Ganz Eltmann fiebert nach Jahren der Pause seinem großen sportlichen Event, dem "Mainathlon", entgegen, der am 16. Juli sicher wieder Hunderte von Sportler und Sportlerinnen und zahlreiche Zuschauer und Zuschauerinnen anziehen wird. Mit einem "Kick off" lockte man nun über 150 Sportler und Fans in die Stadthalle. Sie alle wollten dabei den wohl derzeit bekanntesten und gefragtesten Extremsportler Jonas Deichmann erleben, der mit seinem "Triathlon um die ganze Welt" Schlagzeilen machte und einen einmaligen Rekord aufstellte, was vor ihm noch keinem Menschen gelungen war. Eindrucksvoll und mitreißend gab er dabei einen Einblick in dieses unvorstellbare Abenteuer.
Bürgermeister Michael Ziegler nannte den "Mainathlon" ein sportliches Hochereignis mit einem Programm nicht nur für die Stadt, sondern für ganz Bayern und Deutschland. Inzwischen wäre Eltmann ohne den "Mainathlon" ein Stück ärmer. In den Wettbewerb sind sind auch die Kinder und Jugendlichen eingeschlossen und es gibt eine Firmen-Staffel. Im Mittelpunkt steht der Triathlon, bei dem die Teilnehmenden 750 Meter Schwimmen, 23 Kilometer Radfahren und einen 7,3 Kilometer langen Lauf hinter sich zu bringen haben.
Der Ausnahme-Athlet Jonas Deichmann ist bei seinem Triathlon in 14 Monaten über die verschiedenen Kontinente mit den unterschiedlichen Temperaturen 460 Kilometer geschwommen, 5000 Kilometer gelaufen und 21.500 Kilometer mit dem Rad gefahren. Felix Pfuhlmann vom Mainathlon-Team zeigte sich stolz, dass man einen solchen "Extrem- und Ultra-Sportler" in Eltmann präsentieren könne. Schließlich habe er den Globus umrundet und sei in Mexico in einem wahren Medienspektakel als "Foresst Gump" gefeiert worden.
Mit eindrucksvollen Bildern nahm der 34-jährige Jonas Deichmann die vielen Gäste dann auf sein sportliches Abenteuer mit und faszinierte mit seinen Erzählungen. "Meine 14-monatige Weltreise war kein Sprint, sondern waren 120 Ironman-Distanzen oder jeden Tag aufs Neue aufzustehen und zu sagen: Heute habe ich einen Marathon. Es waren auf jeden Fall die besten 14 Monate meines Lebens, aber sie waren hart." Natürlich werde man immer wieder gefragt, woher diese Leidenschaft komme. Sein Opa sei Schlangenzüchter in Afrika gewesen, und er habe ihn dort mit sechs Jahren besucht und schon damals gedacht, auch einmal etwas anderes zu machen. "Später bin ich um die Welt geradelt, wollte Abenteuer und Leistungssport miteinander verbinden und auch Weltrekorde aufstellen."
In über 100 Ländern gewesen
Es folgte 2017 die Strecke durch Europa von Portugal bis Wladiwostok in Rußland, deren Länge von 14.000 Kilometern in der schnellsten Zeit radelte. Dann war es die "Panamericana" mit 21.000 Kilometer in 97 Tagen und schließlich die "Cap to Cap-Tour" vom Nordkap bis Südafrika, "wo ich sogar eine Nacht in einer ägyptischen Gefängniszelle verbringen musste und mir mitten in der Sahara eine Lebensmittelvergiftung zuzog". Auf diese Weise sei er bis jetzt in über 100 Länder gekommen und habe dort viel gesehen.
Die "Hobby-Triathleten" interessierte, wie man so etwas durchhalten könne und ob er auch seinen Kopf trainiere. "Ja, ich habe aber keinen Psychologen, nur eine besondere Trainingstechnik. Ich nehme mein Fahrrad wie einen Hometrainer vor eine weiße Wand. Da kann man sich nur mit sich selbst beschäftigen und das ist ein perfektes Mentaltraining." In einer Eiskammer habe er sich auch ein wenig auf die sibirische Kälte eingestellt.
Der Odeonsplatz in München war Ausgangs- und Zielpunkt. "Dabei war das Losfahren das Schönste, nicht das Ankommen. Und dann ist auch kein Platz zum Zweifeln mehr." Bald galt es in Richtung Kroatien die Küste entlang zu schwimmen, auch einmal sieben bis acht Stunden im Wasser. "Diese ersten Tage waren dabei die Hölle, denn das Salzwasser zerstört die Haut." Dann folgten Probleme mit Corona in der Türkei. Alle Grenzen waren zu, und er steckte fest, bis es weiter nach Moldawien und der Ukraine ging. "Auf dem Fernsehen sehe ich heute, dass einige Gebäude nicht mehr stehen, ein Freund fährt Panzer und ein anderer ist geflüchtet."
Hund wurde ein Fernsehstar
Natürlich schwärmte er von Höhepunkten. "Auf dem vereisten Baikalsee bei Minus 20 Grad zu übernachten war für mich eines der schönsten Erlebnisse und eine unvergessliche Nacht. Und in Sibirien galt es auch Strecken mit großer Eintönigkeit mit 250 Kilometern zu überwinden, bis das nächste Haus auftauchte." Wenn er zu seinem Lauf durch Mexico mit 120 Marathondistanzen in 117 Tagen zu sprechen kommt, gerät er ins Schwärmen. "Mexiko als Land voller Drogenkartelle bekannt, war mit seinen einzigartigen, begeisterungsfähigen Menschen das Highlight. Ein Hund begleitete mich dort über 100 Kilometer weit. Dieser wurde dann auch Fernsehstar und läuft jetzt Marathons mit. Einmal wurde ich von einer Polizei-Eskorte mit elf Motorrädern begleitet, besser als bei jedem Bundeskanzler, und die Medienaufmerksamkeit sorgte dafür, dass ich auf der Strecke oft von zehn bis 100 Mexikanern umgeben war."
Diese aufregenden Erlebnisse drückten auch seine Bilder in besonderer Weise aus, obwohl er zu 90 Prozent bei dieser Weltreise auf sich allein gestellt war, viele Aufnahmen selbst machte und nur an bestimmten Stellen Filmer dabeihatte. In seinem Buch "Das Limit bin nur ich" kann man diese Weltumrundung miterleben. Ab 19. Mai kommt auch der Kinofilm mit dem gleichen Titel auf die Leinwand.
Noch einmal um die Welt
Seine Zuhörer waren natürlich wißbegierig, wie er das alles meisterte und wunderten sich dabei über seine Ernährung. "Ich esse alles, was ich dabei kriege, damit ich auf meine Kalorien komme. Deswegen habe ich in Rußland Buttter in den Kaffee geschnitten." Nach einer Partnerin gefragt, kam es spontan: "Ich habe keine Partnerin außer meinem Fahrrad." Es habe den Spitznamen "Esposa", also "Ehefrau"." Beim Gepäck müsse er auf jedes unnötige Gramm achten. "Deswegen habe ich meine Zahnbrüste noch einmal in der Mitte durchgeschnitten, um Gewicht zu sparen." Zum Schluss verriet er, dass es noch einmal rund um die Welt gehe, "aber es ist streng geheim, wie es gemacht wird".
Der "Mainathlon" findet am Samstag, 16. Juli, in Eltmann statt. Das Meldeportal ist schon geöffnet und auch Trainingszeiten werden angeboten.
Weitere Information auf mainathlon.de.