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Kreis Haßberge
Vom Rundweg bis zur Feuerstelle: Diese 3 Neuheiten im Landkreis Haßberge gibt es jetzt dank Regionalbudget
Die Projekte in den Gemeinden Gädheim, Theres und Wonfurt stehen beispielhaft für eine Reihe von mit dem Regionalbudget umgesetzten Vorhaben. Die Details.
Durch gemeinsames Anpacken der Dorfgemeinschaft Dampfach erstrahlt der Platz vor dem Wasserbunker mit dem nun überdachten Pavillon und einigem mehr in neuem Glanz.
Foto: Christian Licha | Durch gemeinsames Anpacken der Dorfgemeinschaft Dampfach erstrahlt der Platz vor dem Wasserbunker mit dem nun überdachten Pavillon und einigem mehr in neuem Glanz.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:23 Uhr

Oftmals ist in den Kommunen und der Öffentlichkeit vom Regionalbudget die Rede. Aber was ist das Regionalbudget eigentlich genau und wie profitieren die Bürgerinnen und Bürger davon? Eine Rundreise zu ausgewählten Kleinprojekten, die im Bereich der Allianz Main & Haßberge mit Hilfe des Zuschusses vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) verwirklicht wurden, gab darüber nun Aufschluss.

Zusammen mit den Bürgermeistern der zur Allianz gehörenden Städte und Gemeinden – Haßfurt, Königsberg, Theres, Gädheim und Wonfurt – hatte Allianzmanager Sebastian Rehm hierfür drei Projekte – aus den insgesamt neun durch das Regionalbudget im Jahr 2023 bezuschussten – ausgesucht.

1. Wetterschutzhütte und Panoramatafel bei Ottendorf

Eine Wetterschutzhütte am Aussichtspunkt über Ottendorf wurde von den 'Lindenhockern' mit den beiden Hauptorganisatoren Bernd Rattay und Günther Rothländer verwirklicht.
Foto: Christian Licha | Eine Wetterschutzhütte am Aussichtspunkt über Ottendorf wurde von den "Lindenhockern" mit den beiden Hauptorganisatoren Bernd Rattay und Günther Rothländer verwirklicht.

Im Gädheimer Gemeindeteil Ottendorf gibt es die Seniorengruppe "Lindenhocker", die nicht nur gerne, wie es ihr Name sagt, unter der Dorflinde sitzt, sondern auch viel in der Natur unterwegs ist. So zum Beispiel auch auf den Flurwegen nördlich des Dorfes. Dort stand bisher schon eine Sitzgruppe, aber aufgrund der guten Aussicht von dem höhergelegenen Punkt, wünschten sich die Initiatoren eine Aufwertung.

"Der Standort schreit geradezu nach einer Hütte", hatten sich die Hauptorganisatoren Bernd Rattay und Günther Rothländer gedacht. Nach dem bewilligten Zuschussantrag machten sich die beiden zusammen mit weiteren Helfenden ans Werk und errichteten an dem Aussichtspunkt eine geräumige Wetterschutzhütte, die jetzt zum Verweilen einlädt. Zusätzlich erklärt eine Panoramatafel den Blick ins Maintal.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 7100 Euro. Davon übernahm das ALE über 5100 Euro und die Allianz 570 Euro. Den Restbetrag stemmte die Gemeinde Gädheim. "Genauso stellen wir uns ein bezuschusstes Projekt vor, denn nicht nur die Senioren, sondern jedermann kann die Hütte nutzen", beschreibt Allianzmanager Rehm.

2. Geschichtlicher Rundwanderweg bei Horhausen mit Infotafeln

Eine Station der Rundreise war das Bergbrünnla auf dem durch das Regionalbudget geförderten Geschichtswanderweg bei Horhausen.
Foto: Christian Licha | Eine Station der Rundreise war das Bergbrünnla auf dem durch das Regionalbudget geförderten Geschichtswanderweg bei Horhausen.

Zum 1000-jährigen Jubiläum des Thereser Ortsteils Horhausen in diesem Jahr organisierten unter anderem die beiden Gemeinderäte Mario Dorsch und Karl Matzke so einiges. Auch viele weitere Einheimische packten tatkräftig an, als es galt im Jubeljahr einen Geschichtswanderweg rund um das 280-Einwohner-Dorf zu gestalten. Die Gesamtkosten in Höhe von rund 11.400 Euro wurden mit etwas über 8000 Euro durch das ALE und mit knapp 900 Euro durch die Allianz bezuschusst. Den Rest übernahm die Gemeinde Theres.

Der 6,5 Kilometer lange Rundweg rund um den Pfaffenberg wurde mit Beschilderung, Ruhezonen und Infotafeln ausgestattet, die auf der Ortschronik "1000 Jahre Horhausen" und Angaben des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege basieren. An insgesamt acht historisch bedeutsamen Stellen stehen die Tafeln, die ausführlich über besondere Boden- und Kunstdenkmäler, verschwundene mittelalterliche und vorgeschichtliche Siedlungsplätze, heimatgeschichtliche Ereignisse und über 130 Hügelgräber im Bereich der Wegstrecke informieren.

Ein markanter Punkt ist zum Beispiel das sagenumwobene Bergbrünnla. Unweit der Raststation mit einer Sitzgruppe entspringt ein Bach, der sich über einen Holztrog mit Wasserrad seinen Weg bahnt. Im Volksmund heißt es zu diesem: "Buben werden stark und Mädla schön, wenn sie vom Wasser trinken."

3. Wetterschutz sowie Feuer- und Wasserstelle bei Dampfach

Für gesellige Stunden der Dorfbewohnerinnen und -bewohner wurde in Dampfach auch eine abschließbare Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten geplant und verwirklicht.
Foto: Christian Licha | Für gesellige Stunden der Dorfbewohnerinnen und -bewohner wurde in Dampfach auch eine abschließbare Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten geplant und verwirklicht.

Eine starke Dorfgemeinschaft, die viel bewegt, gibt es auch im Wonfurter Gemeindeteil Dampfach. Am Rüglersweg vor dem Hochbehälter der Wasserversorgung entstand durch die Arbeit vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ein Wetterschutz am dortigen Pavillon. An diesem wurden eine Brüstung und eine Dachbedeckung montiert, sodass von nun an alle Besucherinnen und Besucher bei einem Regenschauer im Trockenen bleiben.

Für gesellige Stunden der Dorfbewohnerinnen und -bewohner wurden außerdem eine abschließbare Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten sowie eine Wasserstelle mit Druckknopfbetrieb und Auffangbecken geplant und verwirklicht. Hochstämmige Bäume sind zusammen mit Panoramaschildern in den Platz integriert. Die Jugendlichen der DJK Dampfach brachten sich ebenfalls in das Projekt mit ein und erstellten einen Barfußweg mit allerlei verschiedenen Belägen.

Nach vorläufigen Berechnungen betragen die Gesamtkosten knapp 16.800 Euro, wovon das ALE rund 8900 Euro und die Allianz knapp 1000 Euro trägt. Die restliche Finanzierung übernimmt die Gemeinde Wonfurt.

Regionalbudget ermöglicht direkte Förderung von Projekten vor Ort

Wie die Beispiele zeigen, ist das Regionalbudget eine sehr direkte Förderung. Es ermöglicht der Bevölkerung in der Region, eigene Projekte zu planen und umzusetzen. Das ist von besonderer Bedeutung, wie bei der Rundreise deutlich wurde, denn die Antragstellerinnen und Antragsteller wissen in der Regel sehr genau, wo der Schuh drückt beziehungsweise was fehlt.

So könnten sehr niederschwellig Probleme ausgeräumt, Verbesserungen erlangt oder Neuerungen erreicht werden, hieß es. Nicht nur die Menschen vor Ort würden davon profitieren, sondern auch Erholungssuchende und Gäste beziehungsweise Urlauberinnen und Urlauber, die für die Heimatregion besonders wichtig seien.

Die Allianz Main & Haßberge strebt nach eigener Aussage mit dem Regionalbudget für das Jahr 2024 an, die maximal mögliche Fördersumme in Höhe von 90.000 Euro zu generieren. Deshalb wurde die Antrags- und Planungszeit bis zum 25. November 2023 verlängert. Kleinprojekte bis zu einer Gesamtsumme von 20.000 Euro werden mit bis zu 80 Prozent (jedoch höchstens mit 10.000 Euro) bezuschusst.

Bestimmte Förderkriterien müssen erfüllt werden

Nach den Förderkriterien sollen die Vorhaben einen Nutzen für das Gebiet der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) haben und die Lebensqualität verbessern oder einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Antragsberechtigt sind neben Kommunen auch Vereine, Privatpersonen und Firmen. Nach der Beantragung erfolgt die Auswahl und der Vertrag mit der Förderzusage bis Ende Dezember. Ab 1. Januar kann dann mit der Projektrealisierung begonnen werden, die bis zum 20. September 2024 beendet sein muss.

Neben der Allianz Main & Haßberge haben auch die drei anderen ILE-Allianzen – nämlich das Hofheimer Land, die Baunach-Allianz rund um Ebern und die Lebensregion plus im Steigerwald – das Regionalbudget für 2024 wieder aufgelegt. Anträge können in den meisten Fällen schon gestellt werden, die letzte Frist zur Beantragung einer Förderung ist unterschiedlich. Mehr Informationen dazu gibt es im Internet auf den Homepages der jeweiligen Allianzen. Auch die Allianzmanager beraten alle Interessierten.

 
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