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Bamberg
Verbrechen auf dem Bamberger Domberg
Harry Luck legt in seinem neuen Regiokrimi 'Bamberger Reiter' Fährten rund um den Domberg.
Foto: Hendrik Steffens | Harry Luck legt in seinem neuen Regiokrimi "Bamberger Reiter" Fährten rund um den Domberg.
Bearbeitet von Marion Krüger-Hundrup
 |  aktualisiert: 22.11.2021 02:22 Uhr

Wer es schon immer wusste und behauptete, wird sich nach der Lektüre des "Bamberger Reiter" bestätigt fühlen: Die katholische Kirche ist eine einzige Täterorganisation. Ganoven gibt es auch auf dem Bamberger Domberg. Jedenfalls scheut Autor Harry Luck nicht davor zurück, "das schlimmste vorstellbare Verbrechen, das man in Bamberg begehen kann", eben auf besagtem Domberg anzusiedeln. Genauer gesagt: im altehrwürdigen Dom. Denn der weltberühmte Bamberger Reiter ist plötzlich von seinem steinernen Podest verschwunden.

Ein eigentlich unvorstellbarer Vorgang: "Man hat also den Bamberger Reiter gestohlen?" fragt der konsternierte Hauptkommissar Horst Müller den Dompfarrer Momberg, der das Verschwinden des bedeutenden Kunstwerks entdeckte. Und das ausgerechnet kurz vor dem Besuch des Papstes in Bamberg!

Zwei Morde und ein mittelalterliches Buch

Die Geschichte, die Harry Luck um diesen unfassbaren Diebstahl gewoben hat, ist so spannend wie spektakulär. Ein Kunsthistoriker der Bamberger Uni und ein Kunsthändler werden im Lauf des Falls ermordet. Ein geheimnisvolles mittelalterliches Buch spielt eine Rolle und erinnert damit an Umberto Ecos "Der Name der Rose". Abenteuerliche Thesen um die Identität des Bamberger Reiters und die unglaubliche Frage "Ist der Heilige Gral in Bamberg verborgen?" stellen Kommissar Müller und seine Kollegin Paulina Kowalska vor kaum lösbare Aufgaben.

Ist des Rätsels Lösung etwa im Sternenmantel des Kaisers Heinrichs II. zu finden? Oder in der Annahme, dass Kaiserin Kunigunde mit dem Spender des Mantels, Ismael von Bari, ein uneheliches Kind hatte? Und was hat ein im Jahr 1907 ermordeter Domkapitular mit all dem zu tun? Oder eine Handy-Liste mit Spitznamen etlicher Gespielinnen, die zeitgleich beglückt wurden? Sex & crime: Das Rezept geht auf.

Immer wieder nach einem Domberg-Krimi gefragt worden

Das Buch von Harry Luck, der im Hauptberuf Pressesprecher des Erzbistums Bamberg ist, besticht in der Schilderung innerkirchlicher Gegebenheiten durch Sachkenntnis und saubere Recherche. "Ich arbeite jetzt im zehnten Jahr im Ordinariat und bin immer wieder gefragt worden, wann ich mal einen Domberg-Krimi schreibe", erzählt er. Der tausend Jahre alte Sternenmantel und der Bamberger Reiter hätten ihn schon lange gereizt, eine Krimihandlung um sie herum zu erfinden. Luck freut sich, dass er aus dem Diözesanmuseum, vom Dommesner, der Bibliothek des Metropolitankapitels und vom früheren Summus Custos des Doms, Domkapitular Norbert Jung, "großartige Unterstützung" bekam.

Natürlich fließt das Detailwissen Lucks über städtische Besonderheiten wie Straßennamen, knappen Wohnraum oder den "Ente gut, alles gut"-Slogan eines stadtbekannten Chinesen "als Integrationsbeauftragter der Staatsregierung und OB-Kandidat" in den Kriminalroman ein. Alles gewürzt mit einem ordentlichen Schuss Humor legt der Autor in seiner ganz eigenen unverwechselbaren Schreibe Fährten auf der Jagd nach dem Mörder und Dieb.

Der Kommissar liebt Filterkaffee, Schlager und Eierlikör

Nach mehreren Bamberg-Krimis Lucks ist sein Hauptkommissar Müller, der Filterkaffee, Zitronentee aus Granulat, Schlager und Eierlikör liebt, schon Kult. „Um es klar zu sagen: Horst Müller ist kein alter Ego, auch wenn es vielleicht ein paar Ähnlichkeiten gibt“, wehrt Harry Luck lachend die Vermutung ab, dass in ihm eine gehörige Portion seiner Figur stecken könnte.

Und welcher Bamberger kann sich in diesem Regiokrimi wiedererkennen? "Man glaubt gar nicht, wer dies alles tut, obwohl er gar nicht gemeint ist", legt der Autor Wert auf die Feststellung, dass die "Figuren fiktiv sind". Also rein der Fantasie entsprungen. Allerdings solle es ja sogar Leute geben, "die darauf warten, dass sie endlich mal in einem Regiokrimi vorkommen", weiß Luck nur zu gut.

Wie und ob überhaupt die Verbrechen rund um den Bamberger Reiter aufgeklärt werden, soll an dieser Stelle ein Geheimnis bleiben.

Buchvorstellung am 2. Dezember im Diözesanmuseum

Am Donnerstag, 2. Dezember, 19 Uhr, wird Autor Harry Luck seinen Kriminalroman "Bamberger Reiter" im Diözesanmuseum, Domplatz 5, Bamberg, vorstellen. Das Museum ist zentraler Schauplatz der Krimihandlung. Musikalisch umrahmt das Bamberger Duo "The Noble Savages" die Lesung.

Der Eintrittspreis von 7 Euro pro Person kommt komplett der Familienstiftung "Kinderreich" von Erzbischof Ludwig Schick zugute. Bei der Buchpremiere gelten die zum Zeitpunkt gültigen Corona-Regelungen. Karten können bestellt werden unter Tel.: (0951) 502-2502, E-Mail: yvonne.hipp@erzbistum-bamberg.de

Der Krimi "Bamberger Reiter" erschien im Emons-Verlag und ist seit 18. November für 12 Euro im Buchhandel und im Shop des Diözesanmuseums erhältlich.

 
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