Seit 50 Jahren besteht der 1. Motorbootclub Obertheres (MBCO), ein Verein zur Pflege ideeller Ziele auf dem Gebiet des Motorboot-und Wasserskisports. Sein Jubiläum feiert der Verein vom 19. bis 21. Juli mit einem großen Fest, bei dem er auch zum 22. Mal in Folge die Umweltauszeichnung „Blaue Europa“ erhält.
Schon 1964 trafen sich die vier begeisterten Wassersportfreunde Rudi Geier, Otto Schmitt und Markus Zehner aus Schweinfurt sowie Alfred Hartmann aus Haßfurt an der Lände in Obertheres am Main, um dem Boot- und Wasserskifahren zu frönen. Ihnen schlossen sich Paul Wustmann aus Gemeinfeld, Willi Räder aus Knetzgau, Otto Gebhard und Egon Lindner aus Haßfurt an. Sie beschlossen 1968, einen Bootsclub zu gründen, und konnten ihr Vorhaben nach Abschluss eines Nutzungsvertrags mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Schweinfurt im Juli 1969 umsetzen.
Der endgültige Durchbruch gelang dann durch eine Vereinbarung mit der Fischerzunft Haßfurt über die ersten Bootsanlegestellen in der Buhne. 1972 wurde der 1. Motorbootclub Obertheres ins Vereinsregister eingetragen und ein Jahr später in den Deutschen Motoryachtverband aufgenommen. Im Lauf der Jahrzehnte fanden sich immer mehr Bootsfreunde zusammen. Viele üben das Wasserski- und das Bootfahren nicht nur am Wochenende aus, sondern verbringen ihren Urlaub – anfangs in Zelten, jetzt in Campingwagen und Wohnmobilen – auf dem Clubgelände. Unter der Leitung des ersten Vorsitzenden Paul Wustmann von 1969 bis 1975 wurden das Gelände eingezäunt, ein Bauwagen zum Toilettenwagen ausgebaut, ein fahrbarer Anlegesteg und die ersten Bootsstege erstellt. Von 1975 bis 1977 und von 1980 bis 1989 übernahm Alfred Hartmann den Vereinsvorsitz. Als weitere Vorsitzende waren Otto Schmitt (1977 bis April 1980) und Willi Räder (April bis Oktober 1980) tätig. Von 1989 bis 2010 übernahm Heinz Fick aus Selb das Vereinsruder. Auf Michael Calnbach aus Coburg (2010 bis 2016) folgte der jetzige Vorsitzende Bernd Schaufuß aus Selb.
1979 errichteten die Mitglieder in Eigenleistung einen Yachthafen mit einer 50 Meter langen Steganlage. Von 1986 bis 1987 bauten sie ein schmuckes Vereinsheim, das 1990 an die Kanalisation angeschlossen wurde. Weitere Ereignisse waren die Genehmigung der Wohnwagenstellplätze, die mehrfache Erweiterung des Stegs, die Errichtung eines Gerätehauses, eines Vereinszeltes und eines Sanitärcontainers, die Installation eines Defibrillators und der Bau einer Fäkalienentsorgung mit Nachspülmöglichkeit. Seit 1998 erhält der 1. MBCO für sein umweltbewusstes Handeln jedes Jahr die Flagge „Blaue Europa“, ein Umweltsymbol, das weltweit für jeweils ein Jahr an vorbildliche Sportboothäfen und Badestrände vergeben wird. Denn der 1. MBCO legte schon frühzeitig ein deutliches Bekenntnis zur Umwelt ab und pflanzte Bäume und Sträucher am Main. Auch bietet er jedes Jahr ein Umweltseminar an und erfüllt die zahlreichen Kriterien, die für die Vergabe der Blauen Flagge erforderlich sind. Sein Gelände verfügt über einen Stromanschluss, Trinkwasser am Steg, eine Müllentsorgung inklusive Mülltrennung, WC und Duschen, einen Parkplatz für Pkw und einen Trailerabstellplatz. Im Jahr 2003, in dem der Verein seine Slipanlage erneuerte, wurde er auch mit dem Qualitätssiegel des Deutschen Motoryachtverbandes ausgezeichnet. Zwei Jahre später legten die Mitglieder den kleinen Sandstrand am Main neu an und errichteten zwei Schutzwälle gegen den Wellenschlag der vorbeifahrenden Schiffe. Um dieses Gelände kümmern sich die Mitglieder bis heute in vorbildlicher Weise. 2007 wurde die neue, umweltfreundliche Boot-Waschanlage eingeweiht. Der Verein hat 25 Mitglieder und 18 Jahresmitglieder, davon stammen 14 Familien aus dem Landkreis Haßberge.