Lange war es nicht sicher, ob in diesem Jahr die schon zur Tradition gewordene Coburgwanderung der Schloßberggemeinde Königsberg durchgeführt werden kann. Doch dann entschloss sich der Vorstand, darauf nicht zu verzichten. So fand kürzlich die 55. Coburgwanderung statt. Die Wanderung, die an den historischen Amtsbotenweg zwischen Königsberg und Coburg erinnert, geht auf eine Wette vor über 50 Jahren zwischen dem damaligen Burgvogt Franz Schüll und dem Vorsitzenden des Altherrenverbandes der Casimiriana, Hans Friedrich, zurück.
Dabei ging es um ein Fass Bier, das auf die Königsberger warten würde, wenn sie an einem Tag auf dem ehemaligen Amtsbotenweg von Königsberg nach Coburg laufen würden. Eine Wette, die natürlich seinerzeit gewonnen wurde. Seitdem geht es bei dieser Wanderung nicht mehr um ein Fass Bier, sondern man pflegt mit ihm die Erinnerung an die ehemalige Zugehörigkeit Königsbergs zu Sachsen-Coburg und Sachsen-Gotha, die bis 1920 bestand. Damals pendelte ein Amtsbote regelmäßig auf dem über 40 Kilometer langen Weg zu Fuß zwischen der von bayerischem Territorium umgebenen Exklave Königsberg und der Landeshauptstadt Coburg hin und her, um die stete politische Korrespondenz aufrecht zu erhalten.
Wanderung fast nach bewährtem Schema
Die Wanderung in diesem Jahr lief fast nach dem bewährten Schema ab. 33 Teilnehmer marschierten vom Königsberger Marktplatz nach Verabschiedung durch Bürgermeister Claus Bittenbrünn und ersten Burgvogt Eddi Klug pünktlich um 6 Uhr los. In Altenstein schlossen sich noch drei Wanderer der Gruppe an.
Das Sportheim in Eicha stand für die dort früher übliche Kaffeepause nicht mehr zur Verfügung. Doch Sonja Schulz, die Frau des Wanderführers Erich Schulz, sprang in die Bresche und versorgte mit Unterstützung von Inge Schneider die Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen. Dieser wurde wiederum von Ernst Zieg gespendet. Um die Getränke kümmerte sich Udo Grieser.
Bedingt durch den perfekten Ablauf ohne irgendwelche Pannen traf die Wanderschar gegen 18.15 Uhr auf dem Marktplatz in Coburg ein und wurde vom ersten Burgvogt Eddi Klug begrüßt. Im Anschluss an das obligatorische Gruppenbild ging es zur Abendeinkehr in die Münchner Hofbräu. Eddi Klug bedankte sich bei Wanderführer Erich Schulz sowie bei Walter Schneider für organisatorische Tätigkeiten mit einem Bocksbeutel. Als jüngster Wanderer erhielt Elias Schlinke eine Tüte mit Gummibärchen, an den ältesten Wanderer Ernst Zieg überreichte er einen Bocksbeutel. Dann ging es mit dem Bus zurück in die Heimat. Bei diesem Kaiserwetter waren sich alle Teilnehmer einig: "Es war wieder ein wunderschöner Tag. Wir freuen uns schon auf die Coburgwanderung 2022."