
Wie es zu einem Bauchwandbruch kommt, welche Arten man unterscheidet und wie man diese operativ angeht, darüber informierte Dr. Hiltrun Schättin, Chefärztin am Haßfurter Krankenhaus, beim jüngsten VdK-Gesundheitsforum in Haßfurt.
Eingangs ging sie auf die Anatomie des Bauchraums mit seiner Muskulatur ein, die durch Faszien fixiert ist. Bei einem Bauchwandbruch treten meist Bauchfell oder Eingeweide durch eine Lücke in der Bauchwand hervor. Als Bauchfell bezeichnet man die Haut, die den Bauchraum auskleidet und die die meisten der Organe ganz oder teilweise umschließt. Die Gäste erfuhren, dass der Inhalt der Hernie „Bruchsack“ genannt wird, der neben dem Bauchfell oder Bauchfett auch Teile von Organen, wie Darm oder Magen, enthält. Die Bruchpforte zählt ebenfalls zu einem Merkmal eines Bruches, der äußerlich durch eine sichtbare Wölbung zu erkennen ist.
Ob die Hernie Probleme bereitet, hänge davon ab, wo sie entsteht. Am häufigsten würden Hernien als Leistenbruch auftreten. Er entsteht an einer Schwachstelle im Bereich des Leistenbandes und betrifft meistens Männer. Frauen sind häufiger von einem Schenkelbruch betroffen, der im Schenkelkanal unterhalb des Leistenbandes auftritt. Ein Narbenbruch kann im Bereich einer bestehenden Operationsnarbe auftreten, da die Bauchwand an dieser Stelle geschwächt ist. Ein Nabelbruch tritt häufig im Kindesalter auf und zeigt kaum Beschwerden. Der Oberbauchbruch entsteht durch eine Lücke in der Bauchwand.
Die meisten Hernien bilden sich nicht von alleine zurück. Es müsse zwar nicht immer gleich operiert werden. Aber wenn Symptome, wie ziehende Schmerzen bei körperlicher Belastung, mit einer sichtbaren Vorwölbung, oder bei einem eingeklemmten Bruch ein harter Knoten unter der Haut, tastbar ist, sei eine Operation unumgänglich. Die Chirurgin erklärte den Zuhörern anschaulich, welche Operationstechniken dann zum Einsatz kommen.
Wie Schättin resümierte, wurden durch die Entwicklung der Kunststoffnetze und durch minimal-invasive Methoden, die sogenannte Schlüssellochchirurgie, die Operationstechniken revolutioniert.
Organisatorin Elfriede Kerker bedankte sich abschließend bei der Referentin und verwies gleichzeitig auf das nächste Gesundheitsforum: Am 21. November spricht ein Experte der Kriminalpolizei zum Thema „Einbruchsschutz – ungebetene Gäste“.