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RÜGHEIM
Virtuoser Abschluss der Saison
Oboist Kai Frömbgen setzte zusammen mit dem Quinten-Quartett einen virtuosen Schlusspunkt der Saison der Meisterkonzerte im Schüttbau in Rügheim.
Foto: Gudrun Klopf | Oboist Kai Frömbgen setzte zusammen mit dem Quinten-Quartett einen virtuosen Schlusspunkt der Saison der Meisterkonzerte im Schüttbau in Rügheim.
Gudrun Klopf
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:53 Uhr

Einen virtuosen Schlusspunkt setzten Oboist Kai Frömbgen und das Quinten-Quartett der vierten Saison der Meisterkonzerte im Rügheimer Schüttbau. Sowohl der herausragende Oboist, Mitglied des Chamber Orchestra of Europe, als auch das Streicherquartett waren keine Unbekannten im Schüttbau.

Andreas Weimer, künstlerischer Leiter der Konzertreihe, gewährte zusammen mit Barbara Goschenhofer, der Vorsitzenden des veranstaltenden Vereins Kultur e.V., einen Einblick in die kommende Saison. Sie wird bunt und reichhaltig, spannend und gewichtig: ein Holzbläserquintett, ein Quartett mit vier Tuben, ein Klaviertrio, ein Trio mit Trompete, Posaune und Klavier und ein Duo mit Klavier und Violoncello versprechen meisterliche Unterhaltung. Herausragend in der Saison 2018/19 ist die weltbekannte Bratscherin Tabea Zimmermann – ein besonderes Geschenk, das man dem Publikum und sich selbst zum fünften Geburtstag der Reihe mache, so Weimer.

Mundstück Marke Eigenbau

Neben Informationen zu den angekündigten Werken gewährte vor Konzertbeginn ein Interview Weimers mit dem ehemaligen Solo-Oboisten der Bamberger Symphoniker Kai Frömbgen Einblicke in die Tätigkeit des Musikers. So erfuhren die interessierten Zuschauer unter anderem, dass sich der Oboist seine Oboenrohre, also die Mundstücke der Oboe, aus Bambusrohr selbst baut – eine diffizile und zeitaufwendige Arbeit.

Für das Konzert hat sich der Aufwand allemal gelohnt. Mit dem Divertimento für Oboe und Streichquartett des Finnen Bernhard Henrik Crusell aus dem Jahr 1822 begann das Konzert. Das Werk räumt der Oboe viel Raum ein, den Kai Frömbgen virtuos und empfindsam zu nutzen wusste.

Dann folgte das Streichquartett in B-Dur KV 589 von Wolfgang Amadeus Mozart, ein spätes, sehr komplexes Werk. Es spannte einen weiten Bogen von zärtlich, träumerisch bis hin zu dramatisch. Mit einem Wechsel von Klage und Jubel, gesteigert in drängender Engführung der Stimmen, bannte es die Zuhörer.

Wie eine beglückende lange Melodie erklang der berühmte langsame Satz aus dem Oboenkonzert von Alessandro Marcello – technisch perfekt, betörend schön. Der Streichquartettsatz in c-Moll von Franz Schubert brachte in rascher Folge ein weiches, tröstliches Thema im Wechsel mit einem eruptiv drängenden Motiv.

Das Quartett für Oboe und drei Streicher von Mozart bildete schließlich den Höhepunkt des Abends. Kai Frömbgen zeigte seine Meisterschaft auf der Oboe mit der feinen Dynamik großer zarter Bögen. Es war ein Tanz, gelöst von irdischen Fesseln, ein geschmeidiges Wechselspiel von Oboe und Streichern. Langer Beifall wurde mit einer Zugabe belohnt.

 
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