Über recht positive Zahlen konnte sich der Riedbacher Gemeinderat am Dienstagabend in Kleinmünster freuen: Im Haushaltsjahr 2014 wurde mehr Geld eingenommen als ausgegeben, und im vergangenen Jahr waren die Erlöse aus dem Gemeindewald ansprechend.
Insgesamt, rechnete Revierförster Roland Hempfling vor, standen den Ausgaben von 60 600 Euro Einnahmen von 99 200 Euro gegenüber. Das entspricht einem Gewinn von 38 600 Euro. Sorgen bereitet Hempfling der Verbiss; er ist in nahezu allen Riedbacher Forstrevieren als „deutlich zu hoch“ klassifiziert. Das sowie die extreme Trockenheit des vergangenen Sommers habe speziell den Jungbaumbestand getroffen. In den kommenden Monaten werde der Schutz des Bestandes oberste Priorität genießen.
Der im Jahresbetriebsplan 2016 vorgesehene Einschlag von 2000 Festmetern wird nicht gehalten, um die 2500 Festmeter werden es in diesem Jahr. Das liegt aber hauptsächlich an den Folgen eines Sommersturms, der vor wenigen Monaten speziell in Humprechtshausen massive Schäden angerichtet hat.
Der angehende Forstbetriebswirt Tobias Schropp stellte den Räten die im Gemeindewald Riedbach notwendigen Wegebaumaßnahmen vor. Die größten Projekte sind neben einigen kleineren Ausbesserungen die Sanierung eines Rundweges bei Kleinmünster und der Ausbau einer engen Kurve im Humprechtshäuser Wald – dort, wo kürzlich ein Lkw umgekippt war.
Mit den Ausführungen von Revierförster Roland Hempfling und dessen „Azubi“ waren die Riedbacher Gemeinderäte sehr zufrieden, was in einen einstimmigen Segen für den Jahresbetriebsnachweis 2015 und den Jahresbetriebsplan 2016 mündete.
Eine „Baustelle“ hatte Hempfling aber doch noch: Wer aus dem Gemeindewald für Hochzeiten, Kirchweihen oder andere Feierlichkeiten Bäume zum Schmücken der Anwesen braucht, sei jederzeit willkommen – aber nur nach Absprache mit ihm oder Bürgermeister Bernd Fischer. Einfach in den Wald gehen und lossägen sei im Sinne eines gesunden Waldes keine Option. Bürgermeister Fischer kündigte an, ein solches Vorgehen nicht zu tolerieren.
Nicht nur der Wald, sondern auch die ganze Gemeinde war wirtschaftlich erfolgreich. Das geht aus der Jahresrechnung für 2014 hervor. Vom Verwaltungshaushalt konnten dem Vermögenshaushalt rund 543 000 Euro zugeführt werden, unter dem Strich stand im Vermögenshaushalt ein Plus von gut 788 000 Euro. Diese Summe wandert in die Rücklagen. Der Schuldenstand sank von 420 000 Euro auf knapp 395 000 Euro. Das nahm der Gemeinderat zur Kenntnis und segnete außerdem die von VG-Geschäftsleiter Andreas Dellert ausführlich erläuterten sogenannten „über- und außerplanmäßigen Ausgaben“ ab. Der Rechnungsprüfungsausschuss mit Gerd Bauer an der Spitze hatte „keinerlei Verfehlungen“ festgestellt.
Im Riedbacher Gemeinderat notiert
Insbesondere Senioren trugen den Wunsch, den Humprechtshäuser Friedhof von der rückwärtigen Seite begehbar zu machen, an die Gemeinde heran. Dieser Wunsch wird nun erfüllt, rund 7000 Euro wendet Riedbach für die Befestigung des Weges und der Parkplätze im gewünschten Bereich auf. Wie Bürgermeister Fischer berichtete, hätte die Humprechtshäuser „Rentnerband“ Bereitschaft zur Mithilfe signalisiert, ebenso die Jagdgenossenschaft.
Die Fahrzeughalle der Mechenrieder Feuerwehr wird mit einem Elektroheizgerät für rund 1200 Euro ausgestattet. Zum einen soll verhindert werden, dass im Tank des Löschfahrzeuges vorgehaltenes Wasser einfriert, außerdem würden so die neuen Digitalfunkgeräte funktionsfähig gehalten. Auch sie vertragen keine Temperaturen unterhalb der Null-Grad-Grenze.
Die Kreuzthaler wünschen sich für Festveranstaltungen auf ihrem neu gestalteten Dorfplatz einen Verkaufsstand. Den dürfen sie bauen, der Antrag wurde ohne Gegenstimme durchgewunken.
Ebenfalls grünes Licht gab es für Irina und Tobias Barth, die am Mühlbachgraben in Mechenried ein Einfamilienhaus mit Carport und Garage bauen möchten.
Sein „Nein“ zu dem Ansinnen der Firma Obda Außenwerbung, am Kleinsteinacher Ortseingang (von Humprechtshausen kommend im Bereich des Telekom-Betriebsgebäudes) eine knapp vier mal drei Meter große Werbetafel zu installieren, erneuerte der Gemeinderat, obwohl das Landratsamt die Ablehnung der vorangegangenen Sitzung bereits durch ein „Ja“ ersetzt hatte. Bürgermeister Bernd Fischer wird noch einmal versuchen, der Firma einen alternativen Standort vorzuschlagen. Ansonsten strebt der Gemeinderat an, den Rechtsweg zu beschreiten.
Das gemeindliche Ökokonto, in dem eine Kommune eventuelle Ausgleichsflächen für spätere Baumaßnahmen bevorraten kann, wird aufgestockt, und zwar um die Fläche unterhalb des Mechenrieder Sportplatzes und um ein Grundstück mit Bachlauf an der Grenze zwischen Kleinmünster und Mechenried. Die Fläche links des Judenfriedhofs in Kleinsteinach wird bereits als Ausgleichsfläche für die Baugebiete Laushecke und Schelmsleite benötigt. Insgesamt wendet die Gemeinde für diese Projekte rund 20 000 Euro auf.