
Seit 1970, also 55 Jahre, gibt es die "Betriebsgruppe Ver.di der Post-Senioren" im Landkreis Haßberge. In der Jahresversammlung im Gasthaus Mützel in Augsfeld fassten die Mitglieder nun den Beschuss, die Betriebsgruppe aufzulösen. Begründet wurde dies damit, dass die Vorstandsmitglieder alle über 80 Jahre alt sind und keine Aussicht mehr bestand, eine neue Vorstandschaft zu bekommen.
Der bisherige Vorsitzende Fitz Wölfel gab dabei einen Bericht von der Vorstandssitzung im Januar, bei der das Thema diskutiert wurde und von den anwesenden Vorstandsmitgliedern niemand bereit war, noch einmal einen Posten in der Vorstandschaft anzunehmen. Die Gründe dafür hätten allein im Alter und dem Gesundheitszustand der Mitglieder gelegen.
Dazu sei auch noch der plötzliche Tod von Horst Bätz gekommen, der das Amt des Schriftführers ausgeführt habe. Der Auflösung der Betriebsgruppe wurde daher einmütig zugestimmt. Die Betreuung erfolge nun von Schweinfurt aus. Auch der Hauptvorstand von Ver.di habe eine Arbeitsgruppe eingerichtet, welche die Auflösung der 3. Ebene vorbereitet hat.
Blick zurück auf Aktivitäten und Akteure der Ver.di-Betriebsgruppe
Fritz Wölfel erinnerte in seinem Bericht noch einmal an die vielfältigen Veranstaltungen der Betriebsgruppe, die von der Behandlung von Personalfragen über die Lohnsteuerberatung bis hin zu gemeinsamen Ausflügen gingen. Dabei erwähnte er besonders eine Fahrt nach Rom, wo man auf dem Petersplatz vom Papst begrüßt worden sei. Zu Weihnachten sei immer der Nikolaus mit Geschenken für die Kinder mit ihren Eltern und Großeltern gekommen, und am Jahresende habe die "Haßfurter Tafel" eine größere Geldspende von den Mitgliedern erhalten.
Stolz konnte man in all den Jahren sein, dass sich Mitglieder aus der Betriebsgruppe auch auf höherer Ebene in ihren Funktionen bewährt hätten. Dabei hob er vor allem Erich Hess hervor, der viele Jahre Bezirksvorsitzender gewesen sei. Günther Liehr war Personalratsvorsitzender in Haßfurt; Arthur Schneider (Sand) sei Sprecher der Posthalter gewesen, Bezirkspersonalrat und Verhandlungsführer beim Postministerium.
Wölfel habe als Jugendvertreter in Schweinfurt begonnen und sei bisher Ortsvorsitzender in Haßfurt, dazu war er Bezirkspersonalrat und Mitglied der Verhandlungs-Kommission beim Hauptvorstand der DPG in Frankfurt und Mitglied der Beschwerde-Kommission. "Haßfurt hatte zu dieser Zeit einen Organisationsgrad von 95 Prozent", betonte er.
Aus gegebenem Anlass und vor allem dem Alter geschuldet, gelte es nun, die Betriebsgruppe Ver.di der Post-Senioren Landkreis Haßberge aufzulösen. Dem wurde auch einmütig zugestimmt.