Der 21. Mai 2013 veränderte das Leben der Familie Heike und Jürgen Thein schlagartig. Bis zu diesem Tag hatten sie mit Jonas einen gesunden Sohn. Doch fünf Tage vor seinem 18. Geburtstag ereilte ihn ein schwerer gesundheitlicher Schicksalsschlag, der sein Leben grundlegend veränderte.
Jonas leidet seit diesem Tag an einem Locked-In-Syndrom. Das ist eine Lähmung des gesamten Körpers bis zu den Gesichtsmuskeln. Verursacht wird dieses Syndrom meist durch einen Infarkt im Hirnstamm. Der Betroffene hat nur minimale Bewegungsmöglichkeiten im Bereich der Augen, ist aber bei vollem Bewusstsein.
Eine Krankheit, die man sich selbst nicht vorstellen kann. Gefangen im eigenen Körper. Genauso muss sich Jonas fühlen. Er bekommt alles mit, was um ihn herum vor sich geht und möchte sich natürlich daran beteiligen. Das tut er über den Lidschluss seiner Augen. Dreimal die Augenlider nacheinander schließen, das bedeutet „Ja“, die Augen deutlich aufzumachen heißt „Nein“.Auf diese Art unterhält er sich mit seinen Eltern.
Vater Jürgen hat dafür eine große Buchstabentafel mit Buchstaben des Alphabets nach ihrer Häufigkeit sortiert, geschrieben. Darauf deutet er nacheinander. Bei einem dreimaligen Lidschluss seines Sohnes weiß er, welchen Buchstaben dieser ausgesucht hat. So werden nach und nach Wörter und ganze Sätze zusammengesetzt, wobei die Entstehung eines kurzen Satzes oft mehr als eine halbe Stunde an Zeit beansprucht. Dass Jonas voll und ganz bei der Sache ist und sich für alles interessiert, zeigte sich vor einigen Tagen als seine Eltern eine gewisse Zeit brauchten um seine gezwinkerte Bemerkung „Ihr checkt des net“ zu verstehen.
Heike und Jürgen Thein kümmern sich rührend um ihren Sohn. Zudem sind aber auch andere auf sein Schicksal aufmerksam geworden und helfen. So auch die Ballettschule On Point, die in Königsberg die Bevölkerung zu einer Aufführung einlud. Der Erlös kam allein Jonas Thein zugute. 3000 Euro konnte Uta Möller-Reuß zusammen mit ihrem Vater Gerhard Möller der Familie Thein übergeben.
Heike und Jürgen Thein bedankten sich sehr für diese großzügige Spende, die mit zur Anschaffung eines größeren Autos mit Hebebühne verwendet wird. Denn Jonas kann sich zwar selbst nicht direkt äußern, aber seine Umwelt wahrnehmen und das soll er nicht nur im heimatlichen Haus in Uchenhofen können sondern auch darüber hinaus.