
Johannes Eirich, Diplom-Theologe und Kirchenmusiker, ist es am Sonntag gelungen, in einer konzertanten Aufführung mit Berufsmusikern und ambitionierten Sängerinnen und Sängern vom Kirchen- und Kinderchor Hofheim ein Programm zu offerieren, das vom Publikum mit langem Applaus honoriert wurde.
Pastoralreferentin Agnes Donhauser hieß alle Anwesenden willkommen, vor allem die Kleinsten und bezeichnete deren kommenden Auftritt als "musikalischen Plätzchenteller", von dem wir genießen dürfen, damit Weihnachtsstimmung in uns aufblüht.
Die Sopranistin Megan Henry, Gewinnerin des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg, eröffnete das Adventssingen mit der geistlichen Kantate von Johann Sebastian Bach "Nun komm der Heiden Heiland." Musikalisch begleitet wurde sie von einem Streicherensemble, deren Instrumente aus verschiedenen Holzarten gefertigt sind und für ein vollendetes Klangbild sorgten. So war die Violine in einen ersten und zweiten Geiger aufgeteilt, die unterschiedliche Parts spielten, dazu weich und warm die Bratsche, das Cello und der Kontrabass. Gekonnt, in stimmlicher Harmonie, brachte sich der Chor St. Johannes Hofheim in die letzte Strophe dieser Arie und weiterer Arien ein.
Besucher wurden immer wieder mit einbezogen
Der heimische Musikvirtuose Johannes Eirich, der das Dirigat und die Gesamtleitung innehatte und zudem am Klavier spielte, verstand es, die Konzertbesucher immer wieder mit einzubeziehen. So wurden die ersten Strophen der Adventslieder vom Chor und die beiden weiteren gemeinsam gesungen.

Viele Komponisten schätzten die Oboe in der Ausdruckskraft als der menschlichen Stimme am ähnlichsten. Dimitry Braudo, bewies mit dem "Concerto in g-moll" von Georg Friedrich Händel sein Können auf diesem Instrument. Braudo, ehemals im russischen Staatsorchester 13 Jahre lang erster Oboist, bis er vor 23 Jahren nach Deutschland kam, beherrscht die zum Spielen notwendige Atemtechnik mit Bravour. Mit keinem anderen Blasinstrument lassen sich mit einem einzigen Atemzug dermaßen lange Soli spielen wie mit der Oboe.
Vom Rentier und jubelnden Streichern
Die neunjährige Franka Dellert las, mit einer besonders ansprechenden Betonung die Geschichte von Rudolf, dem Rentier mit der roten Nase, währenddessen der Kinderchor mit akustischen Effekten die Geschichte untermalte. Viel Applaus gab es für die Lieder "Ihr Kinderlein kommet", "Dicke rote Kerzen" und "Mein Weihnachtsstern, der leuchtet weit."
Mit dem Jubelgesang "Transeamus usque Bethlehem" übernahm das Streicherensemble, die Mezzosopranistin Megan Henry mit ihrer brillanten Stimme und der Chor St. Johannes wieder das musikalische Ruder. Dem folgten Choräle aus dem 1. Teil des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach sowie die Werke "Der Stern zu Bethlehem (Star Carol) und "The Lord bless you and keep you" von John Rutter, der im Moment wohl der bekannteste Komponist für moderne Chormusik ist.
Johannes Eirich, dem Streicherensemble, dem Chor St. Johannes Hofheim, dem Kinderchor Hofheim, Dimitri Braudo (Oboe) und der professionellen Musical-Darstellerin Megan Henry aus den USA, die sich auch in der Kirchenmusik zu Hause fühlt, gelang es durch ihr Können und die Liedauswahl, ihr Publikum in der Stadtpfarrkirche zu verzaubern.
