
Großes Interesse zeigten die Einwohnerinnen und Einwohner an der Bürgerversammlung im Zeiler Stadtteil Sechsthal. Rund ein Drittel der 57 Dorfbewohner fand am Dienstag den Weg in das Gemeindehaus, in dem Bürgermeister Thomas Stadelmann über das aktuelle Geschehen im Zeiler Stadtgebiet informierte.
Ausgiebig diskutierten die Anwesenden über die Zukunft des alten Brauhauses. Am Ortsrand gelegen, dient das Gebäude seit Jahren als Lagerhalle für Vereine. Der allgemeine Zustand sei schlecht und Feuchtigkeit mache dem historischen Bau im Inneren zusätzlich zu schaffen, erklärte Bürgermeister Thomas Stadelmann, der zusammen mit den Einheimischen eine Lösung finden will. Fördermittel für die Sanierung des Brauhauses gebe es nur, wenn dieses einem passenden Zweck zugeführt werde. Das könne zum Beispiel ein Brauverein sein, der regelmäßig sein eigenes Bier in dem alten Haus selber braut. Die notwendigen Gerätschaften seien noch größtenteils vorhanden, so Stadelmann. Falls nur eine teilweise Erneuerung schadhafter Gewerke angestrebt werde, müsse dies die Stadt Zeil alleine aus eigenen Mitteln finanzieren.
Einige für den Erhalt, andere für den Abriss
Für die Erhaltung des alten Brauhauses als Kulturgut plädierte der ehemalige Ortssprecher, Werner Schneider, der sich noch daran erinnern kann, wie bis etwa 1964 dort regelmäßig Bier gebraut wurde. Weitere Zuhörer schlossen sich der Meinung an, das Brauhaus nicht abzureißen. "Das alte Brauhaus gehört eingelegt", sagte dagegen ein anderer Bürger, der jede größere Investition in das alte Gemäuer als sinnlos ansieht. "Es ist nicht so einfach, genügend Leute zu finden, die sich in einem Brauverein engagieren wollen", brachte ein junger Mann zum Ausdruck, der denkt, dass dafür ein Mitgliederstamm von einigen Dutzend Bierbegeisterter notwendig wäre. Alleine in Sechsthal werde man die notwendigen Ehrenamtlichen dafür nicht finden, so der allgemeine Tenor.
Bürgermeister Stadelmann zeigte sich auch offen für Interessenten, die in einem Brauverein mitwirken wollen und aus anderen Ortschaften stammen. Es müsse jedoch jemand gefunden werden, der das federführend in die Hand nehme, denn die Stadt Zeil könne dies nicht leisten, so das Stadtoberhaupt. Überein kam man schließlich, einen Kostenvoranschlag von einem Fachmann erstellen zu lassen, in dem die notwendigsten Sanierungsarbeiten enthalten sind. Danach werde sich auch der Stadtrat mit diesem Thema auseinander setzen, erklärte der Bürgermeister.
Bei den Planungen zum Radweg tauchte ein Problem auf
Ein weiteres Thema, das den kleinsten Stadtteil von Zeil bewegt, ist der geplante Fahrradweg zwischen Krum und Sechsthal. "Eigentlich sollte es schon lange mit dem Bau losgehen", sagte Bürgermeister Thomas Stadelmann. Bei den Planungen tauchte jedoch ein Problem auf. Für den Radweg, den auch landwirtschaftliche Fahrzeuge mitbenutzen können, sei eine Asphaltdecke notwendig, um den Belastungen Stand halten zu können. Die zuständige Naturschutzbehörde verlangte aber entweder einen gepflasterten Weg oder eine wassergebundene Decke.
Schließlich konnte man sich dennoch auf Asphalt einigen, wenn dafür eine ökologische Ausgleichsfläche geschaffen werde. Die Planunterlagen werden jetzt nochmal überarbeitet, so dass dann voraussichtlich im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werden könne, zeigte sich Stadelmann zuversichtlich.