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EBERN
Warum Sebastian Ott Jürgen Hennemann ablösen will
Sebastian Ott (Mitte) tritt für die CSU bei den Eberner Bürgermeisterwahlen im kommenden Jahr an. Darüber freuen sich (von links) stellvertretender CSU-Kreisvorsitzender Holger Baunacher und Isabell Zimmer sowie (von rechts) Markus Fausten und Gabi Rögner.
Foto: Günther Geiling | Sebastian Ott (Mitte) tritt für die CSU bei den Eberner Bürgermeisterwahlen im kommenden Jahr an. Darüber freuen sich (von links) stellvertretender CSU-Kreisvorsitzender Holger Baunacher und Isabell Zimmer sowie (von ...
Bearbeitet von Jochen Reitwiesner
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:42 Uhr

„Aktuell läuft es in unserer Stadt nicht so gut und die letzten Jahre ist Stillstand eingetreten. Viele Projekte wurden angesprochen, umgesetzt werden sie nicht. Ich vermisse auch eine Transparenz in der Stadtpolitik und da ist den Bürgern mehr zu bieten. Wir haben eine wunderschöne Stadt. Aufgabe einer Stadtführung ist es aber auch, diese zu erhalten und weiter zu gestalten.“ Dieses Zitat schreibt die CSU Ebern in einer Pressemitteilung ihrem Vorsitzenden Sebastian Ott zu, der im Rahmen einer Nominierungsversammlung zum Bürgermeisterkandidaten für die Wahl im März 2020 gewählt wurde.

In dem Schreiben heißt es weiter, dass stellvertretender CSU-Kreisvorsitzender Holger Baunacher in seinem Grußwort herausgestellt habe, dass Geschlossenheit wichtig sei, um die Kandidaten auf ihrem Weg zu unterstützen. Es habe ja schon einmal einen Zwist zwischen Jung und Alt gegeben, der sei jedoch zu den Akten gelegt worden. Laut CSU-Mitteilung habe Baunacher Sebastian Ott als starken und fähigen Mann kennengelernt, der für einen neuen Ansatz und neue Wege stehe: „Für mich scheint es manchmal einfacher, wenn jemand unbefangen und nicht belastet eine Aufgabe übernimmt und neu beginnt. Wenn man mit alten Problemen nichts zu tun hatte, kann man viel einfacher an die Themen herangehen und die Bevölkerung motivieren“.

Die stellvertretende Ortsvorsitzende Gabi Rögner habe betont, dass sie voll hinter Sebastian Ott stehe. „Ich habe ihn als geschätzten und bewusst arbeitenden Mann und guten Verhandlungsstrategen kennengelernt“, wird sie in der Verlautbarung zitiert.

Der 40-jährige Sebastian Ott habe sich dann ausführlich vorgestellt: „Der gebürtige Eberner ist verheiratet, hat ein Kind und ist Verwaltungsbeamter, nachdem er Finanzwirtschaft und Steuerrecht studiert hat“, teilt die CSU mit. Seit 15 Jahren sei er in der Partei, auch das Amt des Vorsitzenden in Ebern mache ihm Spaß. Das habe in ihm auch den Gedanken gefestigt, als Bürgermeisterkandidat aufzutreten.

In Ebern laufe es derzeit „nicht gut“, es sei in den letzten Jahren Stillstand eingetreten. Für Ott sei mehr Transparenz notwendig, gerade hier sei dem Bürger mehr zu bieten. Die Förderung der Wirtschaft sei ihm dabei ein besonderes Anliegen und es sei auch wichtig neue Betriebe anzusiedeln. Es gebe aber keine ausgewiesenen Flächen für das Gewerbe.

Großbetriebe als Stolperfalle

Auf den aktuellen Höhenflug in der Wirtschaft sollte man sich nicht verlassen, denn es könnte auch einmal anders kommen. Das, heißt es in dem Schreiben weiter, habe Ott er mit der Schließung des Betriebes Hörmann automotive in Penzberg unterstrichen, wo über Nacht viele Arbeitsplätze verlorengegangen seien. Auch wenn er dies nicht mit FTE oder Valeo in Verbindung bringen wolle, sei ein Großbetrieb immer eine reale Gefahr für die Arbeitsplätze, wenn es dann nicht so laufe.

In Ebern fehle aber auch entsprechender Wohnraum und es sei im Wohnungsbau nichts passiert. Vor allem in der Kernstadt mangle es an Wohnungen und da helfe auch nicht der Hinweis auf Bauflächen in den Stadtteilen. Auch wenn jemand von außerhalb nach Ebern wolle, würe er sich schwer tun. In diesem Zusammenhang brachte er auch die neue Behörde der Landesbaudirektion ins Gespräch – deren Mitarbeiter würden Wohnungen benötigten.

„Formal ist die Landesbaudirektion nun in Ebern. Bis jetzt ist aber noch keine Baumaßnahme gestartet. Da ist es die Aufgabe des Bürgermeisters, hier immer wieder vorzusprechen, wenn sich nichts tut. So ist gerade zum 1. Juni die Landesbaudirektion von 120 auf 300 Mitarbeitern erweitert worden, aber in Ebern ist kein Mann mehr“, wird Ott in der Mitteilung zitiert. „Es wäre gar nicht auszudenken und eine Katastrophe, wenn die Plätze anderswo ausgebaut würden. Aber die Leute müssen auch irgendwo wohnen, das gehört dazu.“

Ott bemängelt e weiter, dass der Radweg von Ebern nach Jesserndorf immer noch auf sich warten lasse, seiner Meinung nach könnte er schon längst fertiggestellt sein.

An Selbstbewusstsein mangle es ihrem Kandidaten nicht, schreibt die CSU. In seiner beruflichen Tätigkeit habe er 15 Jahre im Bau- und Vergaberecht Verantwortung übernommen, er sei fachlich, menschlich und charakterlich geeignet für das Amt biete die Gewähr, dass alles rund laufe. Dazu diene ihm auch die gute Vernetzung zu Behörden in München und Berlin sowie den Abgeordneten.

Sebastian Ott wurde mit 48 von 49 gültigen Stimmen unter großem Beifall zum CSU-Bürgermeisterkandidaten gewählt, lässt die CSU in ihrer Mitteilung wissen. Anschließend hätten sich die Kandidaten für die CSU-Stadtratsliste vorgestellt. (jre)

 
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  • E. F.
    Es sollten auch noch andere Parteien einen Bürgermeisterkandidaten für Ebern aufstellen.

    1. Es gibt Unzufriedenheiten mit der Politik des aktuellen SPD-Bürgermeisters.

    2. Ein CSU-Bürgermeister würde für die Rolle-rückwärts stehen, siehe Ergebnis EU-Wahl der unter 30ig-Jährigen. Die Zukunft heißt nicht CSU, auch wenn es sich um ein "neues Gesicht" handelt, würde hier doch nur alter Wein in neuen Schläuchen verkauft.

    3. Ebern braucht neue, unabhängige Kandidaten, die für die Zukunft stehen, die Jüngere ansprechen, die nicht aus dem Umfeld von verfilzten Parteistrukturen kommen, die klar analysieren können, die innovativ denken und neue Projekte anstoßen und umsetzen können.

    4. Freie Wähler und Grüne sollten sich auf die Hinterbeine stellen und eigene Kandidaten präsentieren. Von Schwarz-Rot haben viele Bürger/innen die Schnauze voll.
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    Rögner: „Ich habe ihn als geschätzten und bewusst arbeitenden Mann und guten Verhandlungsstrategen kennengelernt.“ - Welche Verhandlungen soll er denn geführt haben? Ott ist nicht mal im Stadtrat.

    "So ist gerade zum 1. Juni die Landesbaudirektion von 120 auf 300 Mitarbeitern erweitert worden." - Woher hat Ott diese Erkenntnis? Darüber war nirgendwo etwas zu lesen! Nicht in den Medien und auch auf keiner Homepage im Internet.
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