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Haßfurt
Vortrag "Unser Kind hat ADHS" mit dazugehörigem Elternkurs im Landkreis Haßberge
So sieht ein von ADHS betroffener Jugendlicher seine Situation: Die schwarzen Pfeile symbolisieren die Überflutung von außen, während die bunten Pfeile für seine Reaktion darauf stehen. Das Bild stammt aus der Therapiearbeit der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Uniklinikums Würzburg.
Foto: Uniklinikum Würzburg (Archivfoto) | So sieht ein von ADHS betroffener Jugendlicher seine Situation: Die schwarzen Pfeile symbolisieren die Überflutung von außen, während die bunten Pfeile für seine Reaktion darauf stehen.
Bearbeitet von Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 10.02.2024 02:45 Uhr

Am Donnerstag, 8. Februar, findet in Haßfurt ein Vortrag zum Thema ADHS bei Kindern statt und ist Auftakt für ein neues Hilfeangebot. Die Familienberatungsstelle des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge bietet ab 7. März ein durch Stefanie Triebs begleitetes Gruppenangebot für Eltern von Kindern mit ADHS-Diagnose an. Darüber informiert der Caritasverband in einem Schreiben an die Presse, dem auch die folgenden Informationen entnommen sind.

„Unser Kind ist anders als andere Kinder. Es hat eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung … und nun?“ Diese und andere Fragen waren Gegenstand des Vortrags von Sonderpädagogin und Gestalttherapeutin Stefanie Triebs zum Thema ADHS bei Kindern. Diese Veranstaltung findet bereits zum zweiten Mal statt und ist der Auftakt für ein begleitetes Gruppenangebot für Eltern, deren Kinder ADHS haben.

Vorurteile zu ADHS halten sich hartnäckig

ADHS gehört zur Gruppe der Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Sie äußert sich in ausgeprägter motorischer Unruhe, Konzentrationsproblemen, Ablenkbarkeit und Impulsivität. "Der Ausdruck ADHS ist im Sprachgebrauch immer noch mit vielen Vorurteilen behaftet. Betroffenen Familien wird zum Beispiel vorgeworfen, dass eine falsche Erziehung die Ursache für das auffällige Verhalten sei", so Triebs.

"Hartnäckig hält sich auch die Meinung, es sei eine Modeerscheinung, eine Art Ausrede für das Verhalten von Kindern oder eine erfundene Erkrankung, die es gar nicht wirklich gibt und dass Medikamente nur dazu dienen sollen, die Kleinen ruhig zu stellen", erläutert Triebs, die selbst Mutter von zwei Kindern mit ADHS-Diagnose ist.

ADHS: Für betroffene Familien belastend

Im letzten Jahr haben sich bereits sieben Eltern der begleiteten Gruppe angeschlossen und berichten begeistert von der Wirksamkeit des Angebots. „Ich für meinen Teil schätze den Austausch zwischen uns Eltern, unter der besonders einfühlsamen und wertschätzenden Leitung durch Frau Triebs sehr. Uns Eltern wird jedes Mal wieder bewusst gemacht, mit all den alltäglichen Herausforderungen nicht allein zu sein“, so die 35-jährige Regina Beetz zum Gruppenkonzept.

„Es ist so wichtig, dass das Krankheitsbild als das betrachtet wird, was es ist: für Betroffene und ihre Familie ziemlich belastend. Das liegt nicht nur an der Symptomatik, sondern auch daran, dass Kinder mit ADHS andere Bedürfnisse und Verhaltensweisen haben, als die gesellschaftliche Mehrheit“, ergänzt Christian Brauner, Leiter der Caritas-Beratungsstelle für Familien – Kinder, Jugendliche und Eltern.

ADHS: Bedürfnisse und Gefühle der Eltern

Mit Fortführung der begleiteten Elterngruppe möchte Triebs ihre eigenen Erfahrungen weitergeben und ihr berufliches Wissen einbringen. Aufklärung, Austausch, Hilfestellungen und vor allem Raum für die Gefühlswelten der Eltern wird es in der Selbsthilfegruppe geben. „Mit meiner Arbeit möchte ich Eltern dabei unterstützen, sich selbst nicht zu vergessen, eigene Gefühle ernst zu nehmen und so dazu beitragen, dass das Thema ADHS auf mehr Verständnis trifft.“

Zum Auftakt findet eine kostenlose Informationsveranstaltung am Donnerstag, um 19 Uhr im Haus Sankt Bruno (Veranstaltungssaal, 3. Stock, Promenade 37) statt. Dabei geht es darum, dass der Alltag mit einem ADHS-Kind immer wieder eine größere Herausforderung für die ganze Familie darstellt. Nicht unbedingt nur die Herausforderungen im Umgang mit den besonderen Bedürfnissen der Kinder – vor allem der Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen der Eltern.

 
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