Mit rund 30 Interessierten war die Bürgerversammlung im 120-Einwohner-Dorf Greßhausen am Freitag gut besucht. In der Alten Schule zeigte Bürgermeister Peter Kraus die aktuellen Themen in allen drei Gädheimer Ortsteilen auf.
Bei der Ausweisung des neuen Baugebietes "Hügeläcker I" in Greßhausen kommt es zu Verzögerungen. Nachdem im April dieses Jahres der Gemeinderat den Vorentwurf des Bebauungsplanes gebilligt hatte, machte das Landratsamt Haßberge die Gemeinde Gädheim auf ein Gerichtsurteil aufmerksam.
Danach sei das vereinfachte Verfahren für Bebauungspläne, wie es in Bayern bei Flächen bis 10.000 Quadratmeter zur Anwendung kommt, nicht mit EU-Recht vereinbar. Unter anderem heißt das nun, dass eine EU-Umweltprüfung stattfinden muss, erklärte Bürgermeister Peter Kraus. Gleichwohl geht das Gemeindeoberhaupt jedoch davon aus, dass auf dem vier Bauplätze umfassenden Areal keine bedrohten Tierarten heimisch sind. Schließlich wurden die Grundstücke bisher landwirtschaftlich genutzt, so Kraus.
Wunsch nach besserem ÖPNV-Anschluss
In der Diskussion monierte ein Bürger, dass Greßhausen überhaupt nicht an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angeschlossen ist. Zwar sei die Schulbeförderung gewährleistet, aber selbst hier komme es manchmal zu nicht tragbaren Situationen, wie eine Familienmutter anmerkte. Die Eltern müssen hierbei mit dem eigenen Auto die Kinder in die Schule beziehungsweise von dieser nach Hause fahren, weil es zeitliche Probleme mit einem Anschlussbus gebe. "Wir bleiben auf der Strecke", sagte ein Greßhäuser, der sich eine Erweiterung des Busfahrplanes für die Strecke zwischen Haßfurt und Schweinfurt wünscht.
Nach seiner Meinung müsste es ein Leichtes sein, zusätzlich das nur drei Kilometer von der Fahrstrecke entlang der ehemaligen B26 liegende Greßhausen mit anzubinden. Bürgermeister Peter Kraus machte dem Ansinnen wenig Hoffnung, zumal die amtierende Bundesregierung die finanziellen Hilfen für den ÖPNV reduzieren will. Das bedeute dann für den Landkreis Haßberge eine enorme finanzielle Anstrengung, selbst wenn man nur den Status quo beibehalten wolle, weiß Bürgermeister Kraus aus einer Dienstbesprechung im Landratsamt.
Erweiterung des Gädheimer Nahwärmenetzes: Planung läuft
In Gädheim schreiten derzeit die Planungen zur Erweiterung des bestehenden Nahwärmenetzes voran. Von den rund 330 Haushalten haben 73 Hauseigentümer einen Fragebogen abgegeben, mit dem sie sich zu ihrer aktuellen und in Zukunft angedachten Heizsituation äußern.
Anhand dieser Daten werde nun ein möglicher Verlauf des Nahwärmenetzes ausgelotet und dabei gezielt zusätzlich Grundstückseigentümer in dessen Verlauf angesprochen, um das Vorhaben wirtschaftlicher zu machen. Danach könne eine erste Kostenschätzung und weitere Information der Interessenten erfolgen, erklärte Bürgermeister Kraus.
Künftig eine rotierende Veranstaltung?
Die Anregung eines Teilnehmers der Bürgerversammlung in Ottendorf wird demnächst im Gemeinderat beraten. Hier wurde der Wunsch geäußert, anstatt drei einzelne Bürgerversammlungen in Gädheim, Ottendorf und Greßhausen, zukünftig nur noch eine zentrale Veranstaltung abzuhalten. Damit könne den Einwohnern Einblick gegeben werden, welche Probleme in den jeweils anderen Ortsteilen vorhanden sind. Dabei soll in einem rotierenden System jedes Jahr ein anderer Ortsteil als Veranstaltungsort zum Zuge kommen, so Kraus.