Etwa 2,1 Milliarden Christen, 1,5 Milliarden Muslime und 14 Millionen Juden gibt es auf der Welt. Religionen sind deshalb wesentliche kulturprägende Faktoren in fast allen Teilen der Erde. Im neuen Masterstudiengang „Religionen verstehen/Religious Literacy“ an der Universität Bamberg geht es darum, religiöse Traditionen, die Beziehungen der Glaubensrichtungen untereinander und ihre Wirkung in der Gesellschaft aus wissenschaftlicher Perspektive zu beleuchten.
„Uns war es wichtig, möglichst viele Fächer zu beteiligen, um Religionen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Insgesamt sind 17 Lehrstühle an dem Studiengang beteiligt“, wird Prof. Dr. Susanne Talabardon, Leiterin der Professur für Judaistik, in einer Pressemitteilung der Universität Bamberg zitiert. Im Rahmen des Zentrums für Interreligiöse Studien kooperieren Fächer aus den Instituten für Orientalistik, Evangelische und Katholische Theologie sowie Germanistik, Anglistik/Amerikanistik und Romanistik. Sie tragen so zu einem vielfältigen Lehrangebot bei. Je nach Schwerpunktlegung können außerdem Kurse aus weiteren Fachrichtungen, wie etwa den Politikwissenschaften, der Philosophie oder der Soziologie, belegt werden.
„Der Studiengang bietet durch die unterschiedlichen Disziplinen sowohl eine bekenntnisgebundene Innenansicht als auch eine Außenperspektive auf Religionen“, erläutert Prof. Dr. Konstantin Lindner, Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts. Da verschiedene moderne Fremdsprachen in das Studium einbezogen werden, kommt der Aspekt der Internationalisierung im Masterstudiengang hinzu.
Aus literaturwissenschaftlicher Perspektive beschäftigen sich Prof. Dr. Christoph Houswitschka, Inhaber des Lehrstuhls für Englische Literaturwissenschaft, und Dr. Iris Hermann, Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, mit den Religionen. Houswitschka erklärt: „Literatur- und kulturwissenschaftliche Theorien und Methoden gehören ebenso zum Programm wie die Arbeit an Texten in Lehrveranstaltungen zu Religionen in Großbritannien, zur religiösen Dichtung oder zur zeitgenössischen jüdischen, christlichen und islamischen Erzählliteratur aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum.“
Das Studium zeichne sich außerdem durch eine große Gestaltungsfreiheit aus, heißt es in der Pressemitteilung weiter. So könnten die Studierenden zwischen vier Schwerpunkten wählen: Interreligiöse Studien, Öffentliche Theologie, Religion und Bildung und Theologische Studien. „Nach Abschluss des Studiums können die Absolventen etwa in öffentlichen, interreligiösen, kirchlichen oder staatlichen Institutionen, in der Politikberatung, der Erwachsenenbildung oder auch der Kulturvermittlung sowie im Bereich der Medien und nicht zuletzt in Wissenschaft und Forschung arbeiten“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Bründl, Inhaber des Lehrstuhls für Fundamentaltheologie und Dogmatik.
Der neue Masterstudiengang sieht eine Regelstudienzeit von vier Semestern vor. Das Studium ist in Voll- oder Teilzeit möglich und kann sowohl zum Winter- als auch zum Sommersemester aufgenommen werden. Zum Wintersemester 2020/21 ist die Bewerbung noch bis zum 31. Oktober 2020 möglich.
Weitere Informationen zum neuen Studiengang unter www.uni-bamberg.de/ma-rellit