Am Sonntagnachmittag mussten Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Bergwacht, sowie eine Notärztin und ein Rettungshubschrauber zu einem Einsatz im Wald bei Königsberg aufbrechen. Ein 72-jähriger Mann war auf einem Wanderweg, der mit Fahrzeugen nicht zu erreichen war, zusammengesackt. Laut einer Pressemitteilung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) hatte der Wanderer möglicherweise einen Herzinfarkt.
Wie das BRK berichtet, war der Mann aus dem Landkreis Schweinfurt zusammen mit seiner Frau unterwegs. Das Ehepaar war am Mittag vom Parkplatz der Burgruine Königsberg zur Wanderung durch den Wald aufgebrochen. Nach rund 1,2 Kilometern habe der Senior gesundheitliche Probleme bekommen und sei zusammengesackt, heißt es in der Pressemitteilung des BRK. "Unmittelbar darauf wurde ein Notruf an die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt abgesetzt, die sofort einen Rettungswagen und eine Notärztin von der Rettungswache Hofheim alarmierte", schreibt das Rote Kreuz.
Mehr als 500 Meter von der nächsten Straße entfernt
Bereits zum Zeitpunkt des Notrufs war klar, dass sich die Einsatzstelle mitten im Wald befand, in unwegsamem Gelände und mehr als 500 Meter entfernt von der nächsten Straße. So alarmierte die Leitstelle zusätzlich zum Rettungswagen und der Notärztin auch Rudi Hauck, den Einsatzleiter des BRK-Rettungsdienstes, sowie den Einsatzleiter der Bergwacht Rhön.
Laut Pressemitteilung dauerte es nicht lange, bis die Besatzung des Rettungswagens und des Notarztfahrzeugs eintrafen. Ein Passant empfing die Retter an der Straße und zeigte ihnen den Weg zur Einsatzstelle. Als der Waldweg zu schmal wurde, um mit dem Rettungswagen weiterzufahren, mussten Notfallsanitäter Jan Schroll und Rettungsdiensthelfer Julian Kram das Fahrzeug stehen lassen und zu Fuß weitergehen.
Mit 30 Kilo Ausrüstung auf einem hügeligen und rutschigen Waldweg
Eine besondere Herausforderung dabei war, dass sie die Komplette notfallmedizinische Ausrüstung mit einem einem Gesamtgewicht von über 30 Kilogramm bis zur mehr als 500 Meter entfernten Einsatzstelle tragen mussten – und das bei hochsommerlichen Temperaturen auf einem hügeligen und teilweise rutschigen Waldweg. In dem Notfallrucksack, den sie mitnehmen mussten, befinden sich unter anderem Medikamente, ein EKG-Gerät, eine Absaugpumpe und eine tragbare Sauerstoffversorgung.
Wie das BRK berichtet, formten Schroll und Kram an einer Kreuzung mehrerer Waldwege einen Pfeil aus drei Ästen, um nachrückenden Einsatzkräften den Weg zur Einsatzstelle zu zeigen. Als sie schließlich den Patienten und seine Frau erreichten, begannen sie mit der notfallmedizinischen Versorgung. Wenige Minuten später traf auch die Notärztin ein. Der Mann sei ansprechbar und "soweit in einem stabilen Zustand" gewesen, heißt es in der Pressemitteilung. Die Ärztin diagnostizierte den Verdacht auf einen Herzinfarkt.
In der Zwischenzeit waren bereits drei Einsatzkräfte der Bergwacht Rhön, darunter Einsatzleiter Daniel Haßmüller, mit einem geländegängigen Rettungsfahrzeug auf dem Weg, allerdings war die Anfahrt rund 70 Kilometer weit. BRK-Einsatzleiter Rudi Hauck forderte schließlich einen Rettungshubschrauber zum Transport des Patienten nach.
Genaue Ortsbeschreibung kann Leben retten
Nach Eintreffen der Bergwacht wurde der 72-Jährige auf ein Rettungstuch gelegt und auf den fahrbaren Bergrettungsschlitten umgelagert. So konnten ihn die Rettungskräfte durch das unwegsame Gelände zum Landeplatz des Hubschraubers bringen. Kurz darauf landete der Rettungshubschrauber "Christoph 27" der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) aus Nürnberg auf einem Feld in der Nähe der Einsatzstelle und brachte den Patienten ins Klinikum Bamberg.
Einsätze wie dieser zeigen laut Will, dass es von Vorteil ist, wenn der Notfallort recht genau beschrieben werden kann. Hilfreich sei auch, entsprechende Einweiser für die Rettungskräfte bereitzustellen. "Zur Lokalisierung von Notrufern kann die ILS den ungefähren Standort eines Handys mit Zustimmung des Beteiligten lokalisieren und so GPS-Daten erfassen", lautet ein weiterer Tipp des Roten Kreuzes. Eine weitere Möglichkeit, seinen Standort auf der ganzen Welt auf wenige Meter zu benennen, biete die App "what3words". "Mit ihr genügen drei Wörter, um jedes drei mal drei Meter große Quadrat weltweit zu finden und beispielsweise an Rettungszentralen zu teilen", empfiehlt Will.
gehn die Leut wandern...
und wissen gar nicht das sie sich in Gefahr begeben...
es gibt nicht umsonst in südlichen Ländern Siesta
weils einfach zu heiß ist um was zu tun..
genauso wenn in einer Bruthitze Fahrrad gefahren wird
am besten noch mit freiem Oberkörper und ohne Kopfbedeckung...
irgendeiner wird uns schon helfen wenn was passiert...
mit gesundem Menschenverstand
würde vieles erst gar nicht passieren...
aber dann wäre man ja nicht cool...
Wiederum dieses: "Safety first!" Oder morgen ist auch noch ein Tag. Wer bezahlt das alles? A propos Notfall: Was hatte denn diesen Notfall erst ausgelöst? Genau!