zurück
HAßFURT
Tödlicher Unfall mit Bundeswehr-Helikopter
Tödlicher Unfall mit Bundeswehr-Helikopter       -  Zu einem Unfall mit einem Bundeswehrhubschrauber kam es am Montag am Flugplatz in Haßfurt.
Foto: Markus Erhard | Zu einem Unfall mit einem Bundeswehrhubschrauber kam es am Montag am Flugplatz in Haßfurt.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:23 Uhr

Zu einem tödlichen Unfall ist es am Montag nach der Landung eines Bundeswehr-Hubschraubers am Verkehrslandeplatz in Haßfurt gekommen.

Die Transportmaschine des Typs CH 53 leitete eine Zwischenlandung ein, um Kraftstoff zu tanken, bestätigte Pressesprecher Björn Schmitt vom Polizeipräsidium Unterfranken. „Nach der Landung kam es kurz nach 10 Uhr zu dem folgenschweren Unfall“, so Schmitt.

Trümmer flogen durch die Luft

Beim Anrollen zur Tankstelle stießen die laufenden Rotorblätter gegen den Tower. Trümmerteile flogen durch die Luft. Sie trafen laut einer Pressemitteilung von Polizeipräsidium Unterfranken und Staatsanwaltschaft Bamberg unter anderem einen 60-jährigen Flugplatzmitarbeiter, der sich zum Zeitpunkt des Unfalls im Freien aufhielt.

In der Nacht gestorben

Ein Rettungshubschrauber flog den Schwerstverletzten in ein Krankenhaus. In der Nacht zum Dienstag erreichte die Polizei die Mitteilung, dass der Mann seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Die vierköpfige Besatzung des Hubschraubers blieb bei dem Unfall unverletzt und wurde anschließend psychologisch betreut.

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Millionenschaden

Neben dem Bundeswehrhubschrauber und dem Tower wurden auch andere Flugplatz-Gebäude sowie stehende Flugzeuge durch umherfliegende Trümmerteile zum Teil erheblich beschädigt. „Der Gesamtschaden dürfte nach ersten Schätzungen in die Millionen gehen“, schreibt Polizeisprecher Schmitt.

Nicht mehr flugfähig

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums war der Transporthubschrauber der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTD 61) am Morgen in Manching gestartet. Er befand sich auf dem Weg nach Diepholz zu einer planmäßigen Wartungsmaßnahme. Die Maschine ist nach Angaben des Ministeriums nach dem Unfall „nicht mehr flugfähig“.

Fotoserie

Untersuchung im Gange

Die Kriminalpolizei Schweinfurt, die Staatsanwaltschaft Bamberg sowie die Flugsicherheit der Bundeswehr haben noch am Montag auf dem Flugplatzgelände die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Um diesen exakt rekonstruieren zu können, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft auch ein Sachverständiger für Flugunfälle in die Ermittlungen mit eingebunden.

Opfer war am Flugplatz beschäftigt

Bei dem Opfer handelt es sich um einen Mitarbeiter der Verkehrslandeplatzes, bestätigte das Landratsamt. Er war seit Oktober 2012 bei der Gesellschaft als Vollzeitkraft für Feuerwehrdienste, Sicherheitsdienste und Hausmeisterdienste beschäftigt. Das Opfer war zuvor bereits mehrere Jahre für die Gesellschaft im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung tätig und wohnte auch am Platz. „Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen, insbesondere seiner Mutter, Tochter und seiner Schwester,“ sagte Michael Rahn aus dem Büro des Landrats des Landkreises Haßberge.

Bundeswehr hat 112 Maschinen

Der mittelschwere Transporthubschrauber CH-53 ist der größte Hubschrauber, der in der Bundeswehr geflogen wird. Der Helikopter des amerikanischen Konzerns Sikorsky war Anfang der 1960er-Jahre als S-65 entwickelt und am 26. Juli 1972 als CH-53 (CH = Cargo Helicopter) offiziell an das deutsche Heer übergeben worden. Insgesamt wurden 112 Maschinen für die Bundeswehr beschafft. Bis auf die ersten beiden CH-53 aus den USA sind danach alle Exemplare in Deutschland in Lizenz gebaut.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Manfred Schweidler
Bundeswehr
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Arcus
    Da hätten die besser mal in Niederstetten aufgetankt. Ist Haßfurt überhaupt ein dafür eingerichteter Bundeswehrflugplatz.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Für das Mitgefühl

    können sich die Angehörigen nichts kaufen geschweige denn die Beerdigung bezahlen, und im Gegensatz zu den armen Jungs in dem Hubschrauber, die alle lebend davongekommen sind, kann sich die Familie die psychologische Betreuung wohl auch malen.

    Ich stelle hier mal die Frage: was ist das Leben einer "Vollzeitkraft für Feuerwehrdienste, Sicherheitsdienste und Hausmeisterdienste" wert bzw. was passiert jetzt mit den Angehörigen? Soweit ich weiß, müssen sie die Bundeswehr/ die Bundesrepublik Deutschland erstmal auf Schadenersatz verklagen, um überhaupt ansatzweise einen Anspruch anmelden zu können.

    @ Main-Post: vermutlich bin ich nicht der Einzige, den es interessiert, wie das jetzt weitergeht. Könnten Sie da gelegentlich darüber berichten (soweit die Familie damit einverstanden ist)?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten