Der Kreisverband des Bayerischen Bauernverbandes Haßberge (BBV) hat nach einigen Jahren Pandemie-Pause zu einem "Behördentreff" in der "Mäder-Scheune" in Knetzgau eingeladen.
Der stellvertretende Kreisobmann Markus Schmitt betonte in seiner Rede die turbulenten Zeiten, in denen wir leben: "Von der Corona-Pandemie noch nicht erholt, mit Kriegen in der Ukraine und im Gaza-Streifen betroffen, sind wir in vielen Bereichen stark unter Druck geraten mit steigenden Rohstoffpreisen und einer Verteuerung. Daraus kann man ersehen, wie wichtig die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln ist."
Rund 2500 Gänse im Maintal
Weiterhin begrüßte Schmitt die Behördenvertreter vom Amt für ländliche Entwicklung, dem Wasserwirtschaftsamt, dem Vermessungs- und Veterinäramt, dem Jagdwesen und vielen anderen Organisationen. Mit ihnen gebe es viele Berührungspunkte und dabei stelle sich häufig die Frage, wie man bei der Lösung von Problemen miteinander umgehe. "So danke ich zuerst für die weitgehend gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren", so Schmitt.
Er warf Problemfelder in die Runde und nannte dabei das "Gänseaufkommen" im Maintal. "Wir zählen aktuell 2500 Gänse. Das ist ein Anstieg um 40 Prozent seit 2014 mit einer Schadenssumme von 80.000 Euro im letzten Jahr." Hier müsse man auf Eindämmung der Gänse drängen. Landrat Wilhelm Schneider stimmte dem zu: "Wir wollen heuer schauen, dass wir den Antrag für die Gelegebehandlung bekommen und müssen einfach mehr an die Gelege ran."
Wegfall des Schlachthofes in Bamberg trage zur Veränderung der Tierhaltung bei
Der stellvertretende BBV-Kreisobmann ging auch auf das Bauwesen und die Versiegelung ein, durch die Flächen aus der Nahrungsmittelproduktion entnommen würden. Hier bezog er den Flächenverbrauch im Energiebereich mit ein. "Bei der Nutztierhaltung wird uns der Umbau zu mehr Tierwohl noch sehr beschäftigen. Damit steht uns auch eine Menge Konfliktpotential bevor, denn der Umbau benötigt ausreichend finanzielle Mittel."
Auch der Wegfall des Schlachthofes Bamberg werde einiges zur Veränderung der Tierhaltung beitragen. Dem Ordnungsamt und der Polizei sprach er Lob aus bei der Anmeldung und der Durchführung der Demonstrationen. Kreisbäuerin Cäcilie Werner meinte, dass die Demonstrationen die BBV-Mitglieder und die Landwirtinnen und Landwirte zusammengeschweißt hätten. Dazu habe man einen Wagen mit dem Motto "wir sitzen alle in einem Boot" gestaltet.
Landrat Wilhelm Schneider bestätigte, dass es mit den Protestveranstaltungen gut geklappt habe. "Man sollte sich bei solchen Veranstaltungen an die Regeln halten und das habt ihr gemacht." Bei der Besiedlung von Flächen hinsichtlich der Energiewende habe man mit den Kommunen eine Steuerung versucht und auch die Bonitäten dabei einbezogen. Außerdem wolle man ein Regionalwerk gründen und damit eigenen Strom erzeugen. "Wir werden den Strompreis im Landkreis auf den Weg bringen, außerhalb der Börse. Dann haben wir Wertschöpfung erreicht", so der Landrat.