
Auf dem Sander Friedhof stehen nur noch zwei freie Urnengrabstätten zur Verfügung. Deshalb sieht der Gemeinderat Handlungsbedarf und diskutierte in der jüngsten Sitzung ausführlich, wie es mit der Urnenbestattung weitergehen soll. "Im Hinblick auf das Bestattungswesen gibt es in den letzten Jahren eine immer stärker werdende Tendenz, weg vom traditionellen Familiengrab hin zu Waldbestattungen", sagte Bürgermeister Jörg Kümmel (FSB).
Als Gründe für diese Tendenz nannte das Ortsoberhaupt vor allem die für eine Beerdigung anfallenden Kosten und den verbundenen Pflegeaufwand. Gerade in den jüngeren Generationen zeigt sich immer mehr der Wunsch nach einer Grabstätte mit geringem Pflegeaufwand, oder einem sogenannten "All-inklusive-Paket", bei dem keine Pflege mehr anfällt, oder diese vom Betreiber des Friedhofs gegen Entgelt übernommen wird, so Kümmel.
Mithilfe des Landratsamtes wurde ein neues Konzept für den Friedhof angedacht und ein entsprechender Plan in der Sitzung vorgestellt. Hier wurden Möglichkeiten wie Baumbestattungen sowie eines gemeinsamen Urnengrabes aufzeigt und gemeinsam besprochen. Nach Beschluss des Gemeinderats soll das Angebot des Friedhofs nun um diese Möglichkeiten erweitert werden.
Neue Möglichkeit vorgestellt
Das geplante gemeinschaftliche Urnengrab bietet durch seine Grabplatten die Möglichkeit des individuellen Gedenkens, zum Beispiel durch ein Grablicht. Vom Gemeinderat in mögliche Erwägung gezogen wurde auch eine neue Möglichkeit der Urnenbestattung in einem Urnenerdrohr. Dies wird zwischenzeitlich anderorts bereits umgesetzt. Das Urnenerdrohr ist derart konzipiert, dass eine zeitnahe Zersetzung der Bio-Urnen zwischen sieben bis zehn Jahren zu erwarten ist und es zudem auch möglich ist, bis zu vier Urnen von Familienangehörigen in einer Grabstelle beizusetzen. Dabei ist die Liegezeit keineswegs auf die sieben bis zehn Jahre begrenzt, sondern kann, wie bei anderen Grabstätten auch, beliebig verlängert werden. Wann, wie und ob diese Variante auch in Sand umgesetzt werden wird, steht noch offen und soll in einer der nächsten Sitzungen geklärt werden.
Der Gemeinderat beschloss auch die Fortsetzung der Mitgliedschaft der Gemeinde Sand in der ILE-Lebensregion Plus. Das neu erstellte ILEK für die Jahre 2024 bis 2031, sowie dessen Umsetzung in der Gemeinde Sand, wurde von den Gremiumsmitgliedern genehmigt. Das durch ein Büro neu erstellte Entwicklungskonzept formuliert Handlungsbedarfe, Entwicklungsziele und eine Maßnahmenplanung für die weitere Zusammenarbeit der Mitgliedskommunen. Gemeinderat Bastian Hümmer (SDP) fehlte dabei eine Priorisierung bestimmter Themen, wie den Breitbandausbau vorantreiben, Neubaugebiete ausweisen und der Bau eines Allianzbades.
Umzug für Dezember geplant
Zum Stand der Arbeiten bei der Erweiterung des Kindergartens Sankt Martin gab Bürgermeister Jörg Kümmel bekannt, dass nun die Grunddämmung ausgelegt und der Rolljet mit Fußbodenheizung und Estrich eingebaut ist. Der Estrich ist begehbar, muss aber noch ausgeheizt werden. Die Bauwerks- und Fensterabdichtungen sind hergestellt, sodass die Fassadenarbeiten weitergeführt werden können. Der interne Umzug der Gruppen soll im Dezember stattfinden.