeschichte des Landstrichs zu betrachten, sei das Ziel. Denn so könne sich die Region herausheben. Dabei müsse sich die Tourismusregion Haßberge nicht nur gegen die anderen 14 Reiselandschaften in der touristischen Gliederung Frankens behaupten, sondern stehe quasi im Wettbewerb mit allen potenziellen Reisezielen weltweit.
Alle Aktivitäten der Tourismuszentrale Haßberge zielten darauf, die Schönheiten und Vorzüge des sanften Hügellandes an der Nahtstelle zwischen „Weinfranken“ und „Bierfranken“ weithin bekannt zu machen und Touristen genau hierher zu locken. „Die touristische Saison hat gerade erst begonnen“, sagt Schmidt, „aber jetzt werden die Weichen für den Sommer gestellt.“ Er befinde sich mit seinem Team mitten in den Werbeaktionen. „Die Betreiber von gastronomischen und Beherbergungs-Betrieben erwarten von uns, dass wir sie unterstützen.“ Bei den Wirten, Hoteliers und Betreibern von Pensionen zahle sich jeder Gast in barer Münze aus – oder bei Fernbleiben eben nicht.
Für 2013 wurden insgesamt 338 763 Übernachtungen in Betrieben mit mehr als zehn Betten gezählt. Hinzu kamen 14 000 Übernachtungen in kleineren Betrieben und 28 400 in insgesamt 142 Ferienwohnungen. Mit einem Plus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegt laut Schmidt die Tourismusregion Haßberge als kleinste der 15 fränkischen Gebiete an der Spitze, wenn man die Zuwachszahlen betrachtet. Ein Grund zum Ausruhen ist das nicht. Tourismusmessen in Stuttgart, München, Essen, Nürnberg und Leipzig und zuletzt die weltgrößte Tourismusmesse ITB in Berlin wurden seit Jahresbeginn mit umfangreichem Werbematerial bedient oder persönlich wahrgenommen. Vier Messen in München, Bamberg, Düsseldorf und Schweinfurt stehen bis Jahresende noch an. Dazu kommen die Teilnahme an bundesweiten Verkaufsförderungstouren, die Kundenwerbung per Inserat in überregionalen Tageszeitungen und anderen Medien sowie der Internetauftritt. Die professionell gestaltete Webseite entspricht modernen Anforderungen, erteilt umfassende Informationen und ermöglicht zu jeder Zeit, in den wichtigsten Katalogen zu blättern oder Apps herunterzuladen.
Den „Ferienkatalog Haßberge“ bezeichnet Schmidt als „wichtigstes Werbemittel“ und als „Informationsgrundlage für alles“, was die Region zu bieten habe. In ihm seien alle touristischen Attraktionen, Orte und Beherbergungseinrichtungen vorgestellt. Ergänzt werde der Katalog durch weitere Produkte, unter anderem durch die Broschüre „Friedrich Rückert Wanderweg“, die 2014 in einer überarbeiteten und modernisierten Auflage vorliegt, sowie durch das Gemeinschaftswerk von Haßberge-, Südthüringen- und Steigerwald-Tourismus, den „Kelten-Erlebnisweg“ und durch den „Star“ der Haßbergewerbung, den „Burgen- und Schlösser-Qualitätswanderweg“. All dies lade zum Wandern ein. Das Tourenheft „MainRadweg“ gebe Radwanderern „von den Quellen bis zur Mündung des Mains“ Orientierung, während „Freie Fahrt mit Kanu & Kajak“ Wasserwanderern entlang der „Gelben Welle“ den Weg auf der „Fränkischen Lebensader“ weise. Neu sei das „Radwanderland Haßberge“, ergänzt Schmidt, „ein Heft, das zusätzlich Appetit machen soll, radelnd die Landschaft zu erkunden.“
Im Veranstaltungskalender 2014 sind alle historischen, kulturellen, musikalischen, kulinarischen und folkloristischen Veranstaltungen sowie Feste, Konzerte, Märkte und Führungen rund ums Jahr aufgeführt. Alle Werbematerialien, auch die nicht genannten, liegen in der Tourismuszentrale in Hofheim und auch bei den Tourist-Informationen in Haßfurt, Zeil und Eltmann sowie in allen Rathäusern aus. Auf Anfrage werden sie per Post versendet, wenn gewünscht, sogar in die ganze Welt. „Aus dem europäischen Raum sind die Niederländer Spitzenreiter“, so Schmidt, „es kommen aber auch Anfragen aus Südafrika, China und Kanada.“ Touristen aus Amerika kommen überwiegend, um der Geschichte des Landjudentums nachzugehen, um die Geburtsorte ihrer verstorbenen Verwandten oder den Friedhof in Kleinsteinach zu besuchen.
Der Aufwand für touristische Werbung scheint relativ hoch zu sein, finanziell wie personell. Was dabei herauskommt, lässt sich aber nur mittelbar ausdrücken, wie beispielsweise in Übernachtungen. Welche Inserate den größten Rücklauf bringen, das hingegen wissen die Mitarbeiter der Tourismuszentrale genau:„Die meisten Anfragen kommen bundesweit aufgrund unserer Inserate in der Apothekenzeitung“, verrät Schmidt. Und wer denke, das seien nur Interessenten jenseits der 50, der täusche sich gewaltig.
„Habt Ihr es schön hier!“
Persönliche Präsenz auf Messen habe dennoch hohe Priorität, denn so könne zielgerichtet das Besondere der Haßberge beworben werden. „Während wir in Hamburg mit Frankenwein und Hügellandschaft längs des Flusses punkten können, muss der Kunde in Baden-Württemberg mit anderen Vorzügen, etwa unserem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis, angesprochen werden“, betont der Tourismus-Geschäftsführer. Die Leipziger wiederum schätzten Kunst und Musik stärker als andere. Die Eigenheiten anderer Regionen zu kennen, spiele eine wichtige Rolle bei Messeauftritten. Und alle Haßbergler, die meinten, Urlaub sei nur an der Adria, der Costa Brava oder – wenn schon hierzulande – dann höchstens im Bayerischen Wald attraktiv, die würden spätestens bei Verwandtenbesuchen aus anderen Teilen Deutschlands eines Besseren belehrt. Denn das habe wohl jeder in Stadt und Land rings um Eltmann, Haßfurt, Hofheim oder Ebern schon erlebt, dass die Gäste sagen: „Habt Ihr es schön hier!“
Kontakt: Tourist-Information Haßberge, Marktplatz 1, 97 461 Hofheim in Unterfranken, Tel. (0 95 23) 5 03 37-10, Fax (0 95 23) 5 03 37-27,
E-Mail info@hassberge-tourismus.de, Internet www.hassberge-tourismus.de







