
Mit einem feierlichen Orgelkonzert klang der Kirchweihsonntag in der Pfarrkirche St. Michael aus. Abwechslungsreiche Klangfarben entlockte der Zeiler Organist Ralf Hofmann der Eichfelder-Orgel.
Am Beginn stand ein feierliches Präludium in d-Moll des norddeutschen Barockkomponisten Vincent Lübeck, das der Interpret klar und durchsichtig registrierte. Mit drei Werken gedachte der Zeiler Organist dem 100. Todestag Max Regers. Reger, der in der Nähe von Weiden in der Oberpfalz geboren ist, zählt zu den wichtigsten Vertretern der deutschen Spätromantik und beginnender Moderne.
Typisch für Kompositionen Max Regers stand die Toccata d-Moll. Diese ist – wie viele Werke Regers – geprägt durch ständige dynamische Wechsel. So ist diese dramatisch aufbrausend auf der einen Seite, aber im Mittelteil auch melancholisch resignativ. Sowohl der Organist als auch das Instrument waren dabei der Interpretation des Werkes vollends gewachsen.
Die anschließend Fuge in D-Dur begann ruhig und steigerte sich bis zum vollen Werk. Beruhigend wirkte trotz des kurzen lebhaften Zwischenteils das in Des-Dur stehende Benedictus. Den Abschluss des Konzertes bildete die rund 30-minütige Sonate in d-Moll des französischen Romantikers Alexandre Guilmant. Damit bewies Hofmann, dass die Zeiler Orgel auch der Darstellung symphonischer Orgelmusik gewachsen ist.
Nach einer theatralischen Einleitung stand der erste Satz im Stil einer Sonatenhauptsatzform, in der letztlich zwei Themen durchgeführt wurden. Die anschließenden Pastorale erinnerte gerade durch die gekonnt gewählte, abwechslungsreiche Registrierung an eine Hirtenmusik. Virtuos führte das Finale im Stile einer französischen Toccata zum krönenden Abschluss der Sonate und des Konzertes. Nach anhaltendem Beifall bedankte sich der Organist mit einem Choralvorspiel über „Nun danket alle Gott“ von Max Reger.
Das nächste Orgelkonzert findet am Sonntag, 20. November, um 17 Uhr mit Felix Bräuer aus Bautzen statt.