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Warum hat der Reichstag wohl eine Kuppel?
„häisd?n?däisd … vom mee“ in Aktion.
Foto: Simon Albrecht | „häisd?n?däisd … vom mee“ in Aktion.
Simon Albrecht
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:47 Uhr

Im voll besetzten Tunnlsaal des Gasthauses Faber-Rädlein schunkeln und singen kurz vor Mitternacht und vor dem ersten Adventswochenende die Gäste aus voller Kehle, während in den Nachbarhäusern die Lichterketten und Weihnachtssterne schläfrig vor sich hinfunkeln. Der Saal gleicht zeitweise einem Tollhaus, denn: die Musikkabarettisten „häisd?n?däisd … vom mee“ geben ein Stelldichein und reißen die Leute mit ihrem fränkischen Blödsinn und ihren tiefschürfenden Liedern mit.

Seit zwanzig Jahren sind sie unterwegs, frei übersetzt als „hüben und drüben vom Main“, und zum zweiten Mal in Ibind, diesmal mit ihrem Programm „Des is zum Heuln“.

Instrumenten-Vielfalt

Ob im A-Capella-Stil, oder mit verschiedensten Instrumenten bewaffnet, ziehen sie drei Stunden lang vom Leder. Dabei hält Stefan Ebert als Klarinettenspieler und Moderator die Zügel in der Hand, philosophiert und klaut Worten ihren Sinn, mischt sich unters Publikum und lässt sogar auf der Glatze eines Gastes eine Prise Schnupftabak von einem anderen Gast reinziehen. Der Burgpreppacher Bürgermeister Hermann Niediek bekam ebenfalls sein Fett ab: Als Bauarbeiter mit Helm wurde er in einem Lied mit Kunststoffrohren traktiert.

In Windeseile wechseln die sechs Musikanten die Instrumente durch: Mal hat Posaunist Michel das Akkordeon in der Hand, während Akkordeonspieler Theo die Ukulele streichelt. Oder Gitarrist Kornel erweist sich als einfühlsamer Querflötenspieler und Tubist Thomas kann's auch mit dem Kontrabass. Wäschestampfer, Xylofon, Waldhörner, Violine, Cajon, Saxophon, Flügelhorn, Waschbrett ergänzen das musikalische Equipment. Sozialkritisch und politisch sind sie durchaus auch, und fragen zum Beispiel, warum der Reichstag eine Kuppel hat? „Hat mer denn scho an Zirkus mit an Flachdach gsehn?“

Viele Stile

Die sechs Musikanten beherrschen viele Stile. Neben Polka setzen sie ihren Liedern den Blues auf, Swing und Reggae fehlen ebenso wenig, wie Galopp oder Rap. Und ein Rap war die zweite Zugabe, das Lied vom „Baure-Mädle“, ehe der aufgewühlte Saal die dritte fordert. Und da wurde kräftig geschunkelt beim Lied vom „Vuglbärbaam“, ehe das Sextett langsam aus dem Saal zog.

So hatte Gastwirt Uwe Rädlein zu Beginn auf jeden Fall nicht zu viel versprochen, als er sagte, dass die sechs Urgesteine des fränkischen Blödsinns den Saal zum Kochen bringen würden.

 
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