„60 Jahre Schützenverein bedeuten 60 Jahre Ärger, Arbeit, Pleiten, Pech und Pannen, aber auch Spaß, Freude und Erfolge im sportlichen Wettkampf und im Vereinsleben“, resümierte 1. Schützenmeister Jürgen Jagielski anlässlich des Jubiläums des Schützenvereins Knetzgau.
Zunächst ging Jagielski auf den Werdegang des Vereins ein, der 1953 von einigen jungen Männern aus der Taufe gehoben wurde und sich „Jungschützenverein 1953“ nannte. Den Verein zu gründen sei bestimmt nicht schwer gewesen, diesen aber auszubauen und 60 Jahre am Leben zu halten, bedeutete viel Arbeit und persönliches Engagement sowie viel Liebe zum Schießsport. Jagielski erinnerte an die Anfangszeit, als in der Gaststätte Ruß geschossen und ein geselliges Vereinsleben gepflegt wurde. 1962 kam es zu einem großen Krach, wie Jagielski berichtete. Der Verein hatte sich gespalten und ein neuer Schützenverein wurde gegründet, den es heute nicht mehr gibt. Dass der Schützenverein Knetzgau heute noch existiert, war damals Mitgliedern wie Josef Kraus, Christian Hoffmann und Richard Stöhr zu verdanken, die den Verein sportlich am Leben hielten.
Mit dem 30-jährigen Jubiläum im Jahre 1983 kam die Wende im Vereinsleben, es wurde eine Tracht eingeführt, an der die Schützen bei Veranstaltungen erkennbar waren. Durch starken persönlichen Einsatz von Oskar Düring und Heinz Biermann konnten Anfang der 80er Jahre erste größere Erfolge erzielt werden. Unter den heutigen Ehrenvorständen Otto Käb und Horst Gräf ging es mit den Schützen weiter bergauf. Eine Vereinsfahne, Tanzveranstaltungen und sportliche Erfolge ließen die Mitgliederzahlen ansteigen. Barbara und Werner Engelhardt verstärkten die aktive Schützengruppe und Werner Engelhardt betreute die Schützenjugend.
Durch verstärkte Schießaktivitäten und Auflagen des Gesetzgebers wurde es nötig, nach einem neuen Schießstand Ausschau zu halten. Zunächst gingen die Schützen im Jahr 1992 in der Franz-Hofmann-Halle vorübergehend mit fünf Schießbahnen für Luftgewehre ihrem Sport nach. Der Verein nannte sich jetzt „Schützenverein Knetzgau 1953“. Ein Jahr später stellte der Verein die Weichen für den Bau eines eigenen Schützenhauses, das am 1. Mai 1995 mit Ständen für Groß- und Kleinkaliber in Betrieb ging. Mit der neuen Unterkunft stiegen laut Bericht des Schützenmeisters auch die sportlichen Erfolge und die Zahl der Mitglieder. Dieser Trend hielt in den zurückliegenden Jahren leider nicht auf Dauer an. Die Tontaubenanlage an der Hainerter Straße, die 1995 in Betrieb genommen wurde, mussten die Schützen im Jahr 2005 aufgrund von hohen Umwelt- und Gesetzesauflagen wieder schließen. Ein besonderer Dank des Schützenmeisters galt allen ehemaligen Vorständen und Helfern, ohne die es den Schützenverein nicht geben würde. Mit Blick in die Zukunft appellierte Jürgen Jagielski an die Gäste im Schützenhaus, dass sie sich in den Vereinen einbringen sollen, denn ohne Jugend, Helfer und Vereinsvorstände könne auf Dauer kein Verein überleben.
„Tritt frisch auf, machs Maul auf und hör bald auf“ – mit einem Ausspruch von Martin Luther überbrachte stellvertretender Bürgermeister Willi Fuß seine Glückwünsche. Vor dem Fernsehgerät, der „Mattscheibe“ sei es bequem, den Aktivitäten anderer zuzuschauen. Die Schützenschwestern und -brüder visieren eine viel kleinere Scheibe an. Als „aktive“ erfordere die Sportart den Einsatz von Kopf und Hand, trainiere sicheren Stand und ruhigen Anschlag. So wünschte Fuß weiterhin Erfolg, „Glück auf und gut Schuss“.
Im Namen des Schützengaus Schweinfurt im Bayerischen Sportschützenbund gratulierte 3. Gauschützenmeister Norbert Mahr. Er würdigte den Verdienst von Hans Kötzner, unter dessen Regie das Schützenhaus gebaut wurde. Es soll nicht nur als Sport- und Freizeitstätte dienen, sondern auch die Geselligkeit, die Kameradschaft sowie die Kommunikation untereinander fördern und pflegen, um das Geschaffene der vergangenen Jahre zu erhalten. Gemeinsam mit 1. Schützenmeister Jürgen Jagielski und 2. Schützenmeister Helmut Kraus zeichnete Mahr verdiente Mitglieder für ihre Treue zum Verein aus.
Die Geehrten
• Treuenadel Bronze: Amanda Meister, Hans Meister, Manfred Oppitz, Siegfried Reinhardt, Hubert Dürr, Ralf Trux.
• Treuenadel Silber: Dieter Zürl, Michael Köhler.
• Treuenadel Gold: Heinz Dürnhöfer, Erwin Mölter, Willi Räder, Fred Schmalz, Robert Russ.
• Ehrennadel Bronze: Sabine Sturm, Sigurd Klingenberg, Lothar Grubert, Uwe Heimrich, Winfried Schnös, Kaspar Kügel.
• Ehrennadel Silber: Heinz Biermann, Robert Reichert, Josef Dürnhöfer, Edeltraud Dürnhöfer, Winfried Kraus, Werner Wirth.
• Ehrennadel Gold: Oskar Düring, Franz Düring.
• Gau-Ehrung: Josef Kraus.