Der Club freies Denken hatte unlängst den Diplompsychologen Adem Cobur eingeladen. Zum Thema: Wahnsinn außen – Frieden innen referierte er über die menschlichen Emotionen, ihre Entstehung und ihre Auswirkungen auf unseren Körper und natürlich auch auf unser Umfeld.
Er lud zu einer kurzweiligen Exkursion in die Welt des dreieinigen Gehirns ein: dem Denken, der Gefühle und den Körper- bzw. Sinneswahrnehmungen dazu.
"Wird es dem Körper zu viel", so Cobur, "schaltet er ein Überdruckventil ein." Typisches Beispiel der Choleriker, der in Wut ausbricht. Oder oft bei Frauen: das Ausbrechen in Tränen.
Die andere Möglichkeit, mit zu viel emotionaler Energie umzugehen, wäre aber auch genau in die entgegengesetzte Körperreaktion zu gleiten. Nämlich dem "eisernen" Schweigen, in sich versinken, bis hin zur Ohnmacht. Typisches Beispiel: Das Kind, das "etwas ausgefressen" hat. Es ist in diesem Moment nicht in der Lage zu antworten.
Als besonders spannend bezeichneten viele Zuhörer des gut besuchten Vortrages im Hotel Goger in Augsfeld die Information zum Thema Kleinkinder. Diese müssen ja, so der Psychologe, erst einmal die Sprache erlernen, um ihren emotionalen Zustand definieren zu können. Ein Baby hat natürliche Reaktionen und weiß nicht, diese zu bezeichnen. Also z. B. Freude oder Angst. Das heißt, die Bezugspersonen definieren quasi für das Kind diese Begrifflichkeiten. Das kindliche Nervensystem entwickelt sich also in Co-Regulation mit der Bezugsperson.
Während des Vortrags wurden viele Fragen beantwortet und zum Schluss erhielten die fast 40 Besucher noch Buchtipps des Referenten. Aufgrund der guten Resonanz beabsichtigt der Club freies Denken weitere Vorträge zum Thema Gesundheit zu organisieren.
Von: Beate Rink (Mitglied, Club des freien Denkens)