Die Tanz- und Ballettschule On Point veranstaltete ihr 23. Tanzfestival zusammen mit befreundeten Tanzschulen. Aber dieses Mal nicht in Schweinfurt.
Ein "mitreißendes Programm mit Tänzen verschiedenster Tanzrichtungen" hat am vergangenen Wochenende das Publikum in der fast ausverkauften Haßfurter Stadthalle begeistert - wie der Veranstalter, die Tanz- und Ballettschule „On Point“ aus Haßfurt in einer Pressemitteilung erklärt. Das zum 23. Mal veranstaltete Tanzfestival habe einen abwechslungsreichen Abend mit "anspruchsvollen Choreographien und hervorragenden Akteuren" geboten.
Das Schweinfurter Theater wird derzeit renoviert
Zwei Jahre lang musste das traditionelle „Schweinfurter Tanzfestival“ coronabedingt ausfallen – jetzt konnte es endlich wieder abgehalten werden. Allerdings mussten die Veranstalter eigenen Angaben zufolge in die Haßfurter Stadthalle ausweichen, da das Schweinfurter Theater derzeit renoviert wird. Mit spürbarer Freude, endlich wieder auftreten zu können, hätten dTanzschulen aus der Region, allen voran die ausrichtende Ballettschule „On Point“, ihr tänzerisches Können unter Beweis gestellt und dabei demonstriert, "dass der lange Lockdown der Kreativität keinen Abbruch getan hatte", wie die Tanz- und Ballettschule schreibt.
Dem Publikum geboten wurden verschiedenste Tanzstile von Ballett über Nationaltanz, Renaissance und orientalischen Tänzen sowie Jazz, Contemporary- und Showtanz, Hip Hop und Gesang & Tanz. Besonders im Fokus seien die zahlreichen Siegertänze gestanden, mit denen sich On Point beim Deutschen Ballettwettbewerb für den Ende Juni im österreichischen Villach stattfindenden World Dance Contest qualifiziert hatte. Aber auch die vielen erstklassigen Solisten und Gruppen der anderen teilnehmenden Tanzschulen trugen zum großen Erfolg des beliebten Tanzevents bei.
Tänze aus der Orient und der Renaissance
Den Auftakt des Abends bildeten Auftritte aus dem Bereich Nationaltanz. Der „Krakowiak“ und der „Moldawisch“, beide dargeboten von der Leistungsklasse 3 von On Point, hatten jeweils die Bronzemedaille beim Deutschen Ballettwettbewerb in Fürstenfeldbruck gewonnen. Das Tanzstudio „Moonas Tanztraum Oriental“ begeisterte danach mit orientalischen Tänzen ebenso wie die Tanzgruppe Scaramouche aus Schweinfurt mit Renaissancetänzen aus dem 17. Jahrhundert. Ein wahrer Augenschmaus sei im Anschluss das Stück „All I Care“ aus dem Bereich Gesang & Tanz gewesen, mit welchem On Point in Fürstenfeldbruck erfolgreich war.
Den letzten Teil vor der Pause nahm das Klassische Ballett ein. Zunächst überzeugte laut Pressemitteilung „Joy of Ballet“ aus Arnstein mit einem „Waldwalzer“ und dem Stück „Zaubertrank“ aus dem Ballett „Hänsel und Gretel“ bevor die erst 14- und 16-jährigen Solistinnen der erstmals teilnehmenden Ballettschule Michna aus Wiesbaden mit anspruchsvollem Spitzentanz begeisterten. Die Tanzschule Dance Steps aus Schweinfurt und die Leistungsklassen von „On Point“ bildeten mit den klassischen Ballettstücken „Variation aus Puppenfee“ und „Degas“ einen fulminanten Abschluss der ersten Programmhälfte.
Nach der Pause ging es weiter mit den moderneren Tanzformen. Einen ersten Höhepunkt setzte die Leistungsklasse 3 von „On Point“ mit dem Gesang & Tanz-Beitrag „I Gotcha“, gefolgt von einem tollen Contemporary-Stück „The next generation“ als erste Choreographie der jungen Kylie Tate von „Dance Steps“. Auch die Modern-Stücke „Rise up“ der On Point-Solistin Theresa Zdzieblo, choreographiert von Timo Radünz und „Dive in the Water“, für On Point choreographiert von Melanie Day, sorgten für großen Applaus.
Alicia Reuß springt kurzfristig ein
Nach einer kurzfristigen krankheitsbedingten Absage des Ballettstudios am Ketschentor aus Coburg war spontan Alicia Reuß für die zwei geplanten Programmpunkte eingesprungen. Die junge Haßfurterin, die ab Herbst an der Universität der Künste in Berlin Musical & Show studieren wird, "begeisterte das Publikum mit ihrer herausragenden Stimme ebenso wie mit ihrer beachtenswerten Bühnenpräsenz", teil On Point mit. Ihr Bruder Yannick Reuß habe danach unter Beweis gestellt, wieso er sich sowohl mit seinem Solo „Don`t let me go“ als auch mit dem in großer Formation gezeigten Stück “What`s up Duloc“ (beides aus dem Musical „Shrek“) die Goldmedaillen bei den deutschen Meisterschaften gesichert hatte.
Danach brachte On Point mit „Do it like that“ HipHop auf die Bühne, unterstützt von fetzigen Breakdance-Einlagen von Gaststar Lukas Rausch. Auch die Jazz Dance-Gruppen von On Point und Dance Steps lieferten mit „Pushing on“ und „I want love“, beide choreographiert von Melanie Day, erstklassige Auftritte ihrer jungen Ensembles.
Als Abschluss war dann wieder die Paradedisziplin „Gesang & Tanz“ von On Point an der Reihe, in welcher sich die Haßfurter Schüler und Schülerinnen, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, seit mehreren Jahren dank zusätzlicher Gesangsausbildung durch Lehrerin Michaela Duhme und der kreativen und originellen Choreografien von Timo Radünz aus Berlin "deutschlandweit einen Namen gemacht haben."
Sowohl „It`s a hard knock life“ aus dem Musical “Annie” als auch das reine Tanzstück “Hobbits” aus dem Film „Herr der Ringe“, waren bei den Deutschen Meisterschaften beide mit Silbermedaillen ausgezeichnet worden. Die Performance der Leistungsklassen, die alle von Ballettschulleiterin Uta Möller-Reuß selbst ausgebildet, trainiert und betreut werden, "rissen die Zuschauer zu Beifallsstürmen hin, welcher auch nicht enden wollte, als alle Tänzer und Tänzerinnen des Abends nochmals zu einem großen Schlussbild auf die Bühne kamen", schließt die Tanz- und Ballettschule ihre Pressemitteilung ab.