Die Fans zählten die Tage bis zu diesem Event. Am Mittwoch standen sie endlich wieder auf der Bühne: Hülle und Chuck mit ihrer Band Schabernack sorgten für fantastische Stimmung beim Dorfbrunnenfest des Obst- und Gartenbauvereins Steinsfeld.
Um Christian Hülz (Hülle) und Thomas Klug (Chuck) war es lange ruhig. Die Familienplanung hatte es so gewollt, dass sich die beiden Oberschwappacher ein paar Jahre zurückzogen von den „Brettern, die die Welt bedeuten“. Umso grandioser war jetzt ihr Auftritt. Schon der Einzug auf den Festplatz war zünftig, als die Musiker Christian Schertel (Gitarre), Tobias Hümpfner (Keyboard) und Manuel Wondra (Schlagzeug) – zusammen mit den „Albertos“, die zuvor die Gäste unterhielten – zur Bühne marschierten. Mit altbekannten Liedern wie „Schabernack“, „Fan vo der Sun“ und „Kesselflääsch“ sorgten die Jungs für Beifallstürme.
Mit von der Partie war auch „Mundschenk“ Sascha Nüder, der nur „M.“ genannt wird. Zusammen mit Fabian Helmschrott schlüpfte er in originelle Kostüme, die einen Bezug zu den jeweiligen Liedern hatten. So waren die Beiden beim Klassiker „Honich Willi“ als überdimensionale Biene und als Bär unterwegs.
Erst vor ein paar Tagen aus seiner Feder entstanden und noch nicht mit der Band zusammen geübt, hatte Hülle ein nagelneues Lied parat, das das Zeug zum „Dauerbrenner“ hat. „Ewald, Robert, Edmund, Bert, Freidhelm, Head, banger, Nostradamus, Chip und Chep, so hessen mei zehn Finger“ – so fing der Liedtext an. Urig dargeboten erfuhren die Zuhörer die Namen weiterer Körperteile und schließlich dass der „Popo Hans“ heißt. Mit ihrer einmaligen Art, den Spaß rüber zu bringen, zogen Hülle und Chuck alle Zuschauer in ihren Bann. Vom Vorschulkind bis zum Rentner waren alle begeistert. Das lag nicht zuletzt an dem losen Mundwerk von Chuck. Nicht umsonst wurde er schon im zarten Alter von zwölf Jahren seinerzeit der jüngste Sitzungspräsident beim Fasching in Oberschwappach. So kündigte der 35-Jährige spontan und vollmundig an, dass es nächstes Jahr eine „Abschiedstournee“ unter dem Motto „Knick Knack, Ding Dong und Chackie Chan drücken die Wurscht ab“, oder zumindest so ähnlich, geben wird. Sofort beruhigte der Entertainer aber das Publikum, in dem er einfügte, dass das nur der Abschied vom Jahr 2019 sein wird. „Bands wie die Scorpions sind schließlich auch sieben Jahre auf Abschiedstournee“, merkte Chuck mit einem Augenzwinkern an.
Weil er im Urlaub weilte, war ein Mann der Band in Steinsfeld nicht mit an Bord. Der „Maxofonist“ Max Schmidt fehlte mit seinem Saxofon. Aber die Band hätte nicht den Namen „Schabernack“, wenn ihr dazu nicht auch was eingefallen wäre. Per „Live-Schalte“ über Satellit wurde Max von seinem Urlaub in Paris auf eine Leinwand zugeschaltet. „Wir wollten mal schauen, wie das ist, wenn man bescheißt. Die großen Stars im Fernsehen singen auch net live“, kommentierte Chuck wie immer humorvoll die Einblendung.
Und vor lauter Spontanität, die den Erfolg der fränkischen Comedy-Band ausmacht, hatten sie doch glatt ihr eigenes Jubiläum verschlafen. Erst beim Abbau tief in der Nacht fiel es Hülle siedend heiß ein, dass auf den Tag genau vor zehn Jahren, also am 15. August 2008, der erste öffentliche Auftritt war, ebenfalls in Steinsfeld. Aber dafür hat Chuck gleich wieder ein Thema parat, wenn es beim nächsten Auftritt wieder heißt: „Zick-Zack-Schabernack“.