Ihren Ursprung hat die Prappacher Wallfahrt in der Pestzeit. Damals gelobten die damaligen Dorfbewohner, jedes Jahr nach Vierzehnheiligen zu ziehen. Ein Gelübde, an dem man noch immer treu festhält. Auch die aktuelle Pandemie konnte daran nichts ändern, auch wenn es im vergangenen Jahr nicht möglich war, zu Fuß an den Gnadenaltar im Garten Gottes zu kommen. Stattdessen gab es im vergangenen Jahr nur eine Wallfahrtsmesse, hinkommen musste jeder selbst. Aber immerhin, war zumindest dies im Herbst möglich.
Zu dem eigentlichen Termin zu Johanni war es auch dieses Jahr nicht möglich, die knapp 50 Kilometer mit Gebet und Gesang zu gehen, die Beschränkungen ließen es noch nicht zu. Erst im Spätsommer konnte die Wallfahrt stattfinden. Nachts um 1 Uhr zogen die Pilger aus der Dorfkirche in Prappach aus und machten sich auf, durch die Nacht gen Vierzehnheiligen zu laufen. Petrus war den Pilgern wohl gesinnt, die Temperaturen waren angenehm moderat und auch vom Regen wurde man verschont. Zwölf Stunden später standen die Prappacher vor der prächtigen Basilika, umrundeten nach alter Sitte den Gnadenaltar und dankten für eine unfallfreie und sichere Ankunft. Am frühen Abend fand das Wallfahrtsamt statt, bevor es motorisiert zurück in die Heimatgemeinde ging, das Übernachten ging diesmal leider noch nicht. Darauf hofft man für das kommende Jahr, die Wallfahrt wieder so zu erleben wie vor der Pandemie. Das Gelübde der Vorfahren, das wurde eingehalten. Die Wallfahrt ist halt auch einer der wichtigsten Termine im Jahresablauf für viele in Prappach.
Von: Dietmar Hetterich (Pfarrgemeinderat St. Michael Prappach)