
Die Sportvereinigung (SpVgg) Untertheres kann in diesen Tagen auf das hundertjährige Bestehen ihrer Fußballabteilung zurückblicken. Neben dem FC 08 Zeil, dem FC 1917 Haßfurt und der heutigen SG Eltmann zählt der 1. FC Untertheres, wie sich der Verein damals benannte, somit zu den ältesten Fußballvereinen im ehemaligen Landkreis Haßfurt.
Im Gründungsprotokoll vom 1. Mai 1920 ist nachzulesen, dass sich an diesem Abend junge Burschen in der Müllerischen Gastwirtschaft einfanden, um einen Verein zu gründen. Da es keinen Sportverein gab, beschlossen sie, einen Fußballclub ins Leben zu rufen, um junge Leute für den Fußball zu begeistern. Gebührend feiern wollten die heute Verantwortlichen des Vereins das stolze Jubiläum eigentlich mit einem Fest- und Ehrenabend am 25. April sowie mit einem Festwochenende vom 26. bis 29. Juni. Doch Corona machte auch in Untertheres einen Strich durch die Rechnung. Der Ausbruch der Pandemie führte dazu, dass Fußballspiele, Unterhaltungsmusik mit bekannten Musikkapellen und das Dekanatstreffen abgesagt werden mussten.

Ungeachtet dessen wären die zwölf Gründungsmitglieder sicherlich stolz darauf, was aus dem Verein in hundert Jahren geworden ist. Er umfasst im Jubiläumsjahr etwa 340 Mitglieder und kann auf ein eigenes Areal am Main mit zwei Sportplätzen, Funktionsgebäuden und entsprechenden Außenanlagen verweisen. Zudem fungiert der Verein seit 1978 auch als Pächter der Schulsporthalle in Untertheres. Den heute bekannten Vereinsnamen bekam der Verein am 2. Weihnachtsfeiertag 1935 durch den Zusammenschluss mit den beiden örtlichen Sportvereinen, dem Radfahrerverein „Wanderlust“ von 1906 und dem Turnverein. Die Standarte des Radfahrvereins diente fortan als Vereinsfahne, bis sie anlässlich des 45-jährigen Gründungsfestes der Sportvereinigung am 1. August 1965 durch die jetzige Fahne ersetzt wurde. Ab 1966 kam es zur Bildung von Schüler- und Jugendmannschaften und noch vor Baubeginn der Maintalhalle gesellten sich im Juni 1975 eine Kegel- sowie 1976 eine Wanderabteilung hinzu. Die Volkswandertage in den Wintermonaten waren über die Landesgrenzen hinaus bekannt und lockten alljährlich bis zu 3000 Wanderfreunde an. 1992 wurde die Wanderabteilung jedoch wieder aufgelöst. Auch die Kegelabteilung, in den Hochjahren von 1990 bis 2005 mit bis zu neun Mannschaften, musste 2011 den Spielbetrieb einstellen.
Viele neue Abteilungen
Kurz nach dem Bau der Maintalhalle im Jahr 1978 wurde eine Turn- und Gymnastikabteilung gegründet, die in den Bereichen Frauengymnastik, Aerobic/Zumba und Kinderturnen heute noch aktiv ist. Vereinsunabhängig bildete sich 2012 eine Radsportgruppe, wobei auf den Radlertrikots das Logo des früheren Radfahrvereins hervorsticht. Stellvertretender Vorsitzender Günter Ziegler initiierte 2014 eine Tischtennisabteilung, die derzeit ausschließlich im Jugendbereich aktiv ist und nach 2015 in der Spielzeit 2018/19 bereits den zweiten Titel erringen konnte. Das Betätigungsfeld innerhalb des Vereins findet seit über 70 Jahren durch Theateraufführungen zur Weihnachtszeit seine Ergänzung.
Immer gut vertreten war die Sportvereinigung durch viele Vorsitzende, unter anderem durch Herbert Appel ab 1966. Dieser wurde nach seinem Tod 1990 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wurde Leo Weinig, der nun im 30. Amtsjahr die Geschicke des Vereins leitet. Unter seiner Regie konnten mit dem Bau und der Einweihung des neuen Sportheimes im Mai 1994 sowie der Inbetriebnahme einer Gerätehalle am Sportplatz im Juni 2000 lang gehegte Wünsche verwirklicht werden.
Fußballer in Bestform
Sportliches Aushängeschild im Jubiläumsjahr sind insbesondere die beiden Fußballmannschaften innerhalb der neugegründeten Spielgemeinschaft mit Ottendorf und Buch, welche die Tabellen der A-Klasse 4 und der B-Klasse 6 anführen. Für die Fußballer und Fans bleibt nur zu hoffen, dass die Spielrunde - wie vom Fußballverband geplant - im Herbst fortgesetzt werden kann. Einen Festabend plant der Verein nun für Samstag, 10. Oktober.
