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Rügheim
Veranstalter empört: Polizei verteilt jede Menge Strafzettel an Besucher der Gartenbörse in Rügheim
Viele Gartenfreunde hatten ihren Pkw an der Staatsstraße abgestellt. Und verstießen damit wohl nichtsahnend gegen die Straßenverkehrsordnung.
Ein Knöllchen als Erinnerung an die Rügheimer Gartenbörse: Viele Besucherinnen und Besucher erlebten bei der Rückkehr zu ihren geparkten Autos eine böse Überraschung. (Symbolbild)
Foto: Fabian Gebert | Ein Knöllchen als Erinnerung an die Rügheimer Gartenbörse: Viele Besucherinnen und Besucher erlebten bei der Rückkehr zu ihren geparkten Autos eine böse Überraschung. (Symbolbild)
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 14.02.2024 03:51 Uhr

Siegfried Burger, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Rügheim, ist sauer. "Hunderte Strafzettel" zu je 55 Euro und auch teilweise 70 Euro habe die Polizei am Sonntag während der Gartenbörse verteilt und ihm und seinen Helfern den eigentlich so erfreulichen Tag mit vielen Gartenfreunden aus Nah und Fern vermiest. "Muss man das machen?", stellt er in den Raum. "Wir sind doch kein Krawallfest", schickt er hinterher. In den vergangenen 14 Jahren, seit denen es die Gartenbörse gibt, sei fast kein Autofahrer "aufgeschrieben" worden, sagte er im Gespräch mit der Redaktion.

Wegen der Regenfälle: Parken auf der Wiese war nicht möglich

Doch im vergangenen Jahr hatte es auch im Vorfeld der Gartenbörse nicht so viel geregnet. Viele Autos konnten daher auf einer Wiese am Ortsrand parken. Nicht so in diesem Jahr. Die Wiese war durch die Regenfälle der vergangenen Tage aufgeweicht und stand nicht als Parkplatz zur Verfügung. Deswegen holten Burger und sein Team Plan B aus der Tasche: die Straßen in der Siedlung wurden in Abstimmung mit der Stadt Hofheim in Einbahnstraßen verwandelt, in denen die Autofahrerinnen und Autofahrer sowohl auf der rechten, als auch auf der linken Seite parken konnten.

Doch Plan B funktionierte nicht. Viele Gäste parkten nur auf der rechten Straßenseite, da ihnen die Einbahnstraßenregelung wohl unbekannt war oder suspekt erschien. Viele, die teils weite Anfahrten auf sich nahmen, stellten ihre Pkw stattdessen auf der Staatsstraße Richtung Hofheim, Haßfurt oder Mechenried ab.

Laut Polizei war die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge nicht immer gewährleistet

Doch dies ist verboten, betont Kurt Etzel von der Polizeidienststelle in Haßfurt. Bei Staatsstraßen handelt es sich um Vorfahrtstraßen, auf denen das Parken außerhalb geschlossener Ortschaften nicht erlaubt sei. Innerhalb von Ortschaften dürfe an der rechten Fahrbahnseite geparkt werden. Neben einem rechts geparkten Auto müssen jedoch nach Paragraph 12 der Straßenverkehrsordnung noch mindestens 3,05 Meter Fahrbahnbreite verbleiben. Doch dies war am vergangenen Sonntag in Rügheim wohl nicht immer der Fall. "Alles" sei "zugeparkt" gewesen, sagt Etzel.

Die Polizei spricht von 50 Verwarnungen

Die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge sei nicht immer gewährleistet gewesen. Diese Mängel hätten Kollegen im Streifendienst festgestellt und daher die "Knöllchen" ausgestellt. Es waren aber "nur" 50 Verwarnungen, erklärte Kurt Etzel, aufgeschrieben habe man nur die "schlimmsten Fälle." Falsch geparkt hätten aber in der Tat viel mehr Kraftfahrzeuge. Wie hoch das Bußgeld im Einzelnen ausfiel, könne er nicht sagen. Laut Bußgeldkatalog werden sogar 100 Euro fällig, wenn durch Falschparken die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge nicht mehr gewährleistet ist.

So wie hier im letzten Jahr wäre auch heuer alles in Ordnung gewesen: Parken auf einer abgesteckten Wiesenflächen. Doch das war bei der Rügheimer Gartenbörse 2023 wegen der feuchten Böden nicht möglich.
Foto: Martin Schweiger | So wie hier im letzten Jahr wäre auch heuer alles in Ordnung gewesen: Parken auf einer abgesteckten Wiesenflächen. Doch das war bei der Rügheimer Gartenbörse 2023 wegen der feuchten Böden nicht möglich.

Doch Siegfried Burger betont, dass die Ortsdurchfahrt von Hofheim nach Haßfurt immer frei gewesen sei. In den Nebenstraßen sei die Feuerwehr bereit gewesen, mit Absperrband Parkflächen zu sperren. Doch eine Zusammenarbeit mit den Ordnungshütern sei nicht zustande gekommen. "Es gab null Kooperation", beklagt Burger. Er vermisst das Fingerspitzengefühl der Polizeistreife und mutmaßt, dass sich ein junger Polizeibeamter profilierten wollte. "Das war kein feiner Zug der Polizei. Wir sind doch kein Rockfestival. Die Leute kommen, schauen sich um und gehen wieder", sagt der pensionierte Polizeibeamte Burger.

Bleibt den Veranstaltern zu wünschen, dass die Himmelsschleusen im kommenden Jahr vor der 15. Gartenbörse verschlossen bleiben und die Autofahrer trockenen Reifens wieder auf der Wiese parken können.

 
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  • schiwa1
    Ich verstehe nicht, was das Problem ist. Auch für Gartenfreunde gilt die StVO und die haben sich daran zu halten. Der Veranstalter sollte sich mit seiner künstlichen Aufregung also bremsen.
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  • p-eschenbach@gmx.de
    Vollkommen richtig wie die Polizei gehandelt hat. StVo gilt für alle, egal ob Rockfestival oder Gartenfreunde, wobei ich mich eh frage wo denn da der Unterschied ist? Leider greift die Polizei nicht überall so durch und bei vielen Festen gibt es kaum ein Durchkommen. Interessant ist auch das viele der Falschparker gleichzeitig auf die schimpfen die den Verkehr anderweitig blockieren. Nach dem Motto: "Heiliger ST. Florian........."
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  • MiGeb275
    der Satz "verstießen NICHTSAHNEND gegen die StVO" erschließt sich mir nicht. Genannte VO sollte man als (Auto)Fahrer kennen. Wie kann man da also nichtsahnend gegen verstoßen? Es ist hinlänglich bekannt, dass außerhalb geschlossener Ortschaften nicht geparkt werden darf.
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  • Funkenstern
    Je öller, je döller.
    Wenn das nicht zieht, wird auf alles losgemault.
    Wie schon oben bemerkt, 10 m gehn ist nicht nur ein Lied von Chris Böttcher, sondern wird gerade von älteren Herrschaften als Majestätsbeleidigung angesehen.
    Andere Meinung: hätte die Polizei durchgreifen und abschleppen sollen, das auch noch berechtigterweise?
    Dann wär das Gemaule noch grösser.
    Nase fassen und besser machen!
    Die Möglichkeit besteht doch…
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  • Lebenhan1965
    @ ticktricktrack

    Das 10 Meter Gehen als Zumutung für viele empfunden wird trifft aber ganz sicher nicht nur für ältere Mitbürger zu.

    Ein Supermarkt in meiner Nähe hat Parkplätze für Gehbehinderte und für Mütter mit Säuglingen.

    Darauf parken aber immer wieder auch Mitmenschen, die weder gehbehindert sind noch jemals von der Biologie her Mütter werden können?

    Faulheit ist scheinbar angeboren und nicht vom Alter abhängig.
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  • ZweiSeiten
    Seit Jahren ist in Rügheim die Hölle los. Aufgabe eines Veranstalters ist die Verkehrsregelung und Parkflächen im Voraus zu überdenken. Dabei ist Regen im April keine große Überraschung….

    Und der Vergleich zum Rockfestival ist lächerlich. Warum sollen Besucher einer Gartenschau mehr Rechte bzw. der Veranstalter weniger Pflichten haben???

    Bin gespannt, ob sich der Veranstalter auch zu den Kommentaren äußert oder nur auf die Polizei schimpft. Das ist ja scheinbar gerade der Gang der Dinge (vgl Tuning Veranstaltung in Geo…)
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  • st-gerner@web.de
    Kommentar auf eigenen Wunsch gesperrt.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat Polizei "Die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge sei nicht immer gewährleistet gewesen. Diese Mängel hätten Kollegen im Streifendienst festgestellt und daher die "Knöllchen" ausgestellt."

    Schön und gut, aber ein Knöllchen löst das angesprochene Problem nicht! Nur weil ein Knöllchen klebt kommen Rettungsfahrzeuge noch lange nicht durch!
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  • Lebenhan1965
    @ einFranke

    Natürlich verbreitert ein Knöllchen nicht per se die Durchfahrt für Feuerwehr und Rettungsdienst .

    Aber vielleicht merkt sich der Empfänger die Strafe und nimmt das nächste Mal Rücksicht auf potentielle Gefahren oder schaltet vor dem Abstellen des Autos sein Gehirn ein.
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Und was hätten die Veranstalter wohl gesagt, wenn ein Sanka oder Löschfahrzeug nicht zu einem Notfall durchgekommen wäre wegen geparkter Autos? Dass das in Ordnung geht, denn Gartenfreunde machen per se nichts verkehrt?
    Können Leute nicht erst einmal ihr Hirn anschmeißen und den Sinn von Regeln ergründen, bevor sie anfangen zu maulen?!
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  • st-gerner@web.de
    Wer falsch parkt, wird bestraft. So ist das nunmal.
    Manche wollten an dem Tag ihr Auto sogar halb ins Bushäuschen parken.
    Wurden aber von der Feuerwehr mehrmals ermahnt wegzufahren.
    Als Antwort des Falschparkers kam dann : „da kommt heute eh kein Bus“…
    Da fällt dir nix mehr ein.
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  • giacomo
    Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Es ist erschreckend, wieviele Leute selbst die einfachsten Verkehrsregeln nicht kennen! Das Auto einfach irgendwo abstellen, ohne nachzudenken. Und wenn dann ein Knöllchen am Schweibenwischer klemmt wird gemault. Schuld ist man selbst natürlich nicht, sondern die ach so böse Polizei. Was ich sehr bedenklich finde, ist, dass ein ehemaliger Polizist den jungen Kollegen vorwirft sich profilieren zu wollen!
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  • Einwohner
    Wo ist das Problem? Fehlverhalten wird geahndet. Alles logisch und transparent.
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  • tegutti59@web.de
    Bei einem Rockfestival wären Strafen ok. Bei Gartenfreunden nicht. Eigenartige Rechtsauffassung. So ungefähr wie, wenn meine Oma über Rot fährt ist es nicht so schlimm wie bei mir. 😱
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Als Veranstalter könnte man Abhilfe schaffen wenn man Shuttlebusse zwischen Hofheim und Rügheim einsetzt. In Hofheim gibt es sicher einige taugliche Parkflächen.

    Als Veranstalter bin ich mitverantwortlich, dass meine Gäste auch Parkflächen vorfinden. Andererseits sind viele auch zu faul auch nur 10 Meter zusätzlich zu laufen.
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  • webewue
    Richtig, irgendwann muss Ordnung einkehren. Die Polizei soll wohl nur eingreifen wenn es uns gefällt!
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  • 91189
    Ist mittlerweile normal.
    Wird z.B. in Dettelbach auch so praktiziert, wenn Elternsprechabend ist, wird abkassiert.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Auch ein "Elternabend" hebelt die StVO nicht aus! 🤔
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