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SAND
Von der Prinzessin zur Königin?
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:47 Uhr

Sie hat zwei Ministerpräsidenten und zwei Landtagspräsidentinnen getroffen, ganz viele Menschen, die weniger prominent, aber sehr liebenswert waren. Sie saß am Sternstunden-Telefon und besuchte unzählige Weinfeste und Galas – für Elisabeth Goger geht am 12. Januar eine spannende Zeit zu Ende, denn dann übergibt sie die Krone der Weinprinzessin im Abt-Degen-Weintal (ADW) an ihre Nachfolgerin – aber vielleicht erklimmt sie auch noch eine dritte Stufe im Ehrenamt für den Frankenwein. Sie bewirbt sich nämlich um die Krone der Fränkischen Weinkönigin.

Dass sie mit 23 Jahren an diesem Punkt stehen würde, das hätte sie selbst vor einigen Jahren nicht geglaubt, denn eigentlich hatte sie mit dem Thema Weinprinzessin „überhaupt nichts am Hut“, erzählte sie am Ende ihrer Amtszeit als Sander Weinprinzessin.

Ein wenig überredet worden

Sie musste ein bisschen überredet werden, doch dann setzte sie schon in dieser ersten Amtszeit völlig neue Akzente, investierte enorm viel Freizeit – so viel ihr das Wirtschafts-Informatik-Studium eben ließ. In ihren zwei Jahren als ADW-Weinprinzessin setzte sie noch den Master obendrauf.

Sie absolvierte 132 Termine und fuhr 27 000 Kilometer, „die extra Heimfahrten von München gar nicht gerechnet“, schmunzelt sie. Digital Pioneering, digitale Geschäftsmodelle, die sind ihr beruflicher Alltag, eine Männergesellschaft in digitaler Welt – und die Weinprinzessin mittendrin. Ihr Chef hat ihr immer den Rücken freigehalten und er hat bereits zugesagt, dies auch zu tun, wenn es tatsächlich am 22. März klappen sollte.

Veranstaltungen mitgestalter

Fränkische Weinkönigin, das wäre dann nämlich ein Vollzeit-Ehrenamt für ein Jahr. „Aber meine Mitbewerberinnen sind sehr stark und unsere Region hat noch nie eine Weinkönigin gestellt“, ist sie realistisch.

Nichtsdestotrotz bereitet sie sich vor, spricht noch mehr als sonst mit Vater und Bruder über Winzer-Fachwissen, besucht Weingüter in ganz Franken, „aber die beste Vorbereitung ist die Zeit als Prinzessin. Da lernt man, wie man Reden hält, wie man auftritt – und die vielen menschlichen Begegnungen, die prägen einen“, erzählt sie im Gespräch mit dieser Redaktion.

Viele große Veranstaltungen hat sie gesehen und mitgestaltet, vom Genuss-Festival in München bis zum Bier- und Weinkulinarium in Schloss Oberschwappach, das sie gemeinsam mit dem Bierprinzen Sebastian Gocker moderierte. „So ein ganzer Abend war dann schon eine neue Herausforderung“, erklärt sie.

Die beeindruckendste Kulisse erlebte sie dank ihres Vaters bei einer internationalen Preisverleihung im Wiener Rathaus.

Aber ihr Herz verloren hat sie an die Sternstunden-Aktion des Bayerischen Rundfunks. Bei vielen Anlässen hat sie gemeinsam mit anderen Prinzessinnen Geld gesammelt für die „Sternstunden“, ob am Nürnberger Christkindlesmarkt oder auf einem Münchner Weinfest. „Da gibt es Leute mit schmaler Rente, die jeden Monat fünf Euro für die Sternstunden sparen. Weil sie wissen, dass das Geld direkt ankommt. Der Bekanntheitsgrad und das Vertrauen in die Seriosität dieser Aktion ist beeindruckend“, sagt sie. Und deshalb verzichtet sie auch auf ein Abschiedsgeschenk von den Abt-Degen-Weintal-Winzern. Das Geld soll an die Sternstunden gehen.

Elisabeth Goger freut sich auf den genussvollen Abend, den es zu ihrer Abkrönung und zur Inthronisation ihrer Nachfolgerin am 12. Januar im Bürgersaal in Ebelsbach geben wird. Einige Karten sind dafür noch zu haben. Natürlich gibt es bei einem solchen Anlass eine Weinprobe, aber auch ein Buffet und Musik.

Viele werden ihr dann am 22. März die Daumen drücken, nicht nur die Winzer aus dem Abt-Degen-Weintal. Aber auch, wenn die Wahl doch wieder eher für eine der Frankenwein-Hochburgen ausgehen würde, kann Elisabeth Goger zufrieden auf ihre Zeit als Weinprinzessin zurückblicken. Nicht nur der Vorsitzende des Abt-Degen-Weintals Thomas Stadelmann, sondern viele Winzer der Region bescheinigen ihr, dass sie eine großartige Botschafterin für das östlichste Weinbaugebiet Frankens war. „Die Elisabeth hat einen tollen Job gemacht“, so Stadelmann gegenüber unserer Redaktion.

 
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