Ein Frontalzusammenstoß zweier Fahrzeuge forderte am Donnerstagnachmittag auf dem Autobahnzubringer Knetzgau drei Verletzte, zwei davon schwer. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich langwierig. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.
Kurz nach 15.30 Uhr befuhr ein 20-jähriger Mann aus dem Landkreis Haßberge mit seinem VW Golf die Staatsstraße 2427 von Richtung Knetzgau kommend. Etwa 300 Meter nach der Abzweigung zur sogenannten "Zuckerstraße", der Zeiler Umgehung, überholte der junge Fahrer ein vor ihm fahrendes Auto. Dabei unterschätzte er nach Polizeiangaben anscheinend die Geschwindigkeit eines sich auf der Gegenfahrbahn nähernden Mercedes Sprinter mit Schweinfurter Zulassung. Die beiden Fahrzeuge stießen frontal zusammen, wobei der Kleinbus in die Leitplanke gedrückt wurde und der Golf quer auf der Fahrbahn zum Stehen kam.
Das Auto, das der Fahranfänger überholen wollte, war nicht beteiligt und fuhr nach Zeugenaussagen normal weiter. Die Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt halten es für möglich, dass dessen Fahrerin oder Fahrer überhaupt nichts von dem Unfall mitbekommen hat. Dennoch wäre diese Person ein wichtiger Zeuge. Die Polizei bittet die Fahrerin oder den Fahrer daher, sich möglichst bald bei der Haßfurter Dienststelle zu melden.
Autobahnzubringer war für drei Stunden gesperrt
In dem Mercedes Sprinter saß ein Familienvater mittleren Alters am Lenkrad und sein Sohn im jungen Erwachsenenalter auf dem Beifahrersitz. Der Sohn konnte sich selbst befreien und trug leichte Verletzungen davon. Sein Vater war auf dem Fahrersitz eingeschlossen, sodass die Feuerwehr die Tür mit dem Spreizer öffnen musste.
Noch langwieriger gestaltete sich die Rettung des Golf-Fahrers, dessen Füße unter anderem eingeklemmt waren. Da eine schonende Rettung des Schwerverletzten von Nöten war, entfernte die Feuerwehr das Dach und die Türen auf der Fahrerseite und zog den nach hinten gedrückten Motorraum wieder nach vorne. Nach etwa einer Stunde war der Mann befreit und wurde in eine Klinik gebracht. Auch ein Rettungshubschrauber landete an der Unfallstelle, wurde aber letztlich nicht benötigt. Die beiden Insassen des Sprinters wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser eingeliefert. Nach Angaben der Polizei bestand zum Einsatzzeitpunkt für keine der drei Personen Lebensgefahr.
Die Feuerwehren aus Zeil und Sand waren mit 50 Einsatzkräften vor Ort. Den Einsatz leitete der Zeiler Kommandant Tobias Hetterich, auch Kreisbrandmeister David Amling war vor Ort. Ein Abschleppunternehmen barg die beiden Fahrzeugwracks. Der betroffene Streckenabschnitt des Autobahnbringers war für rund drei Stunden komplett gesperrt.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels hieß es, der VW-Fahrer sei 19 Jahre alt und sei mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik transportiert worden. Tatsächlich ist er 20 Jahre alt und der Hubschrauber landete zwar an der Unfallstelle, wurde letztlich aber nicht benötigt. Die Redaktion bedauert den Irrtum.