Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Freiwillige Feuerwehr Humprechtshausen fand nach der Schauübung am Samstag (wir berichteten) die Ehrung von langjährigen Floriansjüngern auf dem Festprogramm. Für 25 Jahre aktive Tätigkeit erhielten aus den Händen von Kreisbrandrat Ralf Dressel und Landrat Wilhelm Schneider Doris Hochrein, Andrea Oppermann, Elke Heusinger, Klaus Maier, Harald Jakob (alle aus Kleinsteinach) sowie Matthias Mock (Humprechtshausen) das Silberne Feuerwehrehrenzeichen des Freistaats Bayern. Die Geehrten hätten durch ihre freiwillige ehrenamtliche Tätigkeit in den vergangenen 25 Jahren in hohem Maße sich um das Gemeinwohl verdient gemacht, so Landrat Wilhelm Schneider.
Ferner wurde Thomas Schmitt (Kleinsteinach) mit einem Präsentkorb bedacht, er war vor 20 Jahren mitverantwortlich beim Aufbau und der Organisation der Jugendfeuerwehr Riedbach.
Hilfe in allen Notsituationen
In seiner Laudatio hob Landrat Schneider das ehrenamtliche Engagement der Frauen und Männer der Feuerwehr hervor. „Sie leisten Hilfe in allen erdenklichen Notsituationen und verdienen damit Anerkennung und Respekt. Dieses ehrenamtliche Engagement, jederzeit anderen Hilfe in Notsituationen zu leisten, sei jede Menge öffentlichen Lobes wert und das könne nicht hoch genug gewürdigt werden. „Ohne Ihren Einsatz wäre das bürgerliche Zusammenleben in den Gemeinden ein Stück ärmer“, so der Landrat.
Als unangekündigter Programmpunkt des Ehrenabends übergab Altkommandant Peter Pohley an seinen Nachfolger Daniel Schnaus das altehrwürdige Trinkhorn der Feuerwehr. Im Jahr 1878 stiftete der Hofheimer Bauunternehmer Johann Bulheller, ein gebürtiger Humprechtshäuser, das kunstvoll gestaltete Trinkhorn seinen ehemaligen Feuerwehrkameraden in Humprechtshausen. Es wurde seit dieser Zeit immer von Kommandant zu Kommandant weitergereicht.
Am Sonntag gab Pfarrer Jaroslaw Woch von der Pfarreiengemeinschaft Aidhausen-Riedbach im Rahmen des Jubiläumsgottesdienstes im Festzelt der neuen Tragkraftspritze der Humprechtshäuser Feuerwehr den Segen. Die Geschichte vom hilfreichen Samariter, der barmherzig einem Opfer von Straßenräubern hilft, nahm Pfarrer Woch zum Beispiel. „Wer anderen in Not hilft, dem hilft auch Gott, denn der freiwillige Dienst am Menschen sei auch Gottesdienst“. Dies drücke auch der Wahlspruch der Feuerwehr: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ aus, so Pfarrer Woch abschließend.
Großer Wandel im Lauf der Zeit
Seit der Gründung der Humprechtshäuser Wehr 1869 bis heute hat sich bei der Bekämpfung von Feuer ein großer Wandel vollzogen. Angefangen von der Eimerkette über die erste Handdruckspritze im Gründungsjahr, kam 1870 eine handbetriebene Saug- und Druckspritze, die noch von der Wehr erhalten wird, zum Einsatz. 1927 wurde eine Balke-Lafetten-Motorspritze angeschafft, 1964 eine Tragkraftspritze mit Anhänger (TSA 8/8). Im Jahr 1996 finanzierte der Feuerwehrverein das erste Löschfahrzeug, einen gebrauchten Opel-Blitz LF-8 mit einer Vorbaupumpe und einer Tragkraftspritze 8/8. Dazu gehörte ein Schlauchanhänger mit zwei Schlauchhaspeln, die später mit über 500 Meter B-Schläuchen aufgerüstet wurden. Für den in die Jahre gekommenen Opel-Blitz wurde im Jahr 2006 ein gut erhaltener, ebenfalls gebrauchter Magirus-Deutz LF-8, gekauft. 2009 wurde die Renovierung des Gerätehauses mit neuer Dacheindeckung, Erweiterung mit Anbau für Toiletten, Lagerräume und Werkstatt und der Neugestaltung des Mannschaftsraumes mit einem Festwochenende am Löschweiher abgeschlossen. Die Erweiterung wurde in höchstmöglicher Eigenleistung der Feuerwehrkameraden durchgeführt.
Nachdem ein größerer Instandhaltungsumfang an der in die Jahre gekommene Tragkraftspritze TS 8/8 festgestellt wurde, die den Zeitwert bei weitem übertraf, stand die Ersatzanschaffung einer Motorpumpe auf dem Wunschzettel der Wehr.
Mit der Neuanschaffung der BMW-Fox-Tragkraftspritze (PFPN) der Firma Rosenbauer durch die Gemeinde Riedbach, mit einer Förderleistung von 1000 Liter in der Minute bei 15 bar Druck (TS-1000/15), ist nun die Wehr seit November 2015 auf den aktuellsten Stand der Feuerlöschtechnik.