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SAILERSHAUSEN
Unmut über „Schnell im Netz“
bra
 |  aktualisiert: 19.05.2016 03:37 Uhr

Während vielerorts bis dato noch mit schlechter Datenverbindung gekämpft wird und entsprechende Leitungen erst noch verlegt werden müssen, ist der kleine Stadtteil Sailershausen bereits bestens via Glasfaserkabel an die Datenautobahn angeschlossen. Allerding hat man offensichtlich, was den Anbieter angeht, keine Wahlfreiheit. Aus dem einfachen Grund, dass kein großer Anbieter bereit ist, die Sailershäuser als Kunden aufzunehmen.

Dies berichtete zumindest ein Bürger im Rahmen der Bürgerversammlung in Sailershausen. Er sei am Ende monatelang ohne Internet gewesen, als er versucht habe den Anbieter zu wechseln, berichtete er.

Dass aber jemand vom Anbieter „Schnell im Netz“ weg möchte, erstaunt wenig, wenn man sich die Schreiben durchliest, die von dem Unternehmen an die Kundschaft verschickt werden. So verlas Franz Jenatschke ein Schreiben, das ihm bezüglich eines Bereitstellungstermins für DSL zugegangen war. Hier wird nicht nur vom Kunden erwartet, dass er von 8 bis 18 Uhr zu Hause ist, beziehungsweise die Wohnräume zugänglich macht, sondern es wird auch gleich gewarnt, dass ein Ausweichtermin mit 79,90 Euro berechnet wird. Ein Zettel an der Tür mit der Bitte beim Nachbarn zu klingeln, damit dieser die Räume zugänglich macht, werde nicht akzeptiert und zähle als „Kunde nicht angetroffen“.

Zu allem hin fehlt der konkrete Ansprechpartner, wurde kritisiert, da das Schreiben nicht einmal unterschrieben wurde.

Bürgermeister Günther Werner zeigte sich fassungslos und versprach die Geschäftsführung von „Schnell im Netz“ zum Gespräch zu bitten. Was die Wahlfreiheit der Sailershäuser bezüglich des Anbieters betrifft, erläuterte zweiter Bürgermeister Michael Schlegelmilch, dass die großen Anbieter keine Kabel anmieten. Das Glasfaserkabel ist in Hand der Kommune. Im Fall einer Störung müsse ein Umweg über den Eigentümer gemacht werden und das wollten die Anbieter nicht. Sie wollten unverzüglich selbst reagieren können.

Mehr für die Jugend tun

Es gab jedoch noch zwei weitere Themen, die den Sailershäusern sauer aufstießen. So beschwerten sie sich, dass man in Sailershausen zu wenig für die Jugend tue. Während man in Haßfurt immense Summen für den Skaterpark im Hafen bereitstelle, mangle es in Sailershausen schon am Stromanschluss und am geeigneten Standort für einen Bauwagen, den sich die Jugend als Quartier hergerichtet hat. Das Stadtoberhaupt versprach, dass man sich um eine Lösung bemühen werde. Es mangle in Sailershausen einfach an städtischem Grund.

Baugrund fehlt

Baugrundstücke sind in Sailershausen ebenfalls Mangelware. Es gebe noch ein Grundstück, das aber in Privatbesitz ist, so Werner. Allerdings habe man noch am Ortsrand die Möglichkeit einer Bebauung, da eine sogenannte Ortsabrundungssatzung rechtskräftig sei. Dort schlägt der Baugrund jedoch mit rund 75 Euro pro Quadratmeter zu buche, wie ein Bürger feststelle. Das sei für den ländlichen Raum zu viel. Vor allem sah er nicht, wie sich junge Leute bei dem Preis das Bauen überhaupt leisten könnten.

Werner wies zudem auf die Möglichkeit hin, innerorts nicht mehr genutzte Scheunen zu Wohnraum umbauen. Dies werde dann sogar mit bis zu 10 000 Euro gefördert.

Die weiteren Ausführungen des Bürgermeisters waren eher positiver Art. So konnte das Stadtoberhaupt berichten, dass sämtliche von Ortssprecher Adrian Ort angemahnten Reparaturen, sei es an diversen Bildstöcken oder am Friedhofszaun zeitnah in Angriff genommen würden. Auch wolle er nicht mehr so lange Zeit verstreichen lassen bis zur nächsten Bürgerversammlung. Erfreulich sei auch, dass man mit dem Windpark eine Ernte von 40 Millionen Kilowattstunden habe einfahren können. Der Bürgerwindpark ist im November ans Netz gegangen.

 
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