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Landkreis Haßberge
Tierschutzinitiative warnt beim Thema "Igel im Herbst": Falsche Hilfe kann mehr schaden als nutzen
Das süße Gesicht, die Knopfaugen und die Tatsache, dass es sich um ein artgeschütztes Tier handelt, bewegt viele Menschen dazu, hilflose Igel aufzunehmen. Welche Fehler man dabei vermeiden sollte.
Was tun für Igel im Herbst.
Foto: Yvonne Jung | Was tun für Igel im Herbst.
Bearbeitet von Susanne Vankeirsbilck
 |  aktualisiert: 11.02.2024 05:20 Uhr

Das süße Gesicht, die niedlichen Knopfaugen und die Tatsache, dass es sich um ein artgeschütztes Tier handelt, bewegt viele Menschen dazu, vermeintlich hilflose Jung-Igel aufzunehmen. "Fakt aber ist", so schreibt Yvonne Jung, von der Tierschutzinitiative Haßberge, "dass ein gesunder Igel schlechtere Überlebenschancen in menschlicher Überwinterung hat als sein freilebender Artgenosse (Quelle: Bundesnaturschutz Darmstadt)". Die weiteren Informationen sind dem Presseschreiben der Tierschutzinitiative entnommen.

In der Regel gilt: Jung-Igel zwischen 250 und 350 Gramm im September oder Oktober in ihrem Revier zu belassen. Nur augenscheinlich kranke oder verletzte Tiere brauchen jetzt Hilfe. Gerne kann man die Jugendlichen unterstützen, indem man zufüttert. Dabei ist zu beachten, dass Igel reine Insektenfresser sind und somit nichts mit Obst, Nüssen oder gar mit Milch anfangen können. Ganz im Gegenteil. Milch kann tödlichen Durchfall verursachen.

Mit Dosenfutter mit hohem Fleischanteil und ohne Getreide zufüttern

Besser ist ein hochwertiges Katzenfutter, das heißt kein Billigfutter, weil dies meistens nur vier Prozent Fleisch enthält. Besser ist ein Dosenfutter mit hohem Fleischanteil und ohne Getreide. Gerne auch gebratenes Rinderhackfleisch mit etwas Rührei – natürlich alles ungewürzt. Wichtig ist, dass die Futterstelle regelmäßig gesäubert und vor allem so platziert wird, dass keine Katzen sich daran bedienen können. Optimal bietet sich eine umgedrehte Obstkiste beschwert mit einem Stein an.

Ein Igel sollte im November circa 600 bis 800 Gramm vorweisen können. Mit diesem Gewicht kommt er gut durch den Winter. Bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke tagsüber herumlaufende Igel oder allgemein herumlaufende Igel bedürfen unserer Hilfe.

Igel befinden sich im Winter teilweise nur im Dämmerschlaf

Allerdings haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass die Wintermonate nicht mehr so winterfest sind wie früher. Das heißt die Igel befinden sich teilweise nur im Dämmerschlaf oder sie wachen bei den milden Temperaturen regelmäßig wieder auf. Dadurch verbrauchen sie sehr viel Energie. Auch hier ist es wieder wichtig zuzufüttern oder sich mit einer Tierschutzinitiative in Verbindung zu setzen.

Eine gute Igelhilfe ist deshalb die Schaffung und Erhaltung ihrer Lebensräume, ein Verzicht auf Mähroboter, Holzstöße und Laufhaufen liegen lassen, zufüttern. Hilfsbedürftig sind verletzte, kranke, verwaiste, unterernährte Igel und Igel unter 600 Gramm kurz vor dem Winter.

 
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