Den längsten Weiberfasching aller Zeiten bescheren die Damen vom Faschingskomitee (FKE) Eltmann ihren Kundinnen und Kunden. Weil der klassische große Weiberfasching zum zweiten Mal in Folge wegen Corona nicht stattfinden konnte, gestalteten sie einen Kalender, auf dem die Stadtratsmitglieder humorig in Szene gesetzt und mit den üblichen spitzen Kommentaren versehen sind. Der Verkauf begann wie sonst die Veranstaltung an Weiberfasching um 15 Uhr auf dem Marktplatz und lockte zahlreiche Kunden und vor allem Kundinnen an, von denen sich viele auch ein Stück weit kostümiert hatten.
"Wir haben kurz drüber nachgedacht, ob wir doch noch absagen, aber so weit wollten wir den Einfluss von Putin nicht gehen lassen. Es kommen womöglich sowieso Zeiten, wo wir wieder wenig zu lachen haben", das erklärte Johanna Kremer am Donnerstag kurz vor Beginn des Kalender-Verkaufs. So sahen es auch die Menschen, die sich nach und nach zum Einkauf einfanden. Der Krieg in der Ukraine beschäftigte sie alle. "Aber eine Stunde Fröhlichkeit haben wir uns alle verdient", erklärten die Faschings-Weiber, die mit lautem "Wallbuh" jeden Stadtrat begrüßten, der sich ebenfalls in die Runde gesellte.
Themen waren gesammelt
Der Kalender war mehr oder weniger ein Schnellschuss und spricht für das Organisationstalent der Frauen. "Unsere Themen waren ja schon gesammelt, wir haben bis zuletzt gehofft, dass wir unsere Veranstaltung wieder halten können", so Julia Amon im Gespräch mit dieser Redaktion. Vor knapp vier Wochen war dann klar: Das wird wieder nichts. Was tun? Nochmal eine Zeitung wie letztes Jahr? "Wir wollten nicht das Gleiche machen, und außerdem war das eine Riesenarbeit, die Zeit hätte nicht gereicht". Und so wurde ein Fototermin vereinbart. Sophie Kolbert zückte die Kamera, mit der sie sonst eigentlich nur ihre Kinder ablichtet, streng getaktet waren die Stadtratsmitglieder immer im Pärchen "vorgeladen", die Szene war vorbereitet, und den Faschingsweibern schien auch noch die Sonne dazu.
Entstanden ist ein wirklich lustiger Kalender, in dem Talente und Neigungen der Stadtratsmitglieder fraktionsübergreifend kombiniert wurden. Der März als erster Monat gehört Bürgermeister Michael Ziegler, und das Deckblatt ziert natürlich die Weiberfaschings-Crew.