
Viel Positives habe es in der Jahreshauptversammlung von „Haßfurt hilft“ zu hören gegeben, heißt es in einer Pressemitteilung. Und sehr anrührend sei der Bericht der kleinen Delegation gewesen, die beim 20. Jubiläum der Missionsstation der beiden deutschen Franziskanerinnen in Nordalbanien zum Gratulieren angereist war.
Zunächst seien, wie üblich, nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Helga Schumacher die Berichte der Schriftführerin Gertrud Oppelt und des Kassenwartes Walter Becker wichtige Punkte der Tagesordnung gewesen. Beiden sei eine ordentliche Arbeit bestätigt worden.
Höhepunkt des vergangenen Jahres sei die Busreise nach Albanien gewesen, an der zahlreiche Bürger aus dem Haßbergkreis teilgenommen hätten. Diese hätten, neben den Sehenswürdigkeiten des Landes, auch die Missionsstation in Fushe Arrez besucht und ganz ausführlich die dortigen Einrichtungen begutachten. Viel Arbeit gebe es dort Tag für Tag für Bruder Andreas und für die beiden Ordensschwestern. Die stünden den armen Leuten im nordalbanischen Gebirge mit der Sanitätsstation, dem Kindergarten und den Kursen für Nähen und für die zeitgemäße Geburtsvorbereitung mit Rat und Tat zur Seite.
Eine besonders erfreuliche Nachricht sei, dass eine junge, tatkräftige Ordensschwester die Mannschaft in der Missionsstation verstärke. Schwester Martina unterstütze nun die beiden Gründerinnen der Station, Schwester Bernadette und Schwester Gratias.
Vom Kurzbesuch zum 20. Jubiläum des Hauses berichtete zunächst Doris Fery. In den albanischen Familien könne durchaus eine positive Entwicklung – sowohl bei der Wohnkultur als auch beim täglichen Leben – verzeichnen werden. Daneben gebe es aber immer wieder Familien, die in alten Kategorien verharrten, Familien, in denen der Mann alles, die Frau aber überhaupt nichts zähle und in denen bei der Erziehung der Kinder noch uralte Methoden anwenden würden. Fery selbst habe zum Beispiel mehrere Fälle „enthüllt“, in denen die gewickelten und viel zu fest verschnürten Säuglinge auf der blanken Haut zunächst mit einer Plastikfolie umwickelt gewesen seien.
Walter Becker berichtete, dass immer wieder zu beobachten sei, dass man hier und da schon mal einen Neuanfang mit beispielsweise einem neuen Haus wage, und dass auch die Gärten und die Kleintierhaltung zum Lebensstandart beitrügen. Leider aber gebe es immer wieder auch Männer, die bei hoher Arbeitslosigkeit auch noch das letze Geld der Familie in Alkohol investieren würden.
Ein großes Projekt hätten sich die beiden Besucher als Hausaufgabe mit nach Haßfurt gebracht. Das Dorf Srriqe und auch das Dorf Lumzi seien so abgelegen und nur auf schwierigen, für Kinder gefährlichen Pfaden zu erreichen, so dass es den circa zehn Kindern unmöglich sei, die Schule zu besuchen. Hier müsse man unbedingt ein geländegängiges, robustes Fahrzeug auftreiben, dass der Schulbesuch möglich werde. Das Fahrzeug dürfe gebraucht und abgenutzt sein, es müsse eben nur noch funktionieren. „Haßfurt hilft“ werde sich nun nach Kräften bemühen, ein solches bezahlbares Fahrzeug aufzutreiben.
Am Schluss hatte Ehrenvorsitzender Wilhelm Wolpert das Wort. Er dankte all den vielen Helfern, Firmen, Vereinen und Privatpersonen, die mit ihren Spenden und Dienstleistungen dazu beitrügen, dass den Ärmsten der Armen in Europa das Leben in ihrem eigenen Land Schritt für Schritt menschenwürdiger ermöglicht werde.
Auf drei Veranstaltungen wies Wolpert noch besonders hin. Ein Mundartpoet aus Erlangen hat sich bereit erklärt, einen Abend für „Haßfurt hilft“ zu gestalten. Am 14. November wird er im evangelischen Gemeindesaal aus seinen humorvollen Büchern lesen. Wilhelm Wolpert selbst stellt am 16. Oktober in der Stadthalle sein neuestes Buch vor. Es heißt „Super-Sensations-Schnäppchen! Fränkisch übern Tisch gezochng“. Auch der Erlös dieses Abends ist für „Haßfurt hilft“ bestimmt. Und am 17. September feiert der Verein „Haßfurt hilft“ sein 20-jähriges Bestehen mit einem Festabend im katholischen Pfarrsaal.