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ELTMANN
Warum wurden in Eltmann 80 Schüler entlassen?
Die Schul- und Fächerbesten mit Abschluss der „Mittleren Reife“; vordere Reihe von links Jonas Pflaum, Daniel Schraub, Christina Basel, Felicia Flores, Emilia Klein, Shakira Pohl und Viola Stöcklein mit den Sponsoren der Geldpreise und Rektor Raimund Willert (rechts).
Foto: Günther Geiling | Die Schul- und Fächerbesten mit Abschluss der „Mittleren Reife“; vordere Reihe von links Jonas Pflaum, Daniel Schraub, Christina Basel, Felicia Flores, Emilia Klein, Shakira Pohl und Viola Stöcklein mit ...
Bearbeitet von Günther Geiling
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:42 Uhr

Die Abschlussfeier für 80 Schüler der Georg-Göpfert-Mittelschule in der Eltmanner Stadthalle begann mit einer meditativen Einführung von Schülern, die Margaretha Voigt unter die Worte stellte „lerne zu leben!“ Konrektorin Cornelia Heid sprach bei ihrer Begrüßung von einem ersten großen Ziel, das die Schüler erreicht hätten und zeigte ihnen für ihr Leben ebenfalls eine Perspektive auf.

Bürgermeister Michael Ziegler sprach den Schülern ebenfalls seine Glückwünsche aus und gestand ein, dass es oft nicht einfach sei, seinen Weg im Leben zu finden. Niemand wisse auch, was die Zukunft bringen werde. „Doch nur wer aufgibt, hat wirklich keine Chance.“ Weitere Glückwünsche überbrachte auch Elternbeiratsvorsitzender Frank Hemmerich.

„Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt; auch nicht die intelligenteste. Es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.“ Mit diesen Worten von Charles Darwin begann Rektor Raimund Willert seine Abschlussrede und ging in ihr auf den derzeitigen Wandel ein. Um sich einem Wandel anzupassen, helfe es, über ausreichend Grundlagen zu verfügen, mit Optimismus und Selbstvertrauen voranzuschreiten und mit dem Blick nach vorne und aufgeschlossen für Neues im Rucksack sich auf den neuen Weg zu machen.

Auch wenn es noch nicht jeder glaube, „erleben wir quasi die vierte große industrielle Revolution. Wir sprechen von Digitalisierung und Industrie 4.0“. Begonnen habe alles vor 200 Jahren mit der Erfindung der Dampfmaschine, 100 Jahre später revolutionierten Elektrizität und Fließbandarbeit die industrielle Fertigung und in den 70er Jahren hätten Computer Einzug gehalten und der PC sei heute fast in jedem Haushalt.

Heute würden Regale bei Amazon wie von Geisterhand automatisch aufgefüllt, Elektro-Autos in Schweden vollständig ohne Menschenhand zusammengebaut und die Firma Adidas produziere nach individuellem Abdruck vollautomatisch Laufschuhe als Einzelstücke aus dem Computer. „Einfache Handarbeit und Fließbandarbeit gehören immer mehr der Vergangenheit an. Menschliche Arbeitsleistungen werden sich zunehmend auf Wissensarbeit konzentrieren. Das ist die Chance und Herausforderung.“ Bildung sei deswegen ein wichtiger Schlüssel und deshalb gebe es ab kommendem Schuljahr für alle Fünft- und Siebtklässer das Pflichtfach Informatik – mit Note. Daraus, so der Rektor, ergäben sich auch Anforderungen an die Ausstattung. Die staatlichen Zuschüsse reichten nicht aus und deswegen laute die Frage an den Stadtrat: „Was ist Ihnen die Qualifizierung der Mittelschüler wert? Fest steht: Das kostet Geld!“ Auch für das Kollegium seien Fortbildungen erforderlich, „damit wir kompetent die Absolventen von morgen für morgen fitmachen können“.

Anschließend wurden 50 Neuntklässer und 30 Zehntklässer verabschiedet. Zwei Drittel der Teilnehmer an den Prüfungen zum Qualifizierten Mittelschulabschluss hatten die Prüfung erfolgreich abgeschlossen und fast alle M-10-Schüler haben den Mittleren Schulabschluss geschafft. Die Klassenbesten und erfolgreichsten Schüler in einzelnen Fächern erhielten dabei Geldpreise von den Banken, den Gemeinden oder dem Elternbeirat.

Die Schülerinnen und Schüler gaben bei der Zeugnisverleihung auch Einblick in ihre Berufswahl, die sehr vielseitig ist von Handwerksberufen wie Maurer oder Schreiner, bis hin zu Altenpflegerin oder Fremdsprachenkorrespondentin. Aus der M10 wechselt einer sogar an das Gymnasium und drei weitere setzen ihre schulische Laufbahn an der Fachoberschule fort.

Patricia Hase fiel bei ihrer Wahl mit einem doch sehr seltenen Beruf auf, denn sie will „Sattlerin“ werden. „Mehr durch Zufall wurde ich auf diesen Beruf aufmerksam und habe dann in einer Art Probearbeit da schon etwas hineingeschnuppert. In diesem Familienbetrieb in Oberschwappach hat mir diese Arbeit sehr gefallen und ich habe dort auch gleich eine Zusage für die Ausbildung erhalten.“ So mancher kann sich vielleicht gar nicht vorstellen, was hier auf das junge Mädchen wartet, aber Patricia erläuterte ihre zukünftig sehr abwechslungsreiche Arbeit: „Hier geht es unter anderem um die Innenausstattung von Automobilen oder Restauration von Oldtimern, Neubeziehung von Motorradsitzbänken und natürlich auch andere Polsterarbeiten am Sofa oder sonstige individuelle Kundenwünsche.“ Die Schulband unter Leitung von Toni Martin umrahmte die Feier musikalisch.

Schulbeste der Georg-Göpfert-Mittlschule Eltmann

Schulbeste in der M 10 „Mittlere Reife“:1. Emilia Klein, Eltmann, Notendurchschnitt 1,56; 2. Jonas Pflaum, Oberaurach, 1,78; 3. Christina Basel, Rauhenebrach, 2,0.

Beste in Deutsch: Shakira Pohl, Ebelsbach, Note 2; Mathematik: Emilia Klein, Eltmann, Note 2; Englisch: Felicia Flores, Zeil, Note 1; AWT-Wirtschaft: Viola Stöcklein, Oberaurach, Note 1; AWT-Technik; Daniel Schraub, Oberaurach, Note 2; AWT-Soziales: Emilia Klein, Eltmann, Note 1.

Schulbeste im Qualifizierenden Abschluss 9. Klassen: 1. Sebastian Klarmann, Eltmann, Notendurchschnitt 1,8; 2. Rea Petrovic, Ebelsbach, 2,1; 3. Julia Ternowez, Zeil, 2,2.

Beste in Deutsch: Sebastian Klarmann, Eltmann, Note 2; Mathematik: Sebastian Klarmann, Eltmann, Note 2; Englisch; Tim Ritter, Ebelsbach-Gleisenau, Note 1; AWT-Wirtschaft; Julia Ternowez, Zeil, Note 1; AWT-Technik; Sebastian Klarmann, Eltmann, Note 1; AWT-Soziales: Evelin Janzen, Oberaurach, Note 1.

Unter den Schulbesten beim qualifizierenden Mittelschulabschluss (vordere Reihe von links) Tim Ritter, Evelin Janzen, Julia Ternowez und Sebastian Klarmann mit 1. Bürgermeister Michael Ziegler und Rektor Raimund Willert (hintere Reihe von links).
Foto: Günther Geiling | Unter den Schulbesten beim qualifizierenden Mittelschulabschluss (vordere Reihe von links) Tim Ritter, Evelin Janzen, Julia Ternowez und Sebastian Klarmann mit 1.
Patricia Hase hat sich den alten Handwerksberuf einer „Sattlerin“ ausgewählt.
Foto: Günther Geiling | Patricia Hase hat sich den alten Handwerksberuf einer „Sattlerin“ ausgewählt.
 
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