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ESCHENAU
Vernissage mit Lisa Wölfel
Für das Galeristenehepaar Eleonore und Egon Stumpf ist es immer wieder eine besondere Aufgabe, junge Künstler auf ihrem Weg ein Stück zu begleiten und zu fördern. Bei der aktuellen Herbstausstellung in der Galerie im Saal in Eschenau sind Werke von Lisa Wölfel (Zweite von rechts) zu sehen.
Foto: Christiane Reuther | Für das Galeristenehepaar Eleonore und Egon Stumpf ist es immer wieder eine besondere Aufgabe, junge Künstler auf ihrem Weg ein Stück zu begleiten und zu fördern.
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 09.11.2016 03:32 Uhr

„Neugierig auf das, was Lisa Wölfel macht“, das waren viele Kunstinteressierte bei der zweiten Herbstausstellung in der Galerie im Saal in Eschenau. Die Räumlichkeiten konnten die Gäste kaum fassen, die der Ausstellungseröffnung mit Werken der jungen Künstlerin beiwohnten. Die Ausstellung ist bis 20. November zu sehen.

Viel Mut notwendig

„Es bedeutet viel Mut und Selbstvertrauen, sich als Künstler der Öffentlichkeit zu stellen“, sagte die Galeristin Eleonore Schmidts-Stumpf. Lisa Wölfel stelle ihre Kunstwerke zur Begutachtung und gebe sich der Kritik frei. Es würde die Künstlerin, die viel Herzblut, Leidenschaft und Persönliches in ihre Werke lege, angreifbar und verletzlich machen. Umso mehr bewunderte die Galeristin den Mut von Lisa Wölfel zu dieser Ausstellung, die sich „Klammer auf“ nennt und dankte gleichzeitig für die Chance, die Kunstwerke der jungen Künstlerin zum ersten Mal in der Galerie im Saal zeigen zu können.

Für Eleonore und Egon Stumpf sei es immer wieder eine besondere Aufgabe, junge Künstler auf ihrem Weg ein Stück zu begleiten und zu fördern, aber auch zu sehen, wie ihre künstlerische Entwicklung sich gestaltet. Das Galeristenehepaar freute sich, mit der Ausstellungstätigkeit in der Galerie im Saal ein bisschen zum Bekanntheitsgrad beizutragen.

In seiner Laudatio zitierte Galerist Egon Stumpf den französischen Kunsthistoriker Pierre Bordieu, der sagte: „Das Verstehen von Kunst ist wie das Erlernen eines Musikinstrumentes“. Das Material, wie Farbe, Pinsel, Spachtel, Leinwand, Papier oder Jutesäcke sei unendlich und die Auswahl müsse jeder Künstler selbst treffen. Lisa Wölfel hätte sich für Regalbretter aus Metall und Jutesäcke als Trägermaterial für ihre Bilder entschieden.

Ihre Arbeiten gestaltet Lisa Wölfel mit Pinsel, Bleistift, Kohle, Ölfarbe und Tusche. „In meiner Arbeitsweise geht es um Geschwindigkeiten. Langwierige Arbeitsprozesse, wie das konzentrierte Schichten von Lasuren finden ebenso statt wie impulsive Entscheidungen, die schnell umgesetzt werden müssen“, sagte Lisa Wölfel. Jutesäcke, ein brüchiges, raues Material als Bildträger wird kontrastiert mit weichen, zeichnerischen Formen, zumeist als Umrisse in die Fläche platziert.

„Material und Form begreife ich als fordernd nach dem jeweils Anderen“, kommentiert die Künstlerin.

Die Auswahl der Themen hat die Künstlerin aus dem Umkreis ihres Lebens gegriffen. Mit Zeichnungen, fixiert auf vielfältigste Begegnungen sei der Realitätsbezug laut Egon Stumpf auf die unmittelbare Umwelt von Lisa Wölfel konzentriert. Insgesamt könne der Galerist eher eine existentielle Orientierung und Weltsicht als eine transzendentale Ideenträumerei in den Arbeiten von Lisa Wölfel erkennen, ohne dass damit eine oft träumerisch wirkende Szenerie außen vor bleiben müsse.

In Schweinfurt geboren

Lisa Wölfel wurde 1988 in Schweinfurt geboren, ist in Haßfurt aufgewachsen und die ersten Jahre dort zur Schule gegangen. Aufmerksame Lehrer haben das künstlerische Talent früh erkannt und zum Besuch des musischen Gymnasiums in Bamberg geraten. Verständnisvolle Eltern haben den nicht immer einfachen Weg zur Künstlerin unterstützt und mitgetragen. 2009 begann Lisa an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg ihr Studium der freien Malerei und wurde 2015 zur Meisterschülerin bei Prof. Thomas Hartmann ernannt. Im nächsten Jahr wird Lisa die Akademie endgültig verlassen und in ihrem eigenen Atelier in Nürnberg als freischaffende Künstlerin tätig sein.

2015 erhielt sie den Förderpreis des Kunstpreises der Nürnberger Nachrichten, 2016 war sie für den Kunstpreis des Landkreises Haßberge nominiert. Ihre Ausstellungstätigkeit begann Lisa Wölfel im Jahr 2012 vorwiegend im Umfeld der Nürnberger Akademie.

 
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