
Ein Gast, der sich zweimal verlaufen hat, der kommt nicht mehr – auch wenn der Vorsitzende des Naturparks Haßberge, Landrat Rudolf Handwerker, den Satz eher nebenbei sprach – unterm Strich fassten die Worte genau das zusammen, was vielen Themen auf der Sitzung des Naturpark-Gremiums gemein war: Ganz entscheidend für die Gäste des Naturparks ist, dass die Infrastruktur stimmt. Und stimmt diese nicht, dann spricht sich das in Zeiten sozialer Netzwerke sehr schnell herum, so Gerhard Schmidt, Geschäftsführer der Touristinformation Haßberge in Hofheim.
Im Stockwerk über der Tourismuszentrale, im Bürgerzentrum der Gemeindeallianz Hofheimer Land, tagte das Gremium. Was dort alles unter einem Dach zu finden ist, hatte Bürgermeister Wolfgang Borst den Mitgliedern des Naturparks vorgestellt. Quasi Vielfalt unter einem Dach – mit Bücherei, Tourismuszentrale, Bürgermeisteramt, Kultur- und Seniorenarbeit und Gemeindeallianz.
Und so müsse auch das Motto bei der touristischen Vermarktung der Region lauten: Vielfalt unter der „Dachmarke“ Haßberge, erklärte Gerhard Schmidt.
Qualitätsprodukte hat der Naturpark Haßberge etliche in seinem Programm. So den „Burgen- und Schlösserwanderweg“. Dieses Qualitätssiegel wurde 2013 für drei Jahre verliehen. Jetzt steht eine erneute Überprüfung an, ob dieser Wanderweg noch den Qualitätskriterien entspricht. Für die Nachzertifizierung der mehr als 200 Kilometer langen Wanderstrecke mussten Daten erfasst und die Wegemarkierungen aktualisiert werden, berichtete Handwerker. Geholfen hatte dabei der Haßbergverein. Für diesen Einsatz dankte Handwerker dem Vorsitzenden des Haßberghauptvereins, Max Breitwieser. Der konnte wiederum von ersten Rückmeldungen berichten: Es habe neun Beanstandungen gegeben, aber allesamt ohne Relevanz für die Bewertung. Breitwieser: „Ich bin überzeugt, dass wir das Qualitätssiegel wieder bekommen“.
Appetit machen auf den Naturpark Haßberge – das ist das Ziel vieler Bemühungen. So unter anderem durch den „Imagefilm“, der dem Gremium vorgestellt wurde (wir berichteten). Etwa eineinhalb Quadratmeter große Appetitanreger stehen an den „Außengrenzen“ des Naturparks Haßberge: Begrüßungs- und Informationstafeln. Zehn solcher Informationsstellen wurden besonders an Parkplätzen an den Bundesfernstraßen im Jahr 2004 aufgestellt. Zu sehen sind auf den Tafeln unter anderem Sehenswürdigkeiten, Freizeitmöglichkeiten und landschaftliche Besonderheiten. Unter anderem ist einer der Standorte an der B 303 bei Burgpreppach. Nach knapp einem Jahrzehnt kann der Zustand der Tafeln allerdings nicht mehr als „werbewirksam“ bezeichnet werden. Sie sollen nun erneuert werden. Kostenpunkt: Rund 9100 Euro. Wie es auf der Sitzung weiter hieß, sollen die Tafeln auch mit dem per Smartphone lesbaren „QR-Code“ ausgestattet sein. Aber Vorsicht, so Melanie Landgraf von der Tourist-Information Schweinfurt 360°: Es sollte darauf geachtet werden, dass dort nicht gerade ein Funkloch ist.
Um Vielfalt zu demonstrieren, muss unser HOH-Kennzeichen am 4. November 2013 freigegeben werden. Das ist die beste Werbung für unser Hofheim! Momentan herrscht im Landkreis Haßberge eher Einfalt statt Vielfalt.