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HASSBERGKREIS
Volle Konzentration auf den Windpark bei Sailershausen
Von unserem Redaktionsmitglied Martin Sage
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:28 Uhr

Bei der GUT Haßberge rechnet man mit der baldigen Genehmigung der zehn Windräder im Sailershäuser Wald, im allseits bekannten WK 88. Das Thema 10-H-Regelung sei für das Vorhaben ohne Bedeutung, weil die Antragsunterlagen vor dem Stichtag 4. Februar vollständig im Landratsamt eingereicht worden seien. Auch von der anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes fühlt man sich nicht betroffen, da hier ein Stichtag zwischen April und Juni erwartet werde.

Da es für weitere Energieerzeugungsanlagen aus regenerativen Energien derzeit keine rechtliche und wirtschaftliche Sicherheit gebe, will sich der Landkreis auf den Bürgerwindpark im Sailershäuser Wald konzentrieren. Hierzu wird die Investitions- und Betreibergesellschaft „Bürgerwindpark Sailershäuser Wald GmbH & Co.KG“ gegründet. Die ursprünglich geplante Holding zur Realisierung mehrere Projekte ist damit hinfällig. Der Kreistag soll am heutigen Montag über den Beitritt des Kreises zu dieser Gesellschaft entscheiden, deren weitere Investoren in erster Linie die Kommunen, die Städtische Betriebe Haßfurt, die Bürgerenergiegenossenschaft Haßberge und die Unterfränkische Überlandzentrale Lülsfeld sein sollen.

Die Bürgerinitiative (BI) „Gegen-WK-88“ kritisierte den für heute erwarteten Beitritt in einer Presseerklärung vom Samstag scharf: Es handele sich hier um ein „Musterbeispiel unverantwortlichen Handels“, heißt es in dem Schreiben. Noch bevor das Landratsamt einen Genehmigungsbescheid für den Windpark erlasse, der zudem mit Rechtsmitteln anfechtbar sei, solle der Kreistag der Investitionsgesellschaft beitreten.

Die GUT will den Windpark bis 31. Dezember 2014 ans Netz bringen, weil dann auf 20 Jahre die Einspeisevergütung von 9,13 Cent pro Kilowattstunde garantiert sei. Das Risiko gesetzlicher Änderungen werde ignoriert, moniert die BI, „auch das Risiko einer Bauzeitverzögerung wird zu Lasten der Gesellschafter ausgeblendet.“ Das Investitionsvolumen von WK 88 liegt bei 47 Millionen Euro, der Eigenkapitalanteil bei 12 bis 14 Millionen. Jeweils ein Viertel der Summe sollen von den Kommunen und der Bürgerenergiegenossenschaft, sowie 50 Prozent von der regionalen Energiewirtschaft kommen. Dass die Einlagen nicht gesichert sind, kommentiert die Bürgerinitiative wie folgt: „Das Geld der Kommunen und damit das Geld der Bürger soll mit dem Risiko des Totalverlustes für ein wirtschaftlich unsinniges und ökologisch vernichtendes Windparkprojekt eingesetzt werden.“

 
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