
Weil Uponor sich in seinem Wachstum am Standort quasi selbst überholt hat, konnte das Unternehmen am Freitagmittag in Haßfurt sein neues Logistikzentrum offiziell in Betrieb nehmen, das ein erst zehn Jahre altes Lager ersetzt, das nur einen Steinwurf weit entfernt liegt. So schilderte es Uponor-Geschäftsführer Heiko Folgmann vor den geladenen Gästen und der anwesenden Belegschaft. „Die letzten zehn Jahre waren geprägt von Wachstum“, sagte er. Das neue Lager ist mit 15 500 Quadratmetern rund dreimal so groß wie das bisherige am Haßfurter Standort. Es ersetzt, wie berichtet, zugleich zwei weitere Lager von Uponor in Deutschland. Künftig beliefert das Unternehmen von Haßfurt aus Kunden im gesamten deutschsprachigen Raum, in ganz Osteuropa sowie Lager in Schweden und Spanien.
Die Zentralisierung der Logistik in Haßfurt spart Uponor dem Geschäftsführer zufolge Fahrstrecken von zusammengerechnet 1,2 Millionen Kilometern pro Jahr, was wiederum 950 Tonnen Kohlendioxid entspreche, die nicht in die Atmosphäre geblasen werden. Wie bei einem Puzzlespiel hätten viele Beteiligte mitgewirkt, das Logistikzentrum in Haßfurt binnen eines Jahres zu planen und zu bauen, sagte Folgmann. Nach Worten von Heiko Richter, dem für Süddeutschland verantwortlichen Direktor von Panattoni Europe aus München, ist es eines der modernsten Logistikzentren in Europa. Panattoni hat es in Haßfurt für elf Millionen Euro geplant und gebaut und an Uponor vermietet.
Vorstandschef bestätigt Pläne
Uponor investiert weiter in Haßfurt: Wie der oberste Mann des finnischen Unternehmens, Vorstandsvorsitzender Jyri Luomakoski am Freitag bestätigte, soll in Haßfurt im bisherigen Lagergebäude ein Schulungszentrum für Firmenkunden entstehen, im Umfang von „mehreren Millionen Euro“. Der Baubeginn hänge nur noch von der Genehmigung durch die Stadt Haßfurt ab.
Wenn es nach dem Willen von Bürgermeister Günther Werner geht, dürfte diese möglichst schnell vorliegen. Er nannte die ortsansässigen Unternehmen „den Motor der Stadt“, die dafür sorgten, dass sich die Kreisstadt in den vergangenen Jahren „überaus erfolgreich entwickelt hat“.
Landrat Wilhelm Schneider lobte die Zusammenarbeit zwischen den Behörden, der Kommune und der Firma, die beim Bau des Logistikzentrums „sehr gut und reibungslos“ funktioniert hat, dank des „kleinen und vor allem kurzen“ Dienstwegs. Die Investition sei „wahrhaftig kein Pappenstiel“ gewesen. Er bescheinigte Uponor auch, ein starker Partner in der Ausbildung junger Menschen in der Region zu sein.
Deutschland ist nicht nur Fußball-, sondern auch Logistik-Weltmeister. Daran erinnerte die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär, die in der Bundesregierung Koordinatorin für Güterverkehr und Logistik ist. Uponor trage mit seinem zentral in Deutschland gelegenen Lager in Haßfurt dazu bei, dass die Logistik nach der Automobilindustrie und dem Handel der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland und weltweit spitze ist.