Am Sonntag stand Haßfurt ganz im Zeichen der Volksmusik. Gemeinsam mit der „Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik“ vom Bezirk Unterfranken war die Kreisstadt Ausrichter der 14. Ausgabe des Unterfränkischen Volksmusikfestes.
Der offizielle Startschuss fiel am Marktplatz durch den Bezirkstagspräsidenten und Schirmherrn Erwin Dotzel. Zuvor fand als Auftakt in der Ritterkapelle unter Mitwirkung der Stadtkapelle Haßfurt und dem Landfrauenchor Haßberge ein ökumenischer Gottesdienst statt. Dabei stellten Pfarrer Stephan Eschenbacher und seine evangelische Amtskollegin Sabine Hopperdietzel die Musik als verbindendes Element in den Mittelpunkt und gestalteten den Einstieg in das Volksmusikfest mit besinnlichen Impulsen. Anschließend zog sich ein bunter Festzug von der Kirche zum Alten Rathaus.
Auftakt mit Zwiggerli
Musikalisch begrüßten die „Waigolshäuser Zwiggerli“ die Gäste auf der Hauptbühne am Marktplatz. Reinhard Hüßner, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft fränkische Volksmusik, verwies auf den 40. Geburtstag, den die Arbeitsgemeinschaft in diesem Jahr feiert. Engagierte Heimatpfleger, Sänger und Musikanten hätten einst den Verein aus der Taufe gehoben, um gemeinsam die fränkische Volksmusik, den Volkstanz und die Mundart zu pflegen und zu fördern. Diesen Zielen dienten auch die fränkischen Volksmusikfeste, die in diesem Jahr, wie Hüßner lobte, „in der gastfreundlichen Stadt am Main“ stattfand.
Hüßner animierte seine Zuhörer dazu, die verschiedenen Aktionsplätze in der Haßfurter Altstadt mit offenen Augen, Ohren und Herzen zu besuchen, bei denen zahlreiche Gruppen und Vereine fränkische Kultur präsentierten. Sein besonderer Dank galt Haßfurts Bürgermeister Günther Werner sowie der Kulturamtsleiterin Silke Brochloß-Gerner und ihrem engagierten Team.
Haßfurts Bürgermeister Günther Werner stellte das Zitat des Schriftstellers Berthold Auerbach „Musik allein ist die Weltsprache und braucht nicht übersetzt zu werden“ in den Mittelpunkt seiner Grußworte.
Wertvolle kulturelle Arbeit
Der Bürgermeister zeigte sich glücklich, dass das Brauchtum der volkstümlichen Musik in Haßfurt und den Stadtteilen besonders gepflegt wird. „Die Musikvereine und Chöre bieten nicht nur eine sinnvolle Möglichkeit der Freizeitgestaltung, sondern leisten wertvolle, kulturelle Arbeit und bereichern so das Gemeinschaftsleben vor Ort“, freute sich Werner.
Für Erwin Dotzel, Bezirkstagspräsident und Schirmherr der Veranstaltung, ist beim Unterfränkischen Volksmusikfest alles echt: „Die Musik, die Musikanten und vor allem der Spaß und die Freude.“ Volksmusik habe aus seiner Sicht nichts mit alten Zöpfen zu tun, sondern bringe immer wieder frischen Schwung. Die echte, authentische fränkische Volksmusik, in der ein Stück Heimat spürbar sei, trage dazu bei, die Region, in der man lebt, zu charakterisieren. Musik sei grenzenlos und überwinde mühelos Schranken, weil sie überall auf der Welt verstanden werde. „Gute, anspruchsvolle Volksmusik ist wie das tönende Porträt einer ganzen Region und hörbarer Ausdruck der Heimatverbundenheit“, sagte Dotzel.
Stellvertretender Landrat Oskar Ebert freute sich, dass so viele Gäste aus ganz Unterfranken angereist waren, um fränkische Lebensart pur zu erleben und zu genießen. Dazu trügen die Musikanten, Tänzer und Sänger bei, die auf verschiedenen Bühnen auftraten.
Volksmusik spricht das Herz an
Nirgends komme die Verbundenheit und die Liebe zur fränkischen Heimat besser zum Ausdruck als beim Musizieren, beim Singen und beim Tanzen. „Volksmusik spricht das Herz an und drückt die Lebensfreude jeder Generation aus“, sagte Ebert. Darum bleibe sie immer jung, modern und ein Teil der Heimat.


