Mit einem Cellokonzert der besonderen Art beschloss am Samstag die Reihe „Musik in fränkischen Schlössern“ ihre diesjährige Saison. Der Festsaal von Schloss Eyrichshof war Schauplatz und Klangraum für „Quattroccelli“, vier Herren, die mit ihren Celli sphärische Klänge herbeizauberten und dabei das Publikum im Schloss begeisterten. „Quattroccelli“, das sind die Musiker Lukas Dreyer, Matthias Trück, Tim Ströble und Hartwig Christ.
„Es geht ganz klassisch los“, versprach Konzertagentin Anne Meiners zu Beginn und forderte die Besucher auf: „Lassen sie sich überraschen.“ Los ging es mit „Air“, dem bekannten Stück von Johann Sebastian Bach. Weiter ging das unterhaltsame Programm mit Jazz und Latin, sowie der Musik bekannter Hollywood-Filme, wie unter anderem „James Bond“ und „der Pate“.
Auch das „Tatort“-Motiv nach Klaus Doldinger erklang, und die Mienen der Zuhörer wechselten von Ergriffenheit in verstehendes Schmunzeln, als ein weißer Cellokasten wie ein Sarg hereingetragen wurde. Dann klingelt ein Wecker aus dem Sarg und gab der Bühnenshow eine aufheiternde Wendung.
Humoristisch und spielerisch großartig präsentierten sich die vier schwarz gekleideten Cellisten. Mit teils schelmischem und zuweilen der Welt entrücktem Ausdruck strichen, zupften, klopften und schlugen sie ihr Instrument.
Die Musiker spielten zweimal 50 Minuten ohne Blatt und fesselten dabei ihr Publikum. Dabei zeigten die vier Cellisten ungeahnte Möglichkeiten der Instrumente und ließen im Programm Harfe, Geige, Mandoline, Gitarre, Kontrabass und Harmonium auftreten – so hörte es sich zumindest an. Denn in Wirklichkeit waren es immer die großen Bassgeigen, auf denen die vier spielten.
Der Abend ging mit den Klängen von Sinatras „My Way“ als dritter Zugabe zu Ende. Das Celloquartett begeistert sein Publikum in ganz Deutschland und kann außerdem auf Tourneen durch die USA und Asien zurückschaut. Vom Rotenhan-Schloss bei Ebern ging es weiter nach Leinfelden bei Stuttgart, wo ein neues Publikum wartete.