
Als erste Schule im Landkreis Haßberge hat sich die Wallburg-Realschule Eltmann auf den Weg zur Klimaschule gemacht und erhielt nun in einer Feierstunde im großen Saal der Regierung von Unterfranken die Auszeichnung und Zertifizierung als "Klimaschule in Silber". Damit ist die Wallburg-Realschule zu einem "Leuchtturm" geworden, der auch auf andere Schulen ausstrahlen soll.
Das Projekt "Klimaschule Bayern" wurde im Frühjahr 2022 vom bayerischen Kultus- und Umweltministerium ins Leben gerufen. Bisher haben sich rund 200 Schulen dafür angemeldet. An der Wallburg-Realschule wurden seit 2019 vielfältige Umweltprojekte durchgeführt, so dass man kontinuierlich die Auszeichnung "Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule" erhielt.
Mobilität der Schüler ist der größte Faktor
Nach intensiver Diskussion beschlossen Lehrerkollegium und Schüler im Januar 2024, den Weg zur Klimaschule einzuschlagen. "Diese Entscheidung basiert auf der Überzeugung, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit nicht nur Randthemen sein dürfen, sondern fest in den Schulalltag integriert werden müssen", sagt Kirsten Christiansen von der Schulleitung.
Das Engagement verteilte sich dabei auf die Handlungsfelder wie Abfall, Einkauf, Ernährung, Kommunikation und Vernetzung, Kompensation und C-Bindung, Mobilität, Strom und Wärme. In diesen Bereichen wurden Projekte gestartet – im Bemühen um eine nachhaltigere Zukunft. Dabei wurden 400 Bäume gepflanzt, Nistkästen gebaut, eine Tauschbörse eingerichtet, ein Wasserspender aufgestellt und vieles andere mehr.

An der Gesamtemission von 615 Tonnen entfielen am Ende auf die Schülermobilität 49 Prozent (302 Tonnen), auf die Heizung 21 Prozent (132 Tonnen) und auf den Strom- oder Netzbezug 15 Prozent (94 Tonnen). Dabei wurde der Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck der Schule berechnet. Ziel war es, einen Klimaschutzplan zu erarbeiten, der zu einer Verbesserung des Kohlenstoffdioxid-Fußabdruckes führen soll sowie zu einer Klimaneutralität der Schule im Jahr 2030. Dieser Klimaschutzplan stellte ein Werk mit 56 Seiten dar.
Die Heizung im Gebäude wird um ein Grad runtergedreht
Interessant waren in der Folge die Projekte. Der hohe Mobilitätsfaktor von 49,2 Prozent ergibt sich aus dem großen Einzugsgebiet der Schüler bis Oberhaid, Priesendorf oder Knetzgau. Hier warf man die Teilnahme am Stadtradeln, Fahrradtag oder die Aktion "Mit dem Fahrrad zur Schule" in die Waagschale.
Beim Thema Heizung/Wärme mit einem Anteil von 21,5 Prozent sprachen sich die Schüler für die Reduzierung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius aus und für ein Lüftungskonzept, bei dem die Heizung nur anspringt, wenn alle Fenster geschlossen sind. Hinsichtlich des Netzbezugs und Stroms mit 15,3 Prozent gab es viele Aktionen vom Beschriften der Lichtschalter bis zum Einsparmodus oder dem Ausschalten von Geräten. Ein Wunsch ist es auch, eine Photovoltaikanlage für das Flachdach anzuschaffen.
Mit diesem Klimaschutzplan hatte sich die Wallburg-Realschule um die Zertifizierung beworben. Susanne Müller hob das Engagement der Schüler auf diesem Weg vor und meinte, dass die Lehrer nur den äußeren Rahmen vorgegeben hätten. Die Klimaschule müsse von den Schülern ausgehen und die hätten wirklich zahlreiche Projekte in ihren Klassen angestoßen.
Insgesamt erhielten 24 Schulen die Auszeichnung
"Der Klimaschutz soll möglichst im ganzen Schulleben Einzug halten und auch wirklich gelebt werden und nicht nur, um ein Siegel zu erhalten. Eigentlich haben wir unsere acht Handlungsfelder schon erfüllt und deswegen waren wir auch hart an der Grenze zur Auszeichnung mit Gold", freute sich Projektleiterin Susanne Müller mit der Abordnung aus Eltmann, als Direktorin Maria Walter von der Regierung von Unterfranken die Auszeichnung überreichte.
Zusammen mit der Wallburg-Realschule Eltmann wurden 24 weitere Schulen aus den Regierungsbezirken Unterfranken, Mittelfranken, Oberfranken und der Oberpfalz mit Bronze oder Silber ausgezeichnet.
